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Der Triebtäter

Ei, Ei, Ei!

Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Denn Ostern ist vorbei - haben Sie auch schön Eier gesucht, mit den lieben Kleinen? Moment mal. Warum denke ich dabei ausgerechnet an den Bundestag?

Von Dienstag, 22.04.2014, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 25.07.2016, 10:43 Uhr Lesedauer: 4 Minuten  |  

Dort suchen Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier, Thomas de Maiziere und Uschi von der Leyen ja schon seit geraumer Zeit erfolglos nach Eiern. So lange schon, dass Sigmar Gabriel und Horst Seehofer sich am Gleichnis des Philosophen und des Religiösen bedienten: Philosophie, das ist wie in einem abgedunkelten Raum nach einem schwarzen Kaninchen zu suchen. Religion ist, einfach zu rufen, dass man es gefunden habe – beide haben aufgegeben zu suchen und behaupten nun einfach, Eier gefunden zu haben. Und seitdem gaukeln sie dreist allen vor, dass sie Eier hätten. Wer schließlich in der Bundesregierung sollte den Unterschied bemerken: Niemand dort weiß, wie es es wirklich ist, Eier zu haben. Die Kleinen schon gar nicht. Tönten Kabarettisten zunächst noch, dies sei die schlechteste Regierung aller Zeiten, deutet sich nun an, dass es viel schlimmer ist: Es ist auch die schlechteste Opposition aller Zeiten.

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Klar, Wladimir Putin, der hat Eier. Dicke Eier. Die dicksten. Es ist schließlich weniger, dass er ein erfahrener Schachspieler wäre und ein begabter Judoka – es reicht, dass er Eier hat, um mit seinen Gesprächspartnern verfahren zu können, wie es ihm beliebt. Putin tut, statt abzuwarten, er ist ein Antimerkel. Ein Glück für die Kriminellen, oder wie die da auch immer heißen, auf der Krim. Denn jetzt geht’s Heim ins Reich, statt in die Fänge von ukrainischen Nazis und Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Apropos: Meine Fresse, die haben sich auch ein Ei gelegt, was? Pumpen erst Millionen in korrupte Politiker und Strohmänner, nur um die Schwarzmeerflotte zu versenken und die Ukraine in die EU zu holen – und nun krallt sich der Putin einfach die so rechtmäßig erworbene Krim, um dort seine Schwarzmeerflotte einfach zu behalten. Und das nur, weil die Bevölkerung dem in einer freien Wahl in einem Maße zugestimmt hat, mit dem sonst nur Kim Jong-Un oder deutsche Fraktionsvorsitzende gewählt werden. Voll unfair!

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Aber zurück zu den Eiern. Wissen Sie eigentlich, wie Eier produziert werden? Also die runden, weißen und braunen? Die werden ja nicht einfach irgendwo im chinesischen Hinterland von unterbezahlten Wanderarbeitern aus alten Fahrrädern zusammengebastelt und dann mit Apfellogo als Lifestyleprodukt iHuhn ins Volk gestreut. Da sitzen vielmehr jeweils tausende Hühner in dunklen Hallen auf engstem Raum zusammengepfercht in Bodenhaltung aufeinander, zwischen ihnen liegen all die toten Kadaver derer, die irgendwann paniert im Burger landen, und pressen sich Ei um Ei aus dem Leib. Natürlich landet nicht jedes Ei auf dem Teller, denn es braucht ja schließlich Nachwuchs an Legehennen. So wird also ein Teil der Eier aussortiert, mit künstlichem Licht ausgebrütet und dann erst einmal untersucht. Die Natur nämlich hat es seltsamerweise so eingerichtet, dass rund die Hälfte allen Nachwuchses männlich ist. Und Hähne legen dummerweise keine Eier.

Wer Legehennen will, für den sind Hähnchen also Ausschussware. Und einen Grabbeltisch gibt’s bei Wiesenhof und Konsorten halt nicht. Wer einmal gesehen hat, wie die männlichen Küken über ein Förderband direkt im Schredder landen, der vergisst dieses Bild nicht so schnell. Schöne, neue, kapitalistische Welt. Übrigens, der Adorno soll ja mal gesagt haben, Auschwitz beginne da, wo einer im Schlachthof…lassen wir das.

Was aber hat all das Herumeiern nun mit Migration und Integration zu tun, die der Titel ja verspricht?

Naja – was haben Eier und Hasen mit der Wiederauferstehung Christi zu tun?

Ostern fällt ja nicht umsonst mit dem Frühlingsanfang zusammen: Die Nordeuropäer feierten zu dieser Zeit traditionell ihre Fruchtbarkeitsfeste – Frühlingsgefühle, Frühlingserwachen und so. Ähnlich wie die Wintersonnenwende passend zu Weihnachten ein durchaus wichtiges Fest. Deswegen halt der Rammler und die Eier.

Und als die Lateiner sich nach Norden ausbreiteten und dabei auch einen neuen Glauben an einen Typen mitbrachten, der sich am liebsten nur mit seinen Jungs umgab und an einem ziemlichen Vaterkomplex litt, musste dieser den Heiden eben nahegebracht werden: Also hat man eben Feste zusammengelegt: Weihnachten und die Wintersonnenwende, Ostern und den Frühlingsbeginn, die Sommerferien und die Fussball-WM. Die Riten verschmolzen, so, wie die Schokoladenjesusse unter den ersten Sonnenstrahlen. Tagsüber hat man gebetet und nachts, wenn der Christengott schläft, hat man die Kreuze umgedreht, um die richtigen Götter zu besänftigen. Und keinen störte es – mal abgesehen von den Kirchenfürsten und den Frauen, die sie massakrierten.

Aber das is sooo lange her, und die Kirche ist heut eine total andere. Heute bestaunt man zwar den Kölner Dom, weil der weitgehend abbezahlt ist, aber den Limburger Dom, den will man dann doch nicht.

So ist Kultur im Fluss, auch bei denen, die sich das Bewahren in den Kopf gesetzt haben. Das kann keiner verhindern, nicht einmal der, dessen Namen man nicht nennt. Sie wissen schon, wer. Man muss eben mit der Zeit gehen, integrieren. Eier und Ostern, Tanne und Weihnachten, Hitler und Spiegel Online.

Darauf einen Schokoladenmohammed zum Fastenbrechen. Aktuell Meinung

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  1. Global Player sagt:

    Ich warte ja sehnsüchtigst darauf, dass der Autor sich auch mal über andere Religionen lustig macht! Ansonsten sehr, sehr guter Artikel. Hut ab!