Migrantinnen kinderreich
Deutschland zunehmend kinderlos
In Deutschland bleiben immer mehr Frauen ohne Kinder. 2008 hatten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 21% der 40- bis 44-jährigen Frauen keine Kinder zur Welt gebracht. Dagegen waren unter den zehn Jahre älteren Frauen 16% und unter den zwanzig Jahre älteren nur 12% kinderlos. Frauen mit eigener Migrationserfahrung hingegen sind seltener kinderlos und türkische Frauen seltener als der Durchschnitt der Migrantinnen. Außerdem ist jede vierte Mutter mit vier oder mehr Kindern eine Zuwanderin. Allerdings nimmt der Kinderreichtum auch bei Migrantinnen ab.
Donnerstag, 30.07.2009, 6:58 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 04.09.2010, 1:58 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
15% der in Deutschland lebenden Frauen zwischen 16 und 75 Jahren sind im Ausland geboren und nach Deutschland zugewandert, verfügen also über eigene Migrationserfahrung. Diese Frauen haben einen Teil ihres Lebens nicht in Deutschland verbracht und sind somit zumindest teilweise durch andere Verhältnisse und Erfahrungen als die in Deutschland geborenen Frauen geprägt. Ihr Geburtenverhalten hebt sich von dem der Frauen ohne Migrationserfahrung ab.
Von Frauen mit Migrationserfahrung sind 53% Ausländerinnen und 47% Deutsche (29% Aus- beziehungsweise Spätaussiedlerinnen und 18% eingebürgerte Frauen).
Frauen mit Migrationserfahrung stellen die größte Gruppe der Frauen mit sogenanntem Migrationshintergrund dar. Im Jahr 2008 betrug die Zahl der in Deutschland lebenden Frauen mit Migrationserfahrung der Kohorten 1933 bis 1992 4,6 Millionen. Dies waren 85% der insgesamt 5,5 Millionen Frauen mit Migrationshintergrund. Im Folgenden wird auf die Unterschiede im generativen Verhalten der Frauen mit und ohne Migrationserfahrung eingegangen.
Frauen mit eigener Migrationserfahrung sind seltener kinderlos
Frauen mit Migrationserfahrung, die in der Altersgruppe der in Deutschland lebenden 16- bis 75- jährigen Frauen einen Anteil von 15% ausmachen, sind häufi ger Mutter als die in Deutschland geborenen Frauen. Von allen 1933 bis 1992 geborenen Müttern haben 17% Migrationserfahrung. In den Jahrgängen 1974 bis 1983 sind es sogar 30%. Die Kinderlosigkeit liegt bei den Zuwanderinnen entsprechend niedriger. Von allen 16- bis 75-jährigen Frauen ohne Kinder haben lediglich 12% Migrationserfahrung.
Die Unterschiede im Niveau der Kinderlosigkeit zwischen den Frauen mit und ohne Migrationserfahrung haben mit der Zeit zugenommen. Während der Anteil der Frauen ohne Kinder bei den Zuwanderinnen zwischen den Jahrgängen 1933 und 1963 stabil bei ca. 10% blieb, nahm die Kinderlosigkeit bei den in Deutschland geborenen Frauen von 11% auf 18% zu. Von den Frauen der Jahrgänge 1964 bis 1973 war bereits jede vierte Frau ohne Migrationserfahrung kinderlos, bei den Frauen mit Migrationserfahrung waren es 13%. Unter den zehn Jahre jüngeren Frauen (Kohorten 1974 bis 1983), die bei der Befragung zwischen 25 und 34 Jahre alt waren, haben 61% Frauen ohne Migrationserfahrung (noch) keine Kinder, bei den Zuwanderinnen sind es mit 39% erheblich weniger. Ob sich diese Differenz noch verringert, weil die in Deutschland geborenen Frauen später als die aus dem Ausland stammenden erstmals Mutter werden, bleibt abzuwarten. Unter den jüngsten hier betrachteten Frauen sind die Unterschiede nicht so stark ausgeprägt. Von den zwischen 1984 und 1992 hier geborenen Frauen haben 95% noch keine Kinder, von den Frauen mit Migrationserfahrung dagegen 86%.
Innerhalb der Zuwanderinnen zeigen sich keine großen Unterschiede zwischen Zuwanderinnen mit deutscher und mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Lediglich bei der jüngsten Altersgruppe sind Ausländerinnen, die nach Deutschland zuzogen, mit 84% etwas seltener kinderlos als Zuwanderinnen mit deutscher Staatsangehörigkeit (89%). Gesellschaft
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In der Regel nimmt mit dem Grad der Bildung und der eigenen Freiheit die Zahl der Kinder ab.
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