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Neues Forschungsinstitut

Anpfiff für die Migrationsforschung

Ein neues Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung soll Daten sammeln, erheben und analysieren. Ziel: Versachlichung und Normalisierung der gesellschaftlichen Debatten.

Montag, 07.04.2014, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 09.04.2014, 11:51 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Das neue Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) an der Humboldt-Universität zu Berlin, gegründet am 2.4.2014, passt gut in die deutsche Hauptstadt. Themen wie Migration und Integration gehören hier seit langem zum Tagesgeschäft. Doch nicht die Stadt Berlin, sondern das innovative Konzept der Humboldt-Universität hat sich in einem von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung ausgeschriebenen Wettbewerb gegenüber anderen deutschen Universitäten durchgesetzt. Zu Recht, denn im Berliner Institut der Humboldt-Universität will man für einen neuen Ansatz in der Integrationsforschung stehen.

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Integrationsforschung in Deutschland nehme meist entweder eine kritisch-normative oder eine empirisch-analytische Perspektive ein. Das BIM solle beide Blickwinkel verbinden, so Naika Foroutan, die stellvertretende Direktorin des neuen Institutes. Das BIM ist im wahrsten Sinne des Wortes ein interdisziplinäres Projekt: Geplant ist die Zusammenarbeit mit universitären und außeruniversitären Partnern. Allein die sechs inneruniversitären Abteilungen, die ihr Forschungswissen an der HU zusammenbringen sollen, reflektieren die inhaltliche Bandbreite des BIM: Das Spektrum reicht von den Sozial-, Kultur- und Bildungswissenschaften über die Sportwissenschaft bis hin zur Psychologie und Medizin. „Das BIM ist ein Ort disziplinärer Vielfalt“, sagt der Gründungsdirektor des Instituts, Prof. Dr. Sebastian Braun.

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Die Partner
Auch die Partnergruppe des neuen Institutes ist vielfältig: Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die 1,8 Mio. € für den Aufbau des BIM zur Verfügung stellt, der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der mit 0,4 Mio. € eine Juniorprofessur zum Thema „Fußball und Integration“ finanziert und die Bundesagentur für Arbeit (BA). Alle haben eins gemeinsam, sie wollen dem neuen Institut Daten zur Verfügung stellen. Man wolle im BIM Daten sammeln, erheben und analysieren und hoffe, dass dies zu einer Versachlichung und Normalisierung der gesellschaftlichen Debatten beitrage, so Prof. Braun.

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Die Politik
Die Politik braucht diese Impulse für ihre Arbeit, versichert die Staatsministerin Aydan Özoğuz, die auch Kuratoriumsvorsitzende ist: “Wir wissen immer noch zu wenig über die komplexen Integrations- und Migrationsprozesse“, sagt Özoguz. Die Dokumentation der Bildungsungleichheiten zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund und die Möglichkeiten zu deren Überwindung sind nur ein Beispiel für den direkten Input, den das neue Institut für die politische Debatte leisten kann. Der „wechselseitige Input zwischen Wissenschaft und Politik“ solle intensiviert und beschleunigt werden, sagt die Staatsministerin.

Der DFB
Wolfgang Nierbach, der Präsident des deutschen Fußballbundes, erinnert sich, dass es 1963, bei der Gründung des DFB, nur drei Spieler mit Migrationshintergrund in der Bundesliga gab. Heute hätten 40 Prozent der Spieler der Erstligaclubs eine Zuwanderergeschichte. Das mache Integration im Fußball zur Alltagsarbeit, so der Präsident des DFB. Für den DFB ist es das erste Mal, dass er ein Forschungsinstitut in dieser Form unterstützt. (gv) Aktuell Gesellschaft

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