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"Pegida"

Das Markenzeichen einer gefährlichen Bewegung

Die "Pegida" stellt ohne Zweifel eine tiefgreifende Gefahr für unsere Gesellschaft dar. Die Grenzen zwischen Populismus und Extremismus sind fließend. Dieser wachsende Trend ist besorgniserregend und verlangt nach nachhaltig politischen und zivilgesellschaftlichen Maßnahmen.

Von Dienstag, 06.01.2015, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 03.03.2016, 15:45 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Die hitzige Diskussion über die sogenannten Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes („Pegida“) ist im Fokus der Öffentlichkeit. Einseitige und undifferenzierte Berichterstattungen der vermeintlich besorgten Wutbürger verzerren die öffentliche Wahrnehmung und inszenieren ein Fremd- und Feindbild, das vorzugsweise als Munition gegen Flüchtlinge, Migranten und Muslime instrumentalisiert wird. Vorurteile und Ängste werden geschürt. Daraus resultieren soziale Unruhen und diese wirken sich negativ auf den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt aus. Eine besorgniserregende Entwicklung, die zugleich als höchst unchristlich einzustufen ist.

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Die „Pegida“ bäumt sich zu einer perfiden Bewegung auf. Sie ist der Einäugige unter den Blinden und attestiert mit ihrer rechtspopulistischen Vorgehensweise bereits alarmierende Auswirkungen hinsichtlich des gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalts.

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Hiesige Demonstrationen und Kundgebungen, die größtenteils vom rechten Gedankengut geprägt sind, erfahren zunehmend die Zustimmung von womöglich geistig unterernährten Bürgern und werden zu einem weitreichenden Nährboden für gewaltbereite Extremisten. Diese Bewegung bildet die Grundlage für rechtsextremistische sowie islamophobe Parolen und diffamierende Äußerungen.

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Die „Pegida“ holt mehrfach zum wirkungsvollen, moralischen Tiefschlag aus und überzeugt tellerrandparanoide Wutbürger mit greifbar nahem Horizont. Bürger mit scheinbar in Beton gegossenen Meinungen. Die Wut, die in ihrer eigenen Unzufriedenheit aufkeimt und sich in der Masse gegen eine vermeintliche Überfremdung und Islamisierung des Abendlandes entlädt.

Sie sind gefährlich und streben den Versuch an, das politische System zu stürzen und tarnen sich als Demokraten. Ihre Strategie ist dabei perfide und gehässig. Sie spielen mit der Angst der Menschen. Der Angst um den Job, die Rente und die Gesundheit, der Angst vor der Globalisierung, der schleichenden Islamisierung des Abendlandes und der ansteigenden Entfremdung.

Es entwickelt sich eine grundlegend ernst zu nehmende Dynamik, die Maßnahmen erfordert, um weitere Ausschreitungen und soziale Unruhen vorzubeugen.

Verzerrte Informationen, Falschmeldungen und fragwürdige Bilder kursieren auf sozialen Plattformen und dominieren das Netz. Diese sind Instrumente der Hardliner, die ihr radikales Gedankengut, insbesondere den Jugendlichen, einzuimpfen versuchen. Ein Feindbild wird kreiert und die Gewaltbereitschaft gegen eine künstlich inszenierte und nicht reale Bedrohung drastisch erhöht.

Den Gipfel der Geschmacklosigkeit erreichten Demonstranten, die im Rahmen der Kundgebungen sichtbar und lautstark xenophobische und islamophobe Äußerungen hofiert haben. Rufe wie „Sie sind wie Krankheiten, die unser Land befallen“ oder Sie holen Bazillen in unser Land, stecken uns an und plündern zugleich unsere Sozialkassen“ haben einen volksverhetzenden Charakter. Diese plakativen Parolen erinnern stark an die damalige antisemitische Propaganda im 2. Weltkrieg, in der Ratten aus den Löchern ausschwärmten und die Städte von tückischen Krankheiten befallen wurden. Die Juden verkörperten die Ratten und avancierten zur Zielscheibe der Nationalsozialisten. Diese Entwicklung ist nicht mehr zu tolerieren und weiter hinzunehmen.

Wenn ein Politiker oder ein Menschen öffentlichen Lebens missverständliche Botschaften in einer aufgeladen radikalisierten Stimmung auch noch gesellschaftlich, politisch oder religiös begründbar werden lässt, dann stellt sich die Frage, ob es geistige Brandstiftung gibt, die Bürger radikalisiert und ihnen den Eindruck vermittelt, sie haben eine Legitimation diese Gewalt auszuüben, dann wird der Anstifter genauso ein Verbrecher, wie der Bürger, den er führt.

Vor diesem Hintergrund lässt sich der sozialpolitische Handlungsbedarf bezüglich der vorliegenden Problematik nicht mit schönen Worten verschleiern. Die „Pegida“ stellt ohne Zweifel eine tiefgreifende Gefahr für unsere Gesellschaft dar. Die Grenzen zwischen Populismus und Extremismus sind fließend. Dieser wachsende Trend ist besorgniserregend und verlangt nach nachhaltig politischen und zivilgesellschaftlichen Maßnahmen.

Eines steht fest, man kann den „Pegida“-Frosch weiter küssen oder gegen die Wand werfen. Daraus wird weder ein Prinz noch eine demokratische Bewegung. Aktuell Meinung

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  1. Karl Bohnsack sagt:

    KOPFTUCHVERBOT WACKELT
    Berlin und Niedersachsen streben Staatsverträge mit Muslimen an. Genau das ist es, was PEGIDA zu einer europaweiten Bewegung werden läßt. Die Völker haben die Schauze voll vom Islam.

  2. Lügenpresse sagt:

    Was denken Sie, wenn auf Pegida-Demonstrationen einerseits die „Lügenpresse“ gegeißelt wird, aber andererseits genau diese medial aufbereitete Panikmache vor einer angeblichen Islamisierung thematisch bestimmend ist?

    Wir sprechen bei der Islamophobie im Wesentlichen über ein medial vermitteltes Bild. Während je nach Medium und Zeitpunkt 50-80 Prozent des Medienbildes des Islams und muslimische Länder negativ gefärbt ist, hegen gleichzeitig 50 bis 60 Prozent der Bevölkerung ein negatives Bild vom Islam. Das negative Medienbild korreliert also recht deutlich mit der Islamophobie
    In der Kommunikationswissenschaft unterscheiden wir zwischen Agenda-Setting und Framing. Auch wenn über den Islam in einem negativen Themenkorsett berichtet wird, können journalistische Beiträge in sich Differenzierungen aufweisen, wie bei einem Vexierbild. Auf der Seite der Agenda sehen wir also ein eindeutiges Feindbild. Wenn wir die Diskurse aber näher betrachten, finden sich auch viele progressive Argumente in den Medien. Und auf diese letzteren beziehen sich vermutlich viele der Pegida-Demonstranten mit ihrer Kritik an den Medien.

    heise.de/tp/artikel/43/43808/1.html