Türkische Presse Europa
20.08.2009 – Özdemir, Wahlverhalten, Hotline
Die Europaausgaben türkischer Tageszeitungen problematisieren auch heute Morde an Türken im europäischen Ausland. Außerdem wird über die Service-Hotline für Türken zur Beratung in Gesundheitsfragen und über den Aufruf Cem Özdemirs berichtet, der nach den Bundestagswahlen direkt in den Bundestag einziehen wolle.
Donnerstag, 20.08.2009, 16:06 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.08.2010, 20:06 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Das Wählverhalten von Migranten ändert sich
Unter dieser Schlagzeile berichtet die SABAH auf der Titelseite der Europabeilage über eine Umfrage des Deutschen Islam Archivs unter muslimischen Wählern. Danach würden insbesondere Parteien abgestraft, die ihre Versprechungen nicht einhalten. Die größten Verluste habe in diesem Zusammenhang die SPD zu beklagen. Einst bei über 50 Prozent Wählerzustimmung, sei dieser Wert auf 35,5 Prozent gesunken. Nach der Wahl Cem Özdemirs hätten sich die Grünen um 3,6 auf 18 Prozent gesteigert. Die CDU würden nur 4 Prozent, die FDP nur 3 Prozent der befragten Muslime wählen und 3,5 Prozent würden die Linkspartei wählen. Lale Akgün und Bilkay Öney (beide SPD) hätten gesagt, dass die großen Verluste der SPD zu denken geben.
Cem Özdemir möchte Unterstützung, um Geschichte zu schreiben
Die MILLIYET berichtet ausführlich über die Pläne Cem Özdemirs, direkt in den Bundestag einziehen zu wollen. Cem Özdemir sei der erste Türke, der in den Bundestag eingezogen sei, der erste Türke, der den Posten des Parteichefs eingenommen habe. Nun wolle er als erster Türke direkt in den Bundestag einziehen. Die SABAH gibt den Aufruf Özdemirs kurz wieder.
Positive Nachrichten über Migranten verstärkt in den Vordergrund rücken
Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahlen, hätten die Kandidaten ihre Wahlkämpfe intensiviert, ist in der ZAMAN zu lesen. So habe sich der Kandidat Dr. Peter Tauber (CDU) aus der Main-Kinzig Region sich mit türkischen Journalisten getroffen. Er habe gesagt, dass sich keine Volkspartei mehr leisten könne, 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund außen vor zu lassen. Außerdem habe Tauber gesagt, dass positive Nachrichten über Migranten verstärkt in den Vordergrund gerückt werden müssten.
Werdet Polizisten!
Die ZAMAN berichtet darüber, dass in Nordrhein-Westfalen 1.500 Polizisten eingestellt werden. NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) habe Migranten dazu aufgerufen, sich für den Beruf des Polizisten zu entscheiden. Wolf habe außerdem betont, dass bisher nur positive Erfahrungen mit Migranten im Polizeidienst gemacht worden seien und sie insbesondere bei Straftaten von Ausländern sehr von Vorteil seien. Ihre Kulturellen und sprachlichen Fähigkeiten seien ein Mehrwert für die Polizei.
Aufenthaltstitel
Die TÜRKIYE berichtet auf der Titelseite der Europabeilage über einen Fall aus Bruchsal. Dort sei einer seit neun Jahren in Deutschland lebenden Türkin die Verlängerung des Aufenthaltstitels versagt worden, obwohl sie aus gesundheitlichen Gründen am Integrationskurs nicht teilnehmen konnte. Erst nach Widerspruch des Rechtsanwalts der Betroffenen Frau habe die Behörde den Aufenthaltstitel verlängert.
Service-Hotline für Türken
Türkische Migrantinnen und Migranten können sich ab sofort über eine bundesweite Service-Hotline zu Gesundheitsfragen beraten lassen. Mit dem neuen Angebot sollen insbesondere türkische Eltern über Vorsorgeuntersuchungen und Impfprogramme für Kinder informiert werden. Die Auskünfte geben Ärzte und Gesundheitsexperten mit eigenem türkischen Hintergrund in türkischer Sprache. Hierüber berichten ZAMAN, HÜRRIYET, MILLIYET und SABAH – letztere ausführlich.
Morde in Holland
Über die Morde türkischstämmiger im europäischem Ausland berichten auch heute nahezu alle türkischen Zeitungen und fordern im Grundtenor, die lückenlose Aufklärung. Außerdem wird die Frage nach dem „warum“ in den Raum geworfen. Türkische Presse Europa
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