Zwei Jahre Blue Card
Deutschland wirbt in zwei Jahren mehr als 17.000 Fachkräfte
Seit Einführung der Blue Card vor zwei Jahren zur Anwerbung von Fachkräften haben sich mehr als 17.000 hochqualifizierte Ausländer für Deutschland entschieden. Damit belegt Deutschland einen einsamen Spitzenplatz in der EU.
Freitag, 01.08.2014, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 04.08.2014, 17:26 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Seit Einführung der Blue Card zur Anwerbung von Fachkräften haben sich mehr als 17.000 hochqualifizierte Ausländer für ein Leben in Deutschland entschieden. Wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg am Donnerstag auf Anfrage mitteilte, lebten zum Stichtag 30. Juni 17.157 Ausländer mit dem am 1. August 2012 eingeführten Zuwanderungstitel in der Bundesrepublik. Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration lobte die Entwicklung in Deutschland, forderte aber zugleich die anderen EU-Staaten auf, sich mehr für die Fachkräftezuwanderung zu öffnen.
Das Bundesamt erklärte, in der Bundesrepublik seien die Erwartungen an die Blaue Karte weit übertroffen worden. Ein Jahr nach der Einführung, am 31. Juli 2013, lag die Zahl der erteilten Blue Cards bei 9.000. Im zweiten Jahr haben also noch mehr Fachkräfte den Zuwanderungstitel beantragt. 43 Prozent der mehr als 17.000 Blue Cards wurden den Angaben zufolge neu erteilt. In den anderen Fällen sind Ausländer mit anderen Aufenthaltstiteln gewechselt, darunter beispielsweise ausländische Absolventen deutscher Hochschulen, die sich längerfristig ein Leben in der Bundesrepublik vorstellen können.
Der Sachverständigenrat erklärte, Deutschland belege bei der Zahl der erteilten Blue Cards einen einsamen Spitzenplatz in der EU, auch weil die Politik dem Aufenthaltstitel einen besonderen Stellenwert zumesse. „Dies ist bislang in kaum einem anderen EU-Mitgliedstaat der Fall“, sagte die Vorsitzende des Sachverständigengremiums, Christine Langenfeld, in Berlin.
Deutschland EU-Spitze
In Ländern wie Schweden, Österreich oder Frankreich sei die auf einer EU-Richtlinie fußende Blue Card deutlich restriktiver umgesetzt worden. Als Instrument der Zuwanderungssteuerung spiele sie dort kaum eine Rolle. Als europäische Anwerbemaßnahme sei die Blue Card trotz des Erfolgs in Deutschland nicht erfolgreich, kritisierten die Experten. Sie forderten die EU-Staaten auf, über eine gemeinsam getragene Strategie bei der Umsetzung der Blue Card nachzudenken.
Mit der Blue Card will die deutsche Politik Hochqualifizierte aus dem Ausland anwerben, die in Deutschland fehlen. Das gilt unter anderem für Mediziner, Mathemathiker, Naturwissenschaftler und IT-Fachleute. Sie müssen für den Aufenthaltstitel ein Jahresgehalt in Höhe von 46.400 Euro nachweisen. In Mangelberufen liegt die Verdienstgrenze bei rund 36.000 Euro. Nach spätestens drei Jahren können Blue-Card-Inhaber eine dauerhafte Niederlassungserlaubnis erhalten. (epd/mig) Aktuell Politik
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