Extremismus-Prävention
Moscheegemeinden wollen Geld
Die Moscheengemeinden fordern staatliche Hilfe für Extremismus-Prävention und distanzieren sich zugleich von Extremismus. Religionssoziologe Rauf Ceylan hingegen setzt auf Beratungszentren. Problem-Jugendliche gingen sowieso nicht in die Moscheen.
Freitag, 12.09.2014, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 15.09.2014, 0:01 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Bei der Vorbeugung gegen die Radikalisierung von Muslimen in Deutschland gerät zunehmend die Rolle der Moscheegemeinden in den Blick. Der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung (Mittwochsausgabe): „Für die präventive Arbeit brauchen wir Schutzräume und geschultes Personal sowie eine systematische und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Behörden, mit Jugendämtern, Sozialarbeitern und Psychologen.“ Die entsprechende Ausbildung des Personals in Moscheegemeinden müsse der Bund sich etwas kosten lassen.
Dagegen warnte der Osnabrücker Religionssoziologe Rauf Ceylan davor, sich zu sehr auf die Moscheegemeinden zu konzentrieren. Es sei viel wichtiger, Beratungsstellen einzurichten, wie sie bereits in Nordrhein-Westfalen oder Bremen existierten, sagte er dem Evangelischen Pressedienst. Diese Stellen seien Anlaufpunkte für betroffene Eltern, Lehrer und Sozialarbeiter. Die weitaus meisten Jugendlichen, die sich radikalisierten, tauchten in den muslimischen Gemeinden nicht auf, so der Islamexperte. Die Radikalisierung von Jugendlichen sei nicht in erster Linie ein religiöses, sondern ein jugendspezifisches und sozialpädagogisches Phänomen. (epd/mig)
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