Arbeitsmarkt
Ausländer arbeiten doppelt so häufig befristet
Im Jahr 2013 lag die Zahl der befristeten Arbeitsverträge bei über 2,7 Millionen, rund 430.000 davon entfielen auf ausländische Arbeitnehmer. Damit stehen sie fast doppelt so häufig in befristeten Arbeitsverhältnissen wie deutsche Arbeitnehmer.
Dienstag, 08.04.2014, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 10.04.2014, 7:32 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl der befristeten Arbeitsverträge hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdreifacht und betrug im Jahr 2013 über 2,7 Millionen. 42 Prozent aller neuen Arbeitsverträge sind befristet. Mehr als 43 Prozent der befristet Beschäftigten erhalten einen Niedriglohn. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion hervor.
Wie weiter mitgeteilt wird, entfallen rund 430.000 der befristeten Arbeitsverträge auf Arbeitnehmer mit einem nichtdeutschen Pass. Damit sind sie im Vergleich zu Deutschen fast doppelt so häufig von befristeten Arbeitsverträgen betroffen. Während 7,9 Prozent der deutschen Arbeitnehmer von einer Befristung des Arbeitsvertrages betroffen sind, liegt diese Quote bei Ausländern bei 14,6 Prozent.
Linke: Abschaffung der Befristung
Fraktionschef Gregor Gysi sieht die Verantwortung bei den Bundesregierungen der zurückliegenden Jahre: „Ihren Ursprung hat die Verelendung des bundesdeutschen Arbeitsmarktes aber in der Agenda-Politik unter Kanzler Schröder. Durch die willkürliche Befristung von Arbeitsverträgen werden Arbeitnehmer systematisch ihrer Rechte beraubt. Der Kündigungsschutz wird ausgehebelt. Eine Lebensplanung ist so nahezu unmöglich.“
Jutta Krellmann (Die Linke) kritisiert: „Das hat mit dem von Frau Nahles beschworenem Respekt vor geleisteter Arbeit nichts zu tun.“ Die Linkspartei fordert in einem ersten Schritt die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung. Diese können Arbeitgeber bei Neueinstellungen verwenden. „Sie ist häufig der Einstieg in Kettenbefristungen“, warnt Gysi und fordert: „Unbefristete Arbeitsverhältnisse müssen endlich wieder zur Regel werden.“ (etb) Aktuell Wirtschaft
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