Dokumentation
Jede Woche drei Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte
Statistisch gesehen finden in Deutschland pro Woche fünf rassistische Kundgebungen oder Demonstrationen gegen Flüchtlinge statt. Zu Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte kommt es im Schnitt drei Mal pro Woche. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung.
Dienstag, 27.01.2015, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 01.02.2015, 17:59 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
In Deutschland finden laut einer Dokumentation statistisch gesehen jede Woche drei Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte statt. Jeden Monat werden zudem mehr als sechs Übergriffe auf Flüchtlinge verübt, geht aus einer am Montag in Berlin veröffentlichten Analyse von Pro Asyl und der Amadeu Antonio Stiftung hervor.
Demnach wurden im Jahr 2014 bundesweit 77 Übergriffe auf Flüchtlinge gezählt sowie 153 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte. Dazu zählten den Angaben zufolge 35 Brandanschläge und 118 Sachbeschädigungen an Unterkünften. Ferner wurden 256 flüchtlingsfeindliche Kundgebungen oder Demonstrationen registriert. „Es ist katastrophal, dass Menschen, die hier Schutz suchen, rassistische Anschläge und Übergriffe befürchten müssen“, so Günter Burkhardt, Geschäftsführer von Pro Asyl.
Für die in der „Chronik der Gewalt – Rechte Hetze gegen Flüchtlinge“ vorgelegten Zahlen seien Medienberichte, Auskünfte von lokalen Initiativen und von Rassismus betroffenen Personen, Zahlen des Bundeskriminalamtes, Mitteilungen von örtlichen Polizeiinspektionen und Staatsanwaltschaften sowie Ergebnisse parlamentarischer Anfragen auf Bundes- und Landesebene ausgewertet worden, hieß es. Vergleichszahlen der Vorjahre wurden nicht genannt.
Steigende Zahlen seit Pegida
Pro Asyl und die Amadeu Antonio Stiftung verwiesen darauf, dass bei den flüchtlingsfeindlichen Demonstrationen organisierte Rechtsextreme häufig unter dem Deckmantel „besorgter Bürger“ auftreten würden. Für die Veranstaltungen würden Teilnehmer meist über Facebook mobilisiert, auf denen Asylsuchende als „Wirtschaftsflüchtlinge“ und angebliche Gefahr denunziert würden.
Beide Organisationen riefen dazu auf, Rassismus entschieden entgegenzutreten. Zugleich kritisierten sie die islamfeindliche „Pegida“- Bewegung. Diese versetze Flüchtlinge in Angst, hieß es. Dies gelte insbesondere für Sachsen, wo es der Dokumentation zufolge 2014 mit Abstand zu den meisten rassistisch motivierten Körperverletzungen gegen Flüchtlinge kam. Zudem hätten rassistische Pöbeleien im Zuge der „Pegida“-Demonstrationen in Dresden deutlich zugenommen.
Atmosphäre ist vergiftet
„Woche zu Woche wird es schlimmer, die Atmosphäre ist sehr vergiftet und die Leute haben Angst. Montag ist das Stadtzentrum fast zu einer No-Go-Area definiert worden und Montags schicken viele ihre Kinder nicht zur Schule. Und die Frauen, die Kopftuch tragen, die trauen sich nicht aus dem Haus“, sagte Ali Moradi vom Flüchtlingsrat Sachsen im Deutschlandfunk.
Timo Reinfrank, Geschäftsführer der Amadeu Antonio Stiftung, ergänzt: „Wie auch immer sich Pegida offiziell von Rassismus und Gewalt distanzieren mag: Eine Bewegung, die massiv von rassistischen Ressentiments geprägt ist und sich selbst als ‚Volkes Wille‘ inszeniert, schafft ein Klima, das rassistische Gewalttäter motiviert, den vermeintlichen ‚Volkswillen‘ zu vollstrecken.“ (epd/mig) Gesellschaft Leitartikel
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Es wäre vielleicht schon höchste Zeit, ein Touristen-Boykott von Dresden aufzurufen, damit diese Peggy da Idioten auf eigener Haut erfahren, wie wichtig der Beitrag der Ausländer schon auf diesem Niveau für die Sächsische Wirtschaft ist..
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