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Brandstiftung © 96dpi auf flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG
Brandstiftung © 96dpi auf flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Tröglitz

Es brennt, warum?

Nach dem fremdenfeindlich motivierten Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Tröglitz scheint die allgemeine Empörung groß zu sein. Angst sei mitunter das Motiv der Täter. Aber kann man hier überhaupt von Angst sprechen?

Von Dienstag, 07.04.2015, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 11.05.2020, 19:06 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Wir haben ein Dach über dem Kopf, die meiste Zeit sind wir satt und müssen nicht um unser Leben fürchten. Wir leben ein gutes Leben, wir haben es einfach.

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Es gibt Menschen, denen es nicht so geht. Sie fliehen aus ihrer Heimat, weil sie um ihr Leben fürchten. Sie haben schlimme Dinge erlebt, die sie bis an ihr Lebensende traumatisiert haben. Damit müssen sie ewig leben.

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Die meisten haben eine strapaziöse und lebensbedrohliche Odyssee hinter sich. Sie haben so viel zurücklassen müssen: Menschen, die sie lieben, ihr Heim, ihr Hab und Gut, einfach alles.

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Sie kommen in ein fremdes Land, müssen wieder von ganz vorne anfangen, weil sie in Frieden leben wollen. Es sind Kinder, Frauen und Männer.

Wie kann man diesen Menschen, die so viel Leid erfahren haben, denn so viel Hass und Ablehnung entgegen bringen? Nur aus Angst um …, um was? Was für eine „angebliche“ Angst treibt einen Menschen dazu, ein Flüchtlingsheim anzuzünden, ein neues Zuhause von Menschen zu zerstören, Menschenleben zu gefährden? Von welcher Angst sprechen wir hier? Ist das Angst?

Was sind das nur für Unmenschen?

Und was mit denen, die ständig gegen Flüchtlinge protestieren, helfenden Menschen das Leben schwermachen, die sich für etwas Besseres und Höherwertiges halten? Ebenso Unmenschen. Vor solchen Unmenschen sind diese Menschen geflohen. Solchen wollten sie nicht noch einmal begegnen.

War der Brandanschlag in Tröglitz nun eine Ausnahme? Wird es wieder passieren? Wieder dort oder woanders? Wer gefährdet wessen Frieden?

Lasst die Menschen, die Schutz suchen, in Ruhe! Keiner möchte, dass es irgendwo brennt. Keiner möchte Hass. Hört auf, es reicht! Aktuell Meinung

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  1. Salzburgerin sagt:

    Also einige Fragen hätte ich schon an den Autor:

    1. Könnte es sein, dass Kriegsflüchtlinge deshalb abgelehnt werden, weil sie mit Wirtschaftsflüchtlingen in ein Boot geworfen werden?
    2. Wenn ja, liegt dann eine Teilschuld bei denen, die zwischen Wirtschaftsflüchtlingen und Kriegsflüchtlingen nicht unterscheiden?
    3. Kann man dem Normalmenschen vorschreiben, wie er zu denken hat?
    4. Kann man ihm Altruismus vorschreiben?
    5. Sind alle Menschen gut?
    6. Ist es klug, Asylanten in Kommunen mit hoher Arbeitslosigkeit zu schicken?
    7. Ist Altruismus immer gemeinwohlfördernd?
    8. Sind Menschlichkeit, Anstand und Moral Kategorien, die ins Gegenteil umschlagen können?
    9. Was ist die Basis des Staates, die Moral, das Recht oder das Geld?
    10. Wer definiert überhaupt, was richtig ist? Sie?

  2. aloo masala sagt:

    Nichts gelernt aus dem Medienskandal Sebnitz?

    Es ist wahrscheinlich und es wäre auch plausibel, dass Rechtsextreme die Brandstifter sein könnten. Doch wir wissen es nicht. Keiner weiß es. Also sollten wir uns mit Verurteilungen und Bewertungen zurückhalten. Denn wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass diese Brandstiftung nicht von Rechtsextremen begangen wurde, fällt das in Zukunft auf uns zurück. Sebnitzen nennen das die Rechtsextremen dann bei jeder Berichterstattung über rechtsextreme Gewalttaten und wir müssen uns dann wieder fragen, ob die Rechtsextremen nicht vielleicht Recht haben könnten. Das wäre mehr als unerträglich und eine einzige Schmach für die Betroffenen, wie zum Beispiel in Mügeln als 7 Inder kurze Zeit nach Sebnitz verprügelt wurden.

    Wer den Medienskandal von Sebnitz nicht kennen sollte,kann hier mehr erfahren: http://de.wikipedia.org/wiki/Sebnitz#Medienskandal_im_November_2000

  3. Tai Fei sagt:

    aloo masala sagt: 7. April 2015 um 22:33
    „Nichts gelernt aus dem Medienskandal Sebnitz?
    Es ist wahrscheinlich und es wäre auch plausibel, dass Rechtsextreme die Brandstifter sein könnten. Doch wir wissen es nicht. Keiner weiß es. Also sollten wir uns mit Verurteilungen und Bewertungen zurückhalten“

    Brandstiftung hin oder her, Tröglitz ist eben NICHT Sebnitz. Hier hat es im Vorfeld ja ebenfalls einige nachweislich rassistische Aktionen gegeben. Es ist ziemlich gleichgültig ob da nun noch ein Brandanschlag dazu kommt oder nicht.

  4. aloo masala sagt:

    @Tai Fei

    Das ist nicht ganz richtig, was Sie behaupten. Sebnitz gilt seit der Wende als Hochburg der Neonazis. Die NPD ist seit 1999 im Stadtrat vertreten und erhielt bei den letzten beiden Wahlen 2009 und 2015 etwa 15% der abgegebenen Stimmen.

    Der Medienskandal von Sebnitz hat einen Flurschaden zu Lasten der Betroffenen künftiger Opfer von rechtsextremen Übergriffen und zu Lasten einer offenen Debatte über Rechtsextremismus in Sachsen geführt.

    Sollte der Fall von Tröglitz nicht aufgeklärt werden oder sollte sich der Fall anders aufklären als vermutet, dann haben wir ein Problem. Davon abgesehen ist es mir unerklärlich, wie sich seriöse Medien trotz der dünnen Faktenlage so weit aus dem Fenster hängen. Hier ist man mit wehenden Fahnen von der katastrophalen Berichterstattung über den Absturz der German Wings zur ebenso katastrophalen Berichterstattung über die Brandstiftung in Tröglitz gewechselt.

  5. Tai Fei sagt:

    @aloo masala

    Sorry, aber praktisch alle Ostelbischen Gebiete gelten als NPD-Hochburgen. Der erzgebirgische Raum schneidet kaum besser ab. Ich brauch gar nicht so weit. Ich kann von meinem Wohnsitz ohne Umsteigen mit der S-Bahn nach Wurzen fahren und bin ebenfalls in ´ner „Neonazihochburg“. Die Anwesenheit der NPD in Landes- u. Kreisparlamenten ist doch heute längst toleriert, wahrscheinlich wird die AfD wohl in absehbarer Zeit hier die Plätze tauschen, da diese offiziell ja ein besseres Image hat, was die Sache nicht unbedingt verbessert.

    Ich halte es für völlig irrelevant ob Tröglitz aufgeklärt wird oder nicht, für Opfer rechter Gewalt hat das wenig Bedeutung, die werden i.d.R. sowieso marginalisiert. In drei Monaten interessiert es keinen Menschen mehr und das nächste Asylheim brennt. Vor etwas über 20 Jahren hatten wir die gleiche Situation mit dem Ergebnis, dass die Opfer zu Tätern wurden und die Täter zu Opfern erklärt wurden und in 50 Jahren will´s dann wieder mal keiner gewesen sein oder zumindest von nichts gewusst haben.

  6. Haralds sagt:

    Woher nimmt sich die Autorin das Recht, irgendwas von „Unmenschen“ zu faseln? Irgendwas von Menschen, die ihr Hab und gut verloren haben? Von Kindern, Frauen und Männern, die traumatisiert sind? Himmel! Auf welchem Planeten lebt die Dame denn? Es stimmt, die NPD hat leider zu fest Fuß gefasst in vielen ostdeutschen Gebieten. Man sollte schon hinterfragen, warum das so ist und wo die demokratischen Parteien versagt haben. Warum werden tatsächlich bestehende Probleme mit Zuwanderung von Politik und Medien zu oft ignoriert oder schöngeredet? Weshalb sieht man auf den Flüchtlingsbooten aus Afrika nur junge Männer? Muss es uneingeschränkte Freude bereiten, wenn statt der angekündigten syrischen Flüchtlingsfamilien junge Männer aus Nordafrika kommen? Die unterschiedlichen Ethnien gehen in Flüchtlingsunterkünften aufeinander los, Moslems fallen über christliche Familien her, mobben diese und tun denen sogar Gewalt an. Wie sollen wir Toleranz den Flüchtlingen gegenüber aufbringen, wenn diese sich gegenseitig nicht einmal tolerieren? Wenn über all diese Fragen nicht offen gesprochen wird, werden selbst gutwillige Bürger irgendwann frustriert sein. Das können wir uns nicht leisten! Egal wer in Tröglitz die Unterkunft angezündet hat, der oder die Täter müssen schnell gefunden werden. Und sorry, meine Empathie gehört Familien, die vor Kriegen geflohen sind. Sie gehört keinen jungen Nordafrikanern, die schick herausgeputzt Frauen schräg anmachen und sie gehört erst recht nicht den Männern, die vorgeblich vor dem Krieg geflohen sind und medienwirksam den Nachzug ihrer Frauen und Kinder fordern. Na das sind Helden! Was ist so schwer daran, Unruhestifter zu isolieren, damit die anderen Flüchtlinge endlich Ruhe und Sicherheit finden können? Aus der Anonymität und Sicherheit einer Großstadt kann man dann fein über die schweigenden Töglitzer urteilen, die in der Mehrzahl definitiv keine „Unmenschen“ sind, sondern nur nicht in den Focus irgendwelcher Horden geraten wollen.

  7. D. E. Armin sagt:

    @Haralds Mein Mitleid mit Asylbewerbern hält sich relativ in Grenzen, solange ich persönlich mit besten Noten (Schnitt: 0,75) und hervorragenden Qualifikationen keine Anstellung finde. Derzeit lebe ich unter Hartz IV-Niveau nur auf Basis meiner Ersparnisse. Gegen Kriegsflüchtlinge habe ich nichts, aber Sympathien für Leute, die aus Ländern kommen, in denen eindeutig Frieden herrscht, fallen bei mir nicht besonders groß aus. Ich bitte, dass das mal zur Kenntnis genommen wird. Ich bitte auch darum, hier nicht ein falsches Bild vom ach so reichen Europa zu verbreiten.

  8. surviver sagt:

    „Wer Anderen ein Grube gräbt, fällt selbst hinein“.

    2 Jahre hat Assad Menschen umgebracht, keiner hat etwas unternommen.
    Präsident Erdogan hat 2 Jahre die Umstrukturierung des Weltsicherheitsrates gefordert: Er fand kein Gehör.
    In Syrien soll man heute noch Deutsche Waffen finden.: Das Deutsche Volk, ja sogar der Bundestag, wird bei Waffenexporten nicht mal gefragt.
    (Herr Ströbele von den Grünen hatte mal vergebens dagegen geklagt),
    und dann wundert man sich, wo die Flüchtlinge herkommen ????