Umfragen
Große Mehrheit sieht in Islam keine Bedrohung
Gleich mehreren Umfrage widerlegen die Annahme, der Islam und die Muslime in Deutschland würden der hiesigen Bevölkerung Angst machen. Gestiegen ist aber die Angst vor einem Terroranschlag.
Freitag, 16.01.2015, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 19.01.2015, 21:11 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Islam ist in Deutschland beliebter als gedacht. Das geht aus mehreren aktuellen Umfragen hervor. Nach einer Erhebung im Auftrag des Magazins „stern“ verneint die große Mehrheit der Bundesbürger (79 Prozent), dass der muslimische Glaube ihnen Unbehagen bereitet. 82 Prozent der Befragten glauben nicht, dass Muslime grundsätzlich gewaltbereiter sind als andere Menschen. Nach einer Umfrage für die Wochenzeitung „Die Zeit“ sehen 58 Prozent der Deutschen in einer islamfeindlichen Abschottung des Landes eine größere Bedrohung als in einer stärkeren Verbreitung des Islam.
Unterschiedliche Ergebnisse gibt es bei der Furcht vor einem möglichen Terroranschlag in Deutschland. Laut „Zeit“-Umfrage sind 55 Prozent der Ansicht, dass die Terrorgefahr in der Bundesrepublik seit den tödlichen Anschlägen von Paris nicht zugenommen habe. 42 Prozent sehen das anders – im vergangenen Dezember hatten erst 26 Prozent der Menschen Attentate auch in Deutschland gefürchtet. Eine Erhebung für die Online-Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Focus“ ergab sogar, dass 65 Prozent der Deutschen Angst vor einen islamistischen Anschlag haben. Bei den über 55-Jährigen sind es mit 71 Prozent deutlich mehr.
Der „stern“-Umfrage zufolge sagen 63 Prozent der Menschen, muslimische Verbände in Deutschland sollten sich stärker als bisher gegen radikale Islamisten engagieren. 30 Prozent sind nicht dieser Meinung. Nach Bericht der „Zeit“ sagen 60 Prozent, der islamistische Terror habe nichts mit dem Islam zu tun. Erheblich mehr Vorbehalte gegen Muslime als bei den Anhängern der etablierten Parteien gibt es bei den AfD-Wählern: 63 Prozent von ihnen halten Muslime für gewaltbereiter, 56 Prozent bereitet der Islam Unbehagen. Gegenteiliger Ansicht sind vor allem die Anhänger der Grünen (91 Prozent), der SPD (89 Prozent) sowie die 14- bis 29-Jährigen (86 Prozent). (epd/mig)
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