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Studie

Islam könnte ab 2070 größte Glaubensgemeinschaft sein

Der Islam wächst unter den Religionen weltweit am stärksten. Einer aktuellen Studie zufolge wird der Anteil der Muslime an der Weltbevölkerung schon in 35 Jahren auf rund 30 Prozent steigen. Der Christen-Anteil bleibe konstant.

Donnerstag, 09.04.2015, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 12.04.2015, 18:37 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Der Islam könnte das Christentum in den kommenden Jahrzehnten als weltweit größte Glaubensgemeinschaft ablösen. Im Jahr 2050 würden voraussichtlich fast ebensoviele Muslime auf Erden leben wie Christen, heißt es in einer Prognose des US-amerikanischen Instituts Pew Research Center. Etwa ab 2070 werde es vermutlich mehr Muslime geben als Christen. Ursachse der Entwicklung sei unter anderem, dass Muslime im Durchschnitt mehr Kinder bekämen. In Europa würden Muslime im Jahr 2050 rund zehn Prozent der Bevölkerung stellen.

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Allerdings müsse man bei derartigen Langzeit-Prognosen vorsichtig sein, schränkte das Institut bei der Vorstellung der Studie am Donnerstag vergangener Woche ein. Naturkatastrophen, Kriege und andere nicht vorhersehbare Ereignisse könnten demografische Trends ändern. Für die Prognose hat das Institut 2.500 Umfragen, Untersuchungen und Volkszählungen ausgewertet.

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Im Jahr 2010 waren laut Studie 31,4 Prozent der Weltbevölkerung Christen (2,17 Milliarden) und 23,2 Prozent Muslime (1,6 Milliarden). Wenn sich die derzeitige demografische Entwicklung fortsetze, werde es Mitte des Jahrhunderts 31,4 Prozent Christen (2,92 Milliarden) und 29,7 Prozent Muslime (2,76 Milliarden) geben. Im Jahr 2070 würden Muslime und Christen mit jeweils 32,2 Prozent gleichauf liegen. In den folgenden Jahren werde die muslimische Bevölkerung vermutlich schneller wachsen.

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Der Prozentsatz der Hindus weltweit werde von 2010 bis 2050 mit rund 15 Prozent konstant bleiben, der Anteil der Buddhisten von 7,1 Prozent auf 5,2 Prozent zurückgehen. Gleichzeitig werde der weltweite Anteil der Menschen ohne religiöse Bindung von 16,4 Prozent auf 13,2 Prozent fallen. In Europa und Nordamerika aber werde der Prozentsatz der Menschen, die sich keiner Religion zugehörig fühlen, steigen.

Die Studie ergab zudem, dass Indien trotz seiner erwarteten Hindu-Mehrheit im Jahr 2050 das Land mit der zahlenstärksten muslimischen Bevölkerung sein wird. Gegenwärtig leben die meisten Muslime in Indonesien. Einer von vier Christen werde 2050 in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara leben. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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  1. karakal sagt:

    Diese Statistiken sagen nur etwas über Quantität, nicht jedoch über Qualität aus. Die große Mehrheit der Muslime sind – wie der Prophet des Islams – Friede sei auf ihm – voraussagte, wie Schaum und mitgeführte lose Teile von Treibgut auf einem Gießbach: sie haben keinen festen Zusammenhalt, werden von der Strömung mitgerissen und richten nichts aus. Nehmen wir z. B. Indien, wo die größte muslimische Minderheit auf der Welt lebt. Früher, vor der britischen Herrschaft waren die Muslime als Minderheit die Herrscher auf dem Subkontinent und die kulturell prägende Kraft. Heute ist ihr Bildungsstand allgemein geringer als derjenigen der Hindus und sinkt weiter, und im Falle von Verfolgung und Pogromen durch Hindufanatiker können sie sich kaum wehren und vermögen nichts dagegen auszurichten. In entscheidenden Positionen, wie Geheimdienst oder Armeeführung sind sie gar nicht oder unterrepräsentiert, im Gegensatz bspw. zur Minderheit der Sikh von ca. 2,5 Prozent der Bevölkerung. Stattdessen sind sie im Unterhaltungsgewerbe als Musiker und Filmschauspieler verhältnismäßig überpräsent, aber dort vermögen sie nichts für sie als Minderheit Entscheidendes auszurichten.
    In zahlreichen schwarzafrikanischen Staaten sind die Muslime zahlenmäßig in der Mehrheit, doch haben sie bis heute dort keine wirklich islamische Ordnung zustande gebracht oder sich aus dem Griff des Neokolonialismus befreien können.
    Stärke kommt nicht allein durch zahlenmäßige Mehrheit.

  2. Corneria sagt:

    @karakal

    Woanders für „islamische Ordnung“ werben und hier gleichzeitig unsere Verfassung für gut befinden. Wie geht das? Der Islam hilft nicht beim Aufbau eines Staates, das sollte mittlerweile angekommen sein. Der Islam ist nur eine Religion und dazu noch eine relativ uneinheitliche. Einen islamischen Staat schaffen zu wollen bedeutet sich auf eine Strömung festlegen zu müssen und welche hat dann den Vortritt. Scheitern vorprogrammiert.