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08.04.2015 – NSU, Bouffier, Asyl, Iran, Tröglitz, Ausländer, Türkei, Rassismus

NSU-Jahrestag: Rücktritt Bouffiers gefordert; Tröglitz ist überall; Bayern in Sachen Fremdenfeindlichkeit auf Platz zwei; Wie ein Muslim eine Jüdin vor den Nazis rettete; Juden und Muslime gegen Hass und Vorurteile; Mord an drei muslimischen Studenten in USA; Türkei: Erdoğan besucht Teheran und kommt ins Geschäft

Von Mittwoch, 08.04.2015, 8:10 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.04.2015, 15:50 Uhr Lesedauer: 4 Minuten  |  

Die Themen des Tages sind:

Neun Jahre nach dem mutmaßlichen NSU-Anschlag in Kassel hat Hessens Linke zusammen mit Kulturschaffenden den Rücktritt von Regierungschef Volker Bouffier verlangt.

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Vor neun Jahren, am 6. April 2006, wurde Halit Yozgat in seinem Internetcafé in Kassel mit zwei gezielten Schüssen hingerichtet. Er war das neunte und damit vorletzte Opfer der NSU-Mordserie. Zur Tatzeit am Ort des Geschehens: Andreas Temme, Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes.

Sachsen-Anhalts Sicherheitsbehörden versuchen mit Nachdruck, die Verantwortlichen für die Brandstiftung in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Tröglitz zu finden.

Wenn bald erste Flüchtlinge nach Tröglitz kommen, droht ihnen eine Mischung aus Neid und kultiviertem Hass, warnt der evangelische Regionalbischof. Die Wurzeln dafür sieht er in NS-Zeit und DDR.

„Tröglitz ist überall“, sagt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Was ist dran an dieser Aussage? Tatsächlich ist die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen – und zwar im Osten wie im Westen.

Anschläge mit rechtsradikalem Hintergrund gibt es bundesweit. In Sachsen-Anhalt sind ausländerfeindliche Einstellungen aber besonders verbreitet.

„Rechtsextremismus muss bundesweit bekämpft werden“, fordert der Zentralrat der Juden nach dem Brandanschlag in Tröglitz. Die Integrationsbeauftratgte Aydan Özoguz betont: Selbstverständlich könne Deutschland das Flüchtlingsproblem schultern.

Je weniger Ausländer in der Region, desto größer wird die Ablehnung, so eine Studie. Ostdeutschland liegt deswegen weit vorn. Die Platzierung von Bayern erstaunt – dort leben viele Ausländer.

Die Abschiebung der in Berlin geborenen Türkin O. in die Türkei Ende 2014 war unrechtmäßig. Das hat das Verwaltungsgericht Ende Februar festgestellt.

Die Zahl der Asylbewerber bleibt hoch. Sie zu versorgen kostet viel Geld. Darüber will der zuständige Minister abermals mit den Kommunen sprechen. Er sieht aber auch den Bund in der Pflicht.

Asylbewerber und Flüchtlinge sind nicht erst seit kurzem ein Thema. Ihre wachsende Zahl in Deutschland sorgt derzeit aber für Schlagzeilen. Die Bad Homburger Ausländerbehörde ist auch für diese Menschen zuständig.

Nach dem Arabischen Frühling wird eine Reform des Islams kommen, sagt Ayaan Hirsi Ali. In ihrem neuen Buch erklärt sie ihren Optimismus. Und warum es dafür Dissidenten braucht.

Eine Geschichte, die Mut macht in Zeiten des Hasses: Anna Boros überlebte als Teenager den Holocaust mitten in Hitlers Hauptstadt – dank eines tapferen Arabers. Eine Spurensuche in Berlin und Kairo.

US-Truppen befreiten am 4. April 1945 das KZ-Außenlager Jonastal von Buchenwald. Unbekannte schändeten dort am Osterwochenende eine Gedenktafel. Die Polizei vermutet die Täter im rechten Milieu.

Das Programm „Wegweiser“ gegen gewaltbereiten Salafismus kommt nach Wuppertal. Dort waren vor einiger Zeit radikale Islamisten als „Scharia-Polizei“ aufgekreuzt. Die Empörung war groß.

Besonders brutal ging die italienische Polizei im Juli 2001 gegen Globalisierungsgegner vor. Von „Folter“ sprachen die Richter des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und verurteilten Italien zu Schadenersatz.

Mit seinem „Verein für jüdisch-muslimische Freundschaft“ tourt der Rabbi Michel Serfaty seit fast zehn Jahren durch Frankreich, immer wieder auch durch die Pariser Vorstädte, die Banlieues.

Im Fall des Mordes an drei muslimischen Studenten in Chapel Hill im US-Bundesstaat North Carolina im vergangenen Februar hat die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe für den 46-jährigen Angeklagten gefordert.

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