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Türkische Presse Türkei

10.01.2013 – Erdoğan, EU Beitritt Türkei, Wulff, PKK, Terror, Kurden

Die Themen des Tages sind: Erdoğans Niger Kontakte; Die Welt einigt sich für Syrien; Irland will EU-Beitrittsprozess der Türkei unterstützen; Nord-Irak exportiert Täglich 20 tausend Gallonen Erdöl über die Türkei; Wulff kann auf neue Türkei-Aufgabe hoffen; Bis zum 50 Millionen Euro Kredite für griechische Landwirte; Friedensplan der Türkei… Gespräche mit der PKK

Von BYEGM, TRT Donnerstag, 10.01.2013, 10:53 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 10.01.2013, 10:57 Uhr Lesedauer: 9 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Erdoğans Niger Kontakte
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, der seit gestern im Rahmen seiner Afrika-Reise in Niger weilt führte seine Kontakte fort. Erdoğan hat in der Hauptstadt von Niger, den türkisch-nigrischen Freundschaftswald eingeweiht und im Freundschaftswald die aus der Türkei mitgebrachte Pinie eingepflanzt.

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Während der Zeremonie wurde Ministerpräsident Erdoğan großem Interesse entgegengebracht und er wurde von einer euphorischen Masse empfangen. Die regionalen Tänze wurden vom Ministerpräsident Erdoğan, Gattin Emine Erdoğan und die ihn begleitende Delegation mit großem Interesse verfolgt. Unterdessen schenkten die Tuaregs, ein Nomadenstamm in Niger, dem Ministerpräsidenten ein Kamel.

Erdoğan in Senegal
Im Rahmen seiner Afrika-Reise ist Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan in Senegal eingetroffen.

Mit der Begleitung von militärischen Schiffen kam Erdoğan in Gorée und begrüßte ihn eine Musikgruppe. Erdogan besucht einige Orte der historischen Sklaven-Insel Gorée. Die Insel war bis zum 18. Jahrhundert eine der Zentren des Sklavenhandels und letzter Halt der afrikanischen Sklaven, bevor sie weiter nach Europa gebracht wurden. Die Sklavenhändler benutzten hunderte Jahre lang die Insel Goree als Umschlagzentrum für den Sklavenhandel.

Ministerpräsident Erdogan und seine Gemahlin Emine machten Fotos von diesem Ort des Zwischenstopps der tragischen Sklavenreise. Der Ministerpräsident besichtigte die Zimmer, wo die Sklaven untergebracht waren und war Gast im Hause einer senegalesischen Familie.

Irland will EU-Beitrittsprozess der Türkei unterstützen
Mit Jahresbeginn hat Irland die EU- Ratspräsidentschaft übernommen und gab sein Programm für die EU-Ratspräsidentschaft in den nächsten sechs Monaten bekannt. Im Bericht Irlands wird dem Wachstum und der Stabilität Europas in der Wirtschaftskrise Priorität eingeräumt.

Unterdessen will Irland sich im Rahmen der EU-Erweiterung für die Beschleunigung des EU-Beitrittsprozesses der Türkei einsetzen und während seiner EU-Ratspräsidentschaft den EU-Beitrittsprozess der Türkei unterstützen und beschleunigen. Irlands Europaministerin glaubt ebenfalls, dass die EU-Ratspräsidentschaft ihres Landes neuen Schwung in die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei bringen könnte. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anatolia spricht sie allerdings davon, dass man hoffe, mindestens ein Kapitel eröffnen zu können.

Auch die Türkei will Schritte zur Beschleunigung ihrer EU-Mitgliedschaft während der EU-Ratspräsidentschaft von Irland unternehmen. EU-Minister Egemen Bağıs hat angekündigt, dass er mit Blick auf die mit Entschlossenheit durchgeführten Reformen seines Landes die ins Stocken gekommenen Beitrittsverhandlungen wieder vorantreiben will.

Austausch von Gefangenen
Mit der Initiative der Türkei und Katar haben die syrischen Behörden im Gegenzug für die Freilassung von 48 Iranern durch die Aufständischen mehr als 2130 gefangene Zivilisten freigelassen.

Nach Angaben der türkischen Hilfsorganisation IHH wurde am Mittwoch mit der Freilassung von insgesamt 2130 Zivilisten begonnen, die in mehreren Städten festgehalten wurden.

Serkan Nergis von der Hilfsorganisation IHH sagte, dieser Austausch sei das Ergebnis monatelanger Vermittlungen. Die Zivilisten seien unter anderem in Homs, Damaskus, Idlib, Lattakia und Tartus inhaftiert, unter ihnen seien auch vier Türken. Im August hatten die Aufständischen in Syrien die gefangenen Iraner beschuldigt, Mitglieder der iranischen Elite-Einheit der Revolutionsgarden zu sein.

Die Welt einigt sich für Syrien
Die von der Türkei gestartete Hilfskampagne mit dem Motto: „Der Winter ist da. Ein Brot und eine Decke für Syrien“ verbreitet sich von Tag zu Tag und hat einen globalen Stand erreicht.

Der internationale Arm der Kampagne, wurde gestern in Sütlüce im Zentrum des Verbands unabhängiger Industrieller und Unternehmer in der Türkei (MÜSİAD) mit Pressekonferenzen, die in 16 Länder in gleicher Zeit veranstaltet wurden, gestartet.

Organisationen und Verbände aus den USA, England, Bosnien-Herzegowina, Pakistan, Makedonien, Kuwait, Marokko, Libanon, Libyen, Jemen, Jordanien, Ägypten, Türkische Republik Nord-Zypern, Bahrein, Algerien und Belgien unterstützen die Kampagne.

Sie wird unteranderem sowie in der Türkei als auch weltweit von hunderten nicht Regierungsorganisationen und Gewerkschaften unterstützt.

Nord-Irak exportiert Täglich 20 tausend Gallonen Erdöl über die Türkei
Die Regionalverwaltung im Norden des Irak hat zum ersten Mal Erdöl in andere Länder über die Türkei hinaus exportiert. Dies wird zwischen der Türkei-Erbil und Bagdad als einen wichtigen Fortschritt bewertet. Betont wird, dass der tägliche Export von 20 Tausend Gallonen Erdöl einen symbolischen Wert trägt.

Vorgesehen wird, dass das mit Lastwagen in die türkische Provinz Mersin exportierte Erdöl von dort aus auf den Weltmarkt kommt. Jedoch wird geplant, dass der Export in der Zukunft durch einen Bau einer neuen Gaspipeline erfolgt.

Wulff kann auf neue Türkei-Aufgabe hoffen
Für Wulff könnte es eine neue Aufgabe auf der internationalen Bühne geben. Einer Idee zufolge soll sich Wulff in Zukunft den europäisch-türkischen Beziehungen widmen. Schließlich ist das Land einer der wichtigsten Partner Europas, eine wirtschaftlich aufstrebende Nation, die versucht als Mitglied in der EU aufgenommen zu werden.

Bezüglich der neuen Aufgabe liegen die Vorteile auf der Hand, da er eine glaubwürdige Rolle wäre. Schließlich hatte Wulff noch als Ministerpräsident in Niedersachsen die CDU-Politikerin Aygül Özkan als Sozialministerin ernannt und damit der ersten, türkischstämmigen Politikerin überhaupt in ein solches Amt in der Bundesrepublik verholfen. Bereits während seiner Amtszeit war dem 53-Jährigen das Thema Integration wichtig, mit seinem Satz – „Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“ – wurde er oft zitiert.

Nachbeben der Stärke 5,0
Nachdem Erdbeben der Stärke 6,2 am Dienstagnachmittag im Ägäischen Meer vor der Westküste der Türkei hat sich gestern um 17.41 ein Nachbeben ereignet.

Nach Angaben der Boğaziçi Universität der Kandilli Erbebenwarte ereignete sich das Nachbeben in 6,4 Kilometer Tiefe des Meeresbodens und wurde in der Provinz Çanakkale und in einigen Landkreisen sowie an der Küste von Balıkesir und Edirne gespürt.

Wintereinbruch in der Türkei
Seit Beginn der Woche haben Schneefall und Minustemperaturen die Türkei in den Ausnahmezustand versetzt. In İstanbul waren zahlreiche Schulen vorübergehend geschlossen, die Räumdienste waren im Dauereinsatz. Allein am Flughafen Istanbul-Atatürk waren 60 Räumfahrzeuge im Einsatz dennoch mussten die Turkish Airlines über hundert Flüge absagen.

Im Osten Anatoliens waren zahlreiche Dörfer meterhoch eingeschneit, die Temperaturen sanken hier teilweise auf bis zu minus 20 Grad. Laut Angaben Gegen sollen die Temperaturen Ende der Woche zumindest entlang der Mittelmeerküste wieder auf über zehn Grad anziehen.

Bis zum 50 Millionen Euro Kredite für griechische Landwirte
An griechischen Häfen und Inseln zeigten sich türkische Investoren im Zuge der Finanzkrise bereits brennend interessiert. Jetzt will sich eine türkische Bank offenbar dem griechischen Landwirtschaftssektor annehmen. Stimmt die griechische Regierung zu, geht es um nicht weniger als bis zu 50 Millionen Euro Kreditvolumen.

Die Plane der Türkischer Ziraat Bank ist griechischen Landwirten Kredite in Höhe von 40 bis 50 Millionen Eure zu gewähren, falls die griechische Regierung diesem Vorhaben zustimme. Dabei handelt es sich um eine erstmalige, beginnende Gewährung.

Derzeit leiden nicht nur Geschäftsleute und Industrielle unter der massiven Finanzkrise im Land. Auch die hiesigen Bauern kämpfen mit der angespannten Situation, in der kaum mehr Kredite zu bekommen sind.

Friedensplan der Türkei… Gespräche mit der PKK
Nach den gescheiterten Friedensverhandlungen der türkischen Regierung mit der PKK im Jahre 2011, initiiert die AKP nun einen erneuten Vorstoß für eine zweite Verhandlungsrunde. Das türkische Außenministerium ist besonders ambitioniert und bei Gelingen der Gespräche könnten 50 PKK-Führer sogar ins europäische Exil gehen. Ein Scheitern der Verhandlungen scheint derzeit nur möglich, wenn es zu weiteren Anschlägen der PKK gegen türkische Einrichtungen und Zivilisten kommt.

Das türkische Außenministerium unterstütze einen Neubeginn der Friedensverhandlungen mit der PKK vehement. Sie sollen vom Chef des türkischen Geheimdienstes (MIT) Hakan Fidan geführt werden. Diese offene Unterstützung des türkischen Außenministeriums für die MIT ist in der Türkei eine Neuheit, zumal sich in der Vergangenheit türkische Institutionen als Konkurrenten betrachteten. Jene Unterstützung verlaufe auf zwei Wegen:

Die Abteilung für nachrichtendienstliche und sicherheitspolitische Angelegenheiten Außenministeriums versorge die MIT mit öffentlich zugänglichen Infos und beschäftige zu diesem Zweck Analysten aus den eigenen Reihen. Die Abteilung für Terrorabwehr des Außenministeriums, deren Vorsitzender der Diplomat Tunç Üğdül ist, beschäftige sich insbesondere mit den internationalen Verflechtungen und Verbindungen der PKK.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Gefangenenaustausch
In Haber Türk lesen, durch die Vermittlung der Türkei und Katar habe es in der syrischen Hauptstadt Damaskus einen Gefangenenaustausch gegeben. Demnach hätten die Oppositionellen 48 iranische Geiseln freigelassen und im Gegenzug habe Assad 2130 Gefangene freigelassen.

Vorstoß auf den 25 Milliarden Dollar-Markt
Star berichtet unter der Schlagzeile „Vorstoß auf den 25 Milliarden Dollar-Markt“, der türkische Werbeartikelsektor habe es auf den 25 Milliarden Dollar großen europäischen Markt abgesehen. Dem Blatt nach habe gestern in Düsseldorf die größte internationale Messe der Werbeartikelindustrie PSI ihre Tore geöffnet. Die Türkei nehme daran mit insgesamt 75 Herstellern teil. Ziel der türkischen Werbeartikelhersteller sei es von dem 25 Milliarden Dollar großen Markt einen zehnprozentigen Anteil zu bekommen. Der Vorsitzende von Promotürk Esat Ahmet Özdem habe betont, nach Deutschland sei die Türkei in Europa der zweitgrößte Hersteller von Werbeartikeln geworden. In Hinsicht auf Preis, Qualität und Lieferpünktlichkeit seien die türkischen Werbeartikelfirmen mittlerweile zur globalen Marke herangewachsen. Ein Beweis hierfür sei es, dass die Türkei das Partnerland der größten Messe der Werbeartikelindustrie geworden ist, habe der Vorsitzende von Promotürk weiter gesagt.

Türkei wird Energieabhängigkeit von Russland und Iran durch Kohle verringern
Aus Zaman erfahren wir unter der Schlagzeile „Türkei wird Energieabhängigkeit von Russland und Iran durch Kohle verringern“, die Türkei, die 70 Prozent ihres Energiebedarfs aus dem Ausland decke, werde als Alternative zum iranischen und russischen Erdgas die Elektrizitätsproduktion aus Kohle erhöhen. Im Rahmen des in der vergangenen Woche mit den Vereinigten Arabischen Emiraten unterzeichneten Abkommens mit einem Umfang von 12 Milliarden Dollar werde im Afsin-Elbistan-Becken bis 2020 ein Kraftwerk mit einer 8.000 Megawatt Kapazität errichtet.

Türkei-Aufgabe für deprimierten Wulff
Hürriyet bringt unter der Schlagzeile „Türkei-Aufgabe für deprimierten Wulff“ einen Artikel von Ahmet Külahci. Demnach sei der deutsche Ex-Bundespräsident durch seine Trennung von seiner Frau erneut in die Schlagzeile geraten. Nun werde darüber nachgedacht, Wulff als Brücke zwischen Ost und West, vor allem für die deutsch-türkischen und europäisch-türkischen Beziehungen zu beauftragen. Unter Berufung auf das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ heißt es zudem, mit dem Satz in seiner Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit zum 3. Oktober 2010: „Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“ habe Wulff die Sympathien der Muslime in Deutschland gewonnen. Mit dieser Auffassung könne der deutsche Ex-Bundespräsident eine wichtige Aufgabe bei der Annäherung von Ost und West übernehmen, schreibt Ahmet Külahci in Hürriyet weiter. Türkische Presse Türkei

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