Erneut Tote
Flüchtlingsboot mit 250 Menschen an Bord im Mittelmeer gekentert
Die humanitäre Katastrophe vor Europas Außengrenzen nimmt kein Ende: Schon wieder ist im Mittelmeer ein Boot mit 250 Flüchtlingen an Bord gesunken. 200 Flüchtlinge kamen ums Leben und Europa schaut tatenlos zu.
Dienstag, 16.09.2014, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 18.09.2014, 18:11 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der libyschen Küsten sind offenbar mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. 26 Insassen seien gerettet worden, berichtete der italienische Rundfunk am Montag unter Berufung auf die libysche Marine. Am Unglücksort seien zahlreiche Leichen gesichtet worden. Überlebende hätten von 250 Menschen an Bord berichtet.
Nach Angaben des UN-Flüchtlingshochkommissariates (UNHCR) starben seit Jahresbeginn rund 2.500 Menschen bei dem Versuch, über das Mittelmeer von Afrika nach Europa zu fliehen, allein 2.200 seit Anfang Juni. In den vergangenen drei Tagen kamen bei drei Schiffsunglücken demnach 500 Menschen ums Leben. Die italienischen Behörden retteten am vergangenen Wochenende im Rahmen der Operation „Mare Nostrum“ knapp 2.400 Flüchtlinge auf See.
Die europäischen Länder müssten sich gemeinsam darum bemühen, die Flüchtlinge bereits auf See aufzunehmen und ihnen effektiven Schutz zu garantieren, um weitere Todesfälle zu verhindern, mahnte der UN-Flüchtlingshochkommissar António Guterrez bei einem gemeinsamen Besuch mit UNHCR-Botschafterin Angelina Jolie in Malta. Die für ihr Engagement zugunsten von Flüchtlingen bekannte Schauspielerin sagte: „Das Ausmaß der Krise zwingt uns alle zum Aufwachen!“
(epd/mig)
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Da sterben innerhalb eines Monats mehr Menschen an den EU-Außengrenzen als an der deutsch-deutschen Grenze in den gesamten 28 Jahren ihrer Existenz. Und was machen unsere Politiker und Medien? Sie nehmen die innerdeutsche Grenze als Beispiel für die Grausamkeit des „DDR-Regimes“. Das Sterben im Jahr 2014 wird großzügig ausgeblendet. Die bevorstehenden Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls sind offenbar wichtiger als der Leichenberg im Mittelmeer.
@glamorama
Sehr schlechter Vergleich! Im Mittelmeer würden auch weniger Menschen sterben, wenn Soldaten mit MG’s die Flüchtlinge davon abhalten würden in Boote zu klettern, die nicht dazu geeignet sind, das Mittelmeer zu überqueren.
Lösungen für das Problem hat niemand! Und die einzige Lösung die es zu dem Problem gibt, passt den meisten Linken nicht, weil es nämlich keine weltweite Ausbreitung des Schengenraums beinhaltet.
Im Mittelmeer würden auch weniger Menschen sterben, wenn Soldaten mit MG’s die Flüchtlinge davon abhalten würden in Boote zu klettern, die nicht dazu geeignet sind, das Mittelmeer zu überqueren.
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Da bleibt mir nur noch die Spucke weg!!! Gehts noch?
@Lady C
„Da bleibt mir nur noch die Spucke weg!!! Gehts noch?“
Mir gehts super! Sie haben offenbar nicht bemerkt, dass ich auf glamoramas DDR-Grenze anspiele, oder? Wer lesen kann/will, der ist im Vorteil!
Empören Sie sich bitte nicht künstlich auf meine Kosten in dem Sie mein Kommentar absichtlich falsch verstehen!
Schönen Tag noch!
Ich denke ja, Lady C. hat den Kommentar völlig richtig verstanden und ich stimme ihr zu: Auch mir bleibt da die Spucke weg.
„Im Mittelmeer würden auch weniger Menschen sterben, wenn Soldaten mit MG’s die Flüchtlinge davon abhalten würden in Boote zu klettern, die nicht dazu geeignet sind, das Mittelmeer zu überqueren.
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Da bleibt mir nur noch die Spucke weg!!! Gehts noch?“
Also mich lassen solche Äußerungen kalt, wenigstens partiell. Wenn man überlegt, wie widersinnig die arabische Revolution in manchen Ländern abläuft, habe ich nur bedingt Mitleid. Potentaten stürzen, um endlich westliche Verhältnisse durchzusetzen, ist recht und schön, wenn dabei aber am Ende Kriege und totalitäre islamistische Regime herauskommen, erregt das bei mir nur Kopfschütteln genauso wie die Tatsache, dass junge Muslime aus Deutschland sich an Kriegen beteiligen, die uns indirekt hohe Kosten verursachen.
Das ist die eine Seite. Was die moralische „Pflicht“ Deutschlands anbelangt, Flüchtlinge aufzunehmen, sollte man lieber mal die Luft anhalten. Für die Flüchtlingswellen aus dem Irak und Afghanistan sollten meiner Meinung nach vor allem die USA zahlen. Wer hat denn das Chaos dort verursacht? Für die Flüchtlinge aus Syrien sollten v.a. Frankreich und Großbritannien Geldmittel aufwenden, denn die haben ja bekanntlich 1919 Grenzen gezogen, ohne auf ethnische und kulturelle Belange Rücksicht zu nehmen. Deutschland hat fast immer eine vernünftige Orientpolitik betrieben (etwa gegenüber dem Osmanischen Reich), es hat sich lange Jahre aus völlig sinnlosen Konflikten herausgehalten, hat sich im Irakkrieg gegen Bush gestellt und so soll nun die Zeche zahlen. Wieso eigentlich? Ich habe tiefstes Verständnis für die italienische Politik, die sich nicht verantwortlich fühlt, denn sie ist nicht verantwortlich.
@Marianne
Es ist mir auch egal ob Ihr beide meine Kommentare richtig verstehen wollt oder nicht. Ich weiß was ich sagen wollte! Und ich lass mir nicht von irgendwelchen Trollen erklären, was ich angeblich mit meinem Kommentar meinte!
Es ist lediglich die Beschreibung der Realität: Je grösser die Gefahr zu sterben, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand den Versuch wagt. Das Mittelmeer sieht nunmal harmloser aus, als ein MG und deshalb versuchen die Menschen es nunmal immer wieder. Sorry, aber gegen die Realität kommt man mit gekünstelter Empörung nicht an!
Willkommen auf dem Planeten Erde!
Wie waer’s statt dessen mit mehr politischem Einsatz in Krisengebieten fuer die Beilegung von konflikten.. Das heisst auch, ein Ende mit wirtschaftlichen Knebelungen, Zins- und Schuldenwirtschaft, oekologische Ausbeutung.. Mehr Mut zur Wahrheit, weniger Hetze, mehr Rationalitaet, weniger Egoismus.. Ach, wie kann jemand dann noch sagen, dass das westliche Politsystem nicht funktioniert?
@Geobrezel,
Ihr „Kommentar“, in welchem Sie Leute, die voellig zu Recht ihre zynischen MP-Auslassungen zu Flüchtlingen über das Mittelmeer kritisieren, grundlos als „Trolle“ beleidigen, spricht fuer sich. Insofern erübrigt sich ein Kommentar. Die Gefahr, im Mittelmeer zu sterben, ist übrigens für die Flüchtlinge sehr erheblich und Ihre erneuten, an menschenverachtendem Zynismus kaum zu überbietenden Entgleisungen in Absatz 2 ihres Beitrags belegen, dass wir sie absolut richtig verstanden hatten.
@Marianne
Es ist nicht mein Kommentar der Sie stört, sondern die Realität.
“ Die Gefahr, im Mittelmeer zu sterben, ist übrigens für die Flüchtlinge sehr erheblich…“
Habe ich auch nie bestritten, ganz im Gegenteil! Aber man merkt an Sätzen wie diesen, dass Sie mein Kommentar tatsächlich nicht gelesen oder zumindest nicht verstanden haben.
Mir ging es in meinem ersten Kommentar darum festzustellen, dass glamoramas Kommentar ziemlich am Thema vorbei geht, wenn sie verlangt, dass man in Deutschland doch bitte nicht an die eigenen Toten gedenken soll, solange im Mittelmeer Menschen Selbstmord begehen. Sorry, das ist lächerlich.