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Türkische Presse Türkei

30.09.2013 – Zypern, Erdoğan, ANKA, EU Beitritt Türkei, Griechenland

Die Themen des Tages sind: Türkei und Griechenland wollen Zypern-Verhandlungen wiederaufnehmen; Erdoğan bei Eröffnung in Denizli; Bekanntgabe des Demokratisierungspakets; Erdoğans Chefberater Bulut fordert regionale Führungsrolle; Türken erwarten eine klare Botschaft von neuer Bundesregierung

Von BYEGM, TRT Montag, 30.09.2013, 11:15 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 30.09.2013, 21:49 Uhr Lesedauer: 10 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Türkei und Griechenland wollen Zypern-Verhandlungen wiederaufnehmen
In der Vergangenheit haben die Offshore-Erdgasfelder vor Zypern schon für ordentlichen Zündstoff zwischen der Türkei und Griechisch-Zypern gesorgt. Sie könnten jetzt ausgerechnet für einen neuen Annäherungsversuch der Streithähne sorgen. Neue Friedensverhandlungen sollen denn schon in Kürze aufgenommen werden. Seit länger leben die Türken in Nordzypern und die Griechen in Südzypern. Die Verhandlungen wurden im Januar 2012 gestoppt, nachdem die griechische Seite die kurzzeitige diplomatische Annäherung beendete. Vor dem Hintergrund der Entdeckung von relativ großen Gasfeldern an der Südküste Zyperns, scheint dieser Schritt einer drohenden Eskalation zuvorzukommen. Zurzeit sind die Kassen von Griechisch-Zypern leer.

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Um über die Einung der Mittelmeerinsel zu sprechen, werden sich Sondervertreter der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) und der griechisch-zypriotischen Regierung gegenseitige Visiten in der Türkei und Griechenland abstatten. Darauf haben sich der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu und der griechische Außenminister Evangelos Venizelos am Rande der UN-Vollversammlung in New York geeinigt. Der Staatspräsident Abdullah Gül sagte auch der ebenfalls in den USA zugegen war, sagte: „Die Türkei steht vollkommen und aufrichtig hinter dem Vorhaben, eine gerechte Vereinbarung zu erzielen. Daher erwarten wir von der internationalen Gemeinschaft, dass sie Druck auf die griechischen Zyprioten ausübt, sodass ergebnisorientierte und zeitlich begrenzte Verhandlungen stattfinden können.“

Dazu sagte auch Energieminister Taner Yıldız: „Das türkische Schiff Barbaros Hayrettin Paşa bohrt derzeit vor der türkischen Mittelmeerküste. In drei Wochen werden wir mit Premierminister darüber sprechen, ob das Schiff in die exklusive Wirtschaftszone Zyperns eindringen wird. Wenn der Premierminister zustimmt, kann das Bohrschiff den Norden und den Süden befahren, was je eine politische und technische Dimension hätte.“
Die Gasfelder liegen in der ausschließlichen Wirtschaftszone Südzyperns, werden aber trotzdem von der Türkei beansprucht. Weil diese vor der südlichen Küste Zyperns gebohrt haben, hat die Regierung in Ankara hat im März die Zusammenarbeit mit dem italienischen Energieriesen ENI gestoppt.

Erdoğan bei Eröffnung in Denizli
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan nahm in der westanatolischen Textilstadt Denizli an der Eröffnung des größten geothermischen Kraftwerks der Türkei teil. Das vom Zorlu Group gebaute Kraftwerk wurde mit der Teilnahme des Ministerpräsidenten und des Minister für Energie und Naturschätze Taner Yıldız in Betrieb genommen. Erdoğan, der dabei eine Rede hielt, sagte: „Wir versuchen das wachsende Energiebedürfnis zu stillen. Die Anzahl der Kraftwerke ist nach unserer Machtübernahme von 300 auf 861 gestiegen.“

Bekanntgabe des Demokratisierungspakets
Heute um 11 Uhr wird Ministerpräsident Erdoğan das Demokratisierungspaket bekannt geben. Erdoğan betonte, dass dieses Paket eine Anfügung an die seit 11 Jahren ins Leben gerufene Reformen sei. Somit werden die demokratischen Rechte und Freiheiten der wachsenden Türkei unter Garantie gestellt. Mit diesem Demokratisierungsprogramm werde sich die Türkei von den Fesseln, Gewichten und Ketten befreien, sagte Ministerpräsident Erdogan ferner.

Erdoğans Chefberater Bulut fordert regionale Führungsrolle
Yiğit Bulut, Chefberater des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan, sagte, dass die Türkei im Nahen Osten, in Zentralasien und Afrika eine wichtige Rolle spielen könnte. In ihrer historischen Natur liegen das nötige Potential und die Rolle als Führungsnation. Erdoğans Chefberater für Wirtschaftsfragen Yiğit Bulut beansprucht eine politische Führungsrolle der Türkei. Doch die Europäer hätten das Ziel, der Türkei Hürden in den Weg zu legen. Herbei spiele Deutschland die wichtigste Rolle und sei ein Gegner, so Bulut.

Ein Stopp der EU-Beitrittsverhandlungen sei hierfür doch sehr wichtig. Auf leere Versprechen der Europäer dürfe sich die Türkei nicht einlassen. Sein Land verfolge diese Politik schon seit 150 Jahren, schrieb Bulut in einem Zeitungsartikel. Je mehr sich die Türkei von Europa entferne, desto mehr werde das Land zu einem eigenständigen „Spieler“ werden. Im Rahmen einer „Neuen Weltordnung“ wünscht Bulut eine starke und kulturbewusste Türkei. Im Entstehen sei jene Weltordnung und die Türkei werde ihren Platz einnehmen. Er hat er keine guten Worte übrig doch für die EU. Die werde schon bald zerfallen, so Bulut.

Türken erwarten eine klare Botschaft von neuer Bundesregierung
Am vergangenen Sonntag sind insgesamt elf türkischstämmige Abgeordnete in den Bundestag gezogen. Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) hat gut eine Woche nach der Bundestagswahl ihre Erwartungen an die neue Regierung formuliert. Für mehr Teilhabe und Partizipation der Menschen mit Migrationshintergrund sprach sich Bundesvorsitzender Kenan Kolat aus: Am besten mit einem neuen Ministerium. Die CDU-Fraktion im deutschen Bundestag hat mit Cemile Giousouf mittlerweile ihre erste deutsch-Türkische Abgeordnete. Jetzt meldet sich auch die Türkische Gemeinde in Deutschland zu Wort, während die Parteien derzeit ihre Möglichkeiten ausloten und sich das Personalkarussell dreht.

Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat sich vertretenen Parteien an die im Deutschen Bundestag gewandt, wie aus einer Mitteilung der Bundesgeschäftsstelle in Berlin hervorgeht. Diese wurden aufgefordert, strukturelle Veränderungen für mehr Teilhabe und Partizipation der Menschen mit Migrationshintergrund vorzunehmen. Für die TGD gehört hierzu „ein bundesweites Teilhabegesetz und ein neues Ministerium für Teilhabe und Migration.“ Es geht Türkischstämmigen Deutschen zunehmend nicht mehr so sehr um das Thema Integration. Kamuran Sezer, Soziologe und Leiter der Endax-Initiative verweist die Welt auf die Einschätzung, wie viel Steuern zahlen sie müssen und wie das Gesundheitssystem funktioniert, scheint für sie wichtiger.

Erster Verkauf des „ANKA“
Der erste Verkauf des nationalen unbemannten Luftfahrzeugs „ANKA“ fand statt. Saudi Arabien hat vier ANKA’s mit ihren Führungssystemen für 56 Millionen Dollar gekauft. Die türkische Luftwaffe hat auch drei Stück aufgekauft. Im letzten Vorstand der Verteidigungsindustrie wurde für die Serienproduktion der Luftfahrzeuge entschieden. Als nächstes arbeitet man an dem ersten türkischen Panzer „Altay“, an denen Saudi Arabien wiederum interessiert ist

Hyundai startet L10 Produktion in der Türkei… Mehr als 2700 neue Jobs
In der Türkei hat Hyundai an diesem Freitag nach einer Investition von mehr als 600 Millionen US-Dollar seine Produktion des neuen i10-Modells begonnen. Die Erweiterung seiner türkischen Anlagen hat der südkoreanische Autobauer Hyundai abgeschlossen. Das Joint-Venture mit der türkischen Kibar Holding, Hyundai Assan Otomotiv Sanayi (HAOS), verfügt nun über eine Kapazität von 200.000 Fahrzeugen im Jahr. 634 Millionen US-Dollar wurden investiert. Die Produktion der neuen i10-Generation startete an diesem Freitag.

Weitere 43 Millionen US-Dollar sollen bis zum Jahresende fließen. Insgesamt Die Südkoreaner und ihre Sub-Unternehmer haben dann 677 Millionen in die türkischen Anlagen gesteckt und so mehr als 2.700 neue Arbeitsplätze in der Türkei geschaffen. Davon 750 allein im Werk. In der Hyundai Assan Otomotiv Sanayi (HAOS) in Assan startete die Fertigung der neuen i10-Generation. An der feierlichen Zeremonie nahmen der türkische Wirtschaftsminister Zafer Çağlayan, koreanischer Botschafter der Türkei Sang-Kyu Lee, Hyundai-Vize Euisun Chung sowie weitere Führungskräfte und Mitarbeiter teil.

Türkischer Autor Özakman stirbt mit 83 Jahren
Der Autor Turgut Özakman ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Sein Buch „Diese verrückten Türken“ („Şu Çılgın Türkler“) hat ihn über die Grenzen der Türkei hinaus bekannt gemacht. Er erlag in einem Krankenhaus in Ankara e er am Samstag einem Herzversagen. Er wurde nicht nur als Dramaturg, sondern auch als Administrator am Staatstheater und bei der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt TRT geschätzt.

Am 1. September 1930 kam Özakman in Ankara zur Welt und arbeitete zunächst als Rechtsanwalt. Er erreichte öffentlichen Ruhm jedoch erst spät. Seinen patriotischen Epos „Diese verrückten Türken“ veröffentlichte er erst im Jahr 2005 im Alter von 75. In Romanform wird über 747 Seiten die Geschichte des türkischen Unabhängigkeitskampfes nach dem Ersten Weltkrieg, als die alliierten Truppen Anatolien besetzten, erzählt. In die türkischen Kinos kam der Roman „Diriliş Çanakkale 1915“ erst im vergangenen Jahr. Seine Frau Ayla, ihre drei Kinder und vier Enkelkinder hinterlässt der Autor.

Tropische Früchte kommen schon aus Alanya
Die Landwirte vom südtürkischen Alanya aus wollen die Lust der Bevölkerung auf exotische Früchte möglichst umweltschonend stillen. Sie werden gleich vor Ort kultiviert, statt diese mit großem Aufwand um die halbe Welt zu fliegen. Äußerst günstig sind die Bedingungen hierfür. Die Verbraucher setzen auch in der Türkei auf Frische aus dem heimischen Terrain. Auf exotische Früchte müssen sie dabei allerdings nicht verzichten. Die Leckereien aus fernen Ländern werden ganz einfach vor Ort angebaut. In Alanya klappt das bereits seit einigen Jahren. Und die Bauern dort wollen noch mehr. Die Bauern hätten in den vergangenen fünf Jahren hier 36 meist exotische Fruchtsorten angepflanzt. Hier wächst mittlerweile alles von Papayas bis hin zu Mangos, von Pecan-Nüssen bis hin zu Ananas Guaven und Litschis.

Alanya hat sich auch in Sachen Bananen- und Avocado-Anbau mittlerweile einen Namen gemacht. Heute kann heute 70 Prozent des Avocado-Bedarfs in der Türkei über die heimische Produktion gedeckt werden. Die Erzeuger sind optimistisch, dass sich dieses einmalige geographische Potential in den kommenden Jahren weiter ausschöpfen und sich der Verkauf exotischer Früchte in der Türkei sukzessive ausbauen lässt. Mehmet Rüzgar, Vorsitzender des hiesigen Landwirtschaftsdepartements sagte: „Diese Früchte haben einen ökonomischen Wert und wir sind uns sicher, dass sie unsere Produzenten zum Lächeln bringen werden“. Die türkischen Kunden sollten bereits Insgesamt ihre Augen beim Einkauf jedoch noch stärker offenhalten. Um die skrupellose Lebensmittelproduzenden daran zu hindern, bei ihren Produkten zu mogeln, spielt Sadık Çelik, Vorsitzender der Istanbuler Lebensmittelhersteller Vereinigung (IYSAD) eine aktivere Rolle dabei.

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