Bulgaren und Rumänen
Zahl der Beschäftigten steigt um fast 60 Prozent
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Bulgaren und Rumänen ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 60 Prozent gestiegen. Gestiegen ist auch die Zahl der Hartz-IV-Empfänger; dies allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau.
Mittwoch, 03.09.2014, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 04.09.2014, 22:06 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Bulgarien und Rumänien steigt weiter. Im Juni sind es laut Bundesagentur 185.125 und damit 59 Prozent mehr als im Juni 2013 gewesen.
Gleichzeitig stieg aber auch die Zahl der Hartz-IV-Empfänger aus den beiden Ländern. Im Mai ist sie erstmals auf über 60.000 gestiegen. Ende Mai bezogen 61.192 Bulgaren und Rumänen Arbeitslosengeld II, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag berichtete. Das seien 69,5 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres. Damit bestätigte die Bundesagentur Berichte der Bild-Zeitung.
Auch bei den EU-Ausländern aus den von der Schuldenkrise besonders betroffenen Ländern ist die Anzahl der Bezieher gestiegen. Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger aus Griechenland, Italien, Portugal und Spanien liegt bei insgesamt 134.425. Die Anzahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 Prozent an. Beide Gruppen machen jeweils ein beziehungsweise 2,2 Prozent am Gesamtanteil der Hartz IV-Empfänger aus.
Debatte um Armutszuwanderung
Sogenannte Armutszuwanderung aus Südosteuropa hatte noch vor kurzem zu heftigen Diskussionen und Klagen besonders betroffener Städte geführt, die sich überfordert sahen. Die CSU forderte zudem ein härteres Vorgehen gegen Sozialmissbrauch.
Ende August beschloss die Bundesregierung Finanzhilfen in Höhe von 25 Millionen Euro für die Kommunen mit besonders hohem Zuzug an ausländischen Hartz IV-Beziehern, nachdem bereits im März 200 Millionen Euro bewilligt worden waren. Ein neues Gesetz sieht zugleich härtere Strafen gegen Sozialmissbrauch vor. (epd/mig) Aktuell Wirtschaft
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Die gesamten Zahlen sind nicht aussagekräftig, da nicht zu ersehen ist, welche Berufe die Sozialversicherungspflichtigen konkret ausüben. Wenn diese Leute tatsächlich ohne staatliche Unterstützung in der freien Wirtschaft eine Arbeit finden, ist das begrüßenswert, wenn aber direkte oder indirekte staatliche Interventionen dahinterstecken, sind derartige „Erfolgsmeldungen“ ziemlich witzlos. „2,2 Prozent“ klingt nach wenig, ist aber viel, wenn sich der Vorgang über ein Jahrzehnt oder gar mehrere Jahrzehnte so fortsetzt. In jedem Fall hat die CSU recht, wenn sie vor der Armutszuwanderung warnt. Vor allem muss bedacht werden, dass nicht jede Kommune reich ist.