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Ausländische Studenten

Neues Semester – alte Probleme

Zum Start des neuen Semesters stehen viele ausländische Studierende vor riesigen Problemen. Eigentlich sollten sie sich auf einen guten Einstieg ins Fachstudium konzentrieren, doch die ersten Wochen und Monate sind häufig von organisatorischen Problemen geprägt.

Mittwoch, 28.08.2013, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 02.09.2013, 2:33 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Am ersten September startet in den Fachhochschulen das neue Studienjahr – die Universitäten folgen am ersten Oktober. „Leider stehen auch in diesem Jahr viele ausländische Studierende vor großen Herausforderungen, wenn sie ein Studium in Deutschland beginnen möchten“, bedauert Pierre Vicky Sonkeng, Vizesprecher des Bundesverbands ausländischer Studierender (BAS). Schon bei der Bewerbung seien große Hürden zu nehmen. Der bei vielen Hochschulen verpflichtend vorgeschriebene Weg über den Dienst „uni-assist“ sei mit hohen Kosten verbunden.

Darüber hinaus müssten ausländische Studierende besonders früh ihre Zeugnisse einsenden, dafür aber an vielen Hochschulen besonders lange auf Ergebnisse warten. „Zu guter Letzt dauert das Visaverfahren schließlich so lange, dass die Studierenden im besten Falle nur die hilfreichen Einführungsveranstaltungen an den Hochschulen verpassen, aber eben oft leider auch durch die Verzögerungen ihren Studienplatz verlieren, weil sie Einschreibefristen nicht einhalten oder erst so spät kommen können und die Veranstaltungen schon so lange begonnen haben, dass sie ein komplettes Semester oder gar Studienjahr verlieren“, so Sonkeng weiter.

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Anmietung von Zimmern fast unmöglich
In Deutschland angekommen, drohen jedoch weitere Probleme. „Deutschland ist unter anderem ein attraktiver Studienort, der zukünftige Fachkräfte und Hochqualifizierte anzieht, weil die Studien- und Lebenshaltungskosten bislang relativ gering waren“, erläutert Maimouna Ouattara, Sozialreferentin des BAS. „Durch die explodierenden Mietpreise geht dieser Wettbewerbsvorteil immer weiter verloren. Viele Studierende werden durch das Zusammenlegen ganzer Familienverbände finanziert, doch die Mittel sind begrenzt. Auch bei den im Vergleich mit dem freien Markt recht günstigen Wohnheimplätzen gibt es Probleme. Obwohl viele Studentenwerke in Deutschland sich bemühen, überdauern vor Ort einige diskriminierende Strukturen. So werden zum Beispiel teilweise keine Mietverträge ins Ausland geschickt – eine Anmietung von günstigen Zimmern für Studierende ohne deutsche Adresse ist so unmöglich.“

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Diskriminierung keine Seltenheit
Günstige Zimmer in Wohnheimen sind bei vielen Studierenden begehrt, gerade zu Anfang eines Wintersemesters sind alle Zimmer schnell vergeben. Ausländische Studierende, die spät wissen, ob und an welchem Ort sie anfangen können zu studieren, haben hier häufig besonders große Probleme. Auch die Suche auf dem freien Markt gestaltet sich in Zeiten der explodierenden Mieten schwierig. „Bei knappem Wohnraum kommen Vorurteile von Eigentümern besonders häufig zum Tragen“, berichtet Johannes Glembek, Geschäftsführer des BAS. „Viele Studierende aus anderen Kulturen machen hier Diskriminierungserfahrungen, die hängen bleiben. Dabei sind gerade die ersten Wochen, der Einstieg ins Studium, besonders wichtig für einen späteren Studienerfolg.“

Auch in diesem Jahr kommen noch viele Studierende aus dem Ausland nach Deutschland. Doch die Attraktivität des Studienortes sinkt: Lag Deutschland als Zielland bei Studierenden, die weltweit ins Ausland gingen, im Jahr 2005 noch bei etwa 10 Prozent, sank er bis 2011 auf nur noch sechs Prozent. (bas/etb) Aktuell Gesellschaft

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