Studie
Einwanderung allein kann Fachkräftemangel nicht ausgleichen
Einer Studie zufolge wird bis zum Jahr 2030 das Erwerbspersonenpotential in Deutschland in Millionenhöhe zurückgehen. Um das auszugleichen, möchte die Bundesregierung eine Doppelstrategie fahren: inländischen Potentiale aktivieren und qualifizierte Einwanderung.
Freitag, 06.02.2015, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:44 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der drohende Fachkräftemangel in Deutschland lässt sich allein durch Zuwanderung nicht bekämpfen. Das geht aus einer Studie im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach wird selbst bei einer aus heutiger Sicht hohen Zuwanderung von 300.000 Menschen wegen der demografischen Entwicklung in Deutschland die Zahl der Erwerbspersonen bis 2030 um 900.000 sinken. Zuwanderung sei nicht das alleinige Wundermittel, sagte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD).
Gemeinsam mit Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) und der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Aydan Özoğuz (SPD), sprach sie sich dafür aus, auch bisher ungenutzte Potenziale in Deutschland stärker zu fördern. Dazu gehören nach ihren Angaben vor allem Frauen, Migranten, Ältere und auch Schwerbehinderte.
Download: Die Studie „Arbeitsmarkt 2030. Die Bedeutung der Zuwanderung für Beschäftigung und Wachstum. Prognose 2014“ kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Dennoch unterstrich Nahles die Bedeutung der Einwanderung. Nur eine offene Gesellschaft sei eine innovative Gesellschaft, sagte sie. Die Arbeitsministerin befürwortete in dem Zusammenhang auch ein Einwanderungsgesetz, das bisherige Regelungen zur Arbeitsmigration nach Deutschland transparent macht. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft Studien
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Dass eine offene Gesellschaft per se eine innovative sein soll, halte ich für ein Märchen. Genauso falsch ist es, wenn man behauptet, nur die geschlossene Gesellschaft könne innovativ sein. Das sind überhaupt keine Kriterien für Innovation. Viel entscheidender ist, ob geistige Arbeit, ob Leistung und Verzicht belohnt werden. Niemand begeistert sich für Kunst, Literatur und Wissenschaft wenn er gleichzeitig vom Billiglohn leben muss.
Das Beispiel Japan zeigt, dass man auch ohne jegliche Einwanderung extrem erfolgreich sein kann und man sollte nicht glauben, dass die Probleme, die durch eine massenhafte Einwanderung kleiner wären, als die Probleme, die man ohne Einwanderung hätte.
Wie wäre es, wenn die Deutschen, und damit meine ich alle, die sich hier heimisch fühlen, selbst wieder gern Kinder bekommen? Die Kinder würden hier aufwachsen und könnten auch gezielt gefördert werden. Aber die Familienpolitik ist verheerend. Zahlen werden hin und her geschoben, wer Kinder hat, muss schon rechnen. Statt Kinder positiv zu sehen wird selbst in Medien vorgerechnet, wie teuer Kinder sind. Klassische Familie wird mehr oder weniger verteufelt. Bei der Zuwanderung von Fachkräften muss man schon genau sehen, wer ins Land kommen soll. Da sollen wirklich nur die kommen, die gebraucht werden. Aber wie will man verhindern, dass ohnehin wirtschaftlich angeschlagene Länder durch die Abwanderung von Fachkräften weiter geschwächt werden? Das ist doch irgendwie egoistisch.
Fachkräftemangel in der Politik ist schon spürbar..