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Prognose

Einwanderung bremst Bevölkerungsrückgang in Deutschland nur leicht

Laut Statistischem Bundesamt wächst Deutschlands Bevökerung noch fünf bis sieben Jahre. Danach schrumpft sie aber deutlich. Schon im Jahr 2060 könnte die Einwohnerzahl nur noch 67,6 Millionen betragen - je nach Stärke der Einwanderung.

Mittwoch, 29.04.2015, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 05.05.2015, 17:05 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Weniger Kinder, mehr alte Menschen: In 45 Jahren werden in Deutschland deutlich weniger Menschen als heute leben. Wie aus einer am Dienstag vorgestellten Vorausberechnung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, wird die Einwohnerzahl im Jahr 2060 je nach Stärke der Einwanderung zwischen 67,6 und 73,1 Millionen betragen. Da künftig mit mehr Zuwanderern gerechnet wird, soll der Rückgang aber geringer als erwartet ausfallen. 2009 war das Bundesamt noch von 65 bis 70 Millionen Menschen ausgegangen.

Während die Zahl der Frauen und Männer im Erwerbsalter deutlich sinkt, steigt die Zahl der älteren Menschen den Berechnungen zufolge. Die Bevölkerung im Alter von 20 bis 65 Jahren wird bis 2060 auf 34 bis 38 Millionen Menschen schrumpfen, so dass dann mehr als 60 Menschen (verglichen mit 34 im Jahr 2013) im Rentenalter etwa 100 Personen im Erwerbsalter gegenüberstehen.

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Bereits heute ist jeder Fünfte 65 Jahre oder älter. 2060 wird es jeder Dritte sein. Die Lebenserwartung soll bei Männern bei 85 Jahren liegen und bei Frauen bei 89 Jahren. Laut Prognose werde die Zahl der Gestorbenen die Zahl der Geborenen in den nächsten Jahren immer deutlicher übersteigen, sagte der Präsident des Bundesamtes, Roderich Egeler. Dies bedeute, dass bei gleichbleibender Geburtenrate etwa 500.000 mehr Menschen sterben werden, als Kinder auf die Welt kommen.

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Diese Lücke könne nicht auf Dauer durch das Plus von Zuzügen gegenüber Fortzügen aus Deutschland geschlossen werden, ergänzte Egeler. So werde die Bevölkerungszahl von 80,8 Millionen Menschen im Jahr 2013 je nach Ausmaß der Einwanderung zwar noch fünf bis sieben Jahre steigen, anschließend jedoch abnehmen. Um die Bevölkerungszahl Deutschland nahezu konstant zu halten, müssten jährlich mindestens 450.000 Menschen zuwandern. Den Berechnungen zufolge wird sich die Einwanderung bei rund 130.000 Menschen pro Jahr einpendeln.

Özoğuz fordert mehr Unterstützung
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz (SPD), forderte mehr Unterstützung für Zuwanderer, damit sie „schnell arbeiten oder sich nachqualifizieren können“. Die Weiterentwicklung des Einwanderungslandes Deutschland gehöre auf der politischen Agenda ganz nach vorne, erklärte Özoğuz.

Die Zahl der Personen, die nach Deutschland kommen und langfristig bleiben, schwankt stetig. Für mehr Einwanderung sorgte zwischen 2011 und 2013 vor allem die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Als Beispiel nannten die Wissenschaftler Polen. Zudem entschieden sich viele Menschen aus Südeuropa, nach Deutschland zu kommen. Grund für ihre Auswanderung ist vor allem die Wirtschafts- und Finanzkrise. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass auch die Einwanderung aus Bürgerkriegsländern wie Afghanistan oder Syrien anhalten wird, wenn sich die Lage vor Ort nicht stabilisiert.

Die Geburtenhäufigkeit wird mit 1,4 Kindern je Frau weiterhin niedrig bleiben. Die Statistiker gehen davon aus, dass das Gebäralter steigen wird. „Das biologische Zeitfenster der Frauen verschiebt sich“, sagte die Referentin im Referat für demografische Analysen im Bundesamt, Olga Pötzsch. Sie schließt nicht aus, dass familienpolitische Maßnahmen wie das Elterngeld oder der Ausbau von Kita-Plätzen kurzfristig für eine „Erholung“ bei den Geburten gesorgt haben oder noch sorgen werden. Vor allem bei Frauen, die in den 70er Jahren geboren wurden, sei die Geburtenrate nicht zurückgegangen, sagte Pötzsch. Gesellschaft Leitartikel

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  1. Buschkowsky-Fan sagt:

    Deutschland braucht eine sinnvolle Familienpolitik und weniger Zuwanderung und nicht umgekehrt, ganz einfach aus dem Grund, weil Hochqualifizierte nicht massenweise in dieses hoch entwickelte Land kommen. Alles andere ist ökonomischer Quatsch. Frankreich hat das ja vorgemacht, die haben kein Altersproblem, dafür aber Millionen „Jungrentner“ auf der Straße.

  2. Rudolf Stein sagt:

    Kanada umfasst eine Fläche von 10 Mio. Quadratkm und hat knapp 35 Mio. Einwohner. Deutschalnds Fläche beträgt 357 000 Quadratkm und hat 81 Mio. Einwohner. Ist Kanada deswegen ein failed state? Was spricht dagegen, wenn Deutschlands Einwohnerzahl sinkt? Was spricht dagegen, wenn die Besiedelung unseres Landes sich lichtet, man nicht mehr aller 10 Autominuten auf eine Ansiedlung trifft, sondern erst nach zwei Stunden Fahrt? Bereiten sich die Deutsche Bahn (Bahnlinien verwaisen), das Gesundheitswesen (Arztpraxen können nicht mehr besetzt werden), die Verwaltungen (Länder- und Kreisreformen!) und der Naturschutz (der Wolf kommt wieder!) nicht schon auf ein solches Szenario vor? Natürlich wäre eine solche Gesundschrumpfung für ein Gemeinwesen viel zuträglicher, weil natürlicher, als die künstliche Implementierung fremder Kulturen, um die Bevölkerungsgröße zu halten oder zu vergrößern, ganz davon abgesehen, dass mit einer solchen Maßnahme noch ganz andere politische und ideologische Zielstellungen verbunden sind. Und natürlich hätte eine solche natürliche Gesundschrumpfung der Bevölkerung auch gravierende finazpolitische Konsequenzen: man müsste sich von der Rolle des Weltenretters oder vom Image des Landes, in dem das Geld auf den Bäumen wächst […] trennen und ein Land werden wie viele andere auch, die ihre Probleme zu allererst zu Gunsten ihrer eigenen Einwohner lösen.

  3. Tai Fei sagt:

    Das statistische Bundesamt gibt im Rahmen der Veröffentlichung aber ebenfalls an. dass es sich hierbei eben NICHT um eine Prognose handelt sondern um ein Planspiel. Unter der Annahme von bestimmten Vorraussetzungen wird sich die Bevölkerung so oder so ähnlich entwickeln.
    Auch der sinnfreie Vergleich von prozentualen Verhältnissen zwischen Menschen im erwerbsfähigem Alter und im Rentenalter führt ins Leere. Wer eine „ideale“ Alterspyramide propagiert, nimmt extem hohe Kindersterblichkeit und frühzeitiges Ableben im „Alter“ in Kauf. Aber bitte, Soylent Green soll ja der Renner sein.

  4. Han Yen sagt:

    Seien Sie einfach einmal vorsichtig mit der Verbreitung von amtlichen Daten. In der BRD ist amtliche Statistik Sache der Länder. Eine sinnvolle Arbeitsteilung und Koordination durch institutionelle Integration ist kaum vorhanden, sondern wird durch Gesetzsbeschluß organisiert. Die Durchführung ist entsprechend schlecht – die Ausbildung der Beamten zweifelhaft. Eigentlich sollte man diese Leute entlassen.

    Was zählt in der Volkswirtschaft ist die Produktivität, Handel, Technologie, Sparquote und Fiskalströme.

    Ohne Menschen sinkt die relative Macht der BRD im Vergleich zu den EU Nachbarn – hauptsächlich Frankreich und Großbritannien. Fallende Bevölkerungszahl bedeutet weniger Sparquote und eine größere Abhängigkeit von der City Of London für Investitionskapital. Das muss aber kein Problem sein,normalerweise unterstützen die Engländer die Deutschen gegen Frankreich. Beide Länder haben ein großes Interesse an Freihandel in der EU – im Gegensatz zu Frankreich.

    Beim Handel hat die BRD bereits gehandelt und hedgt gegen die us-dominierte Transatlantische Freihandelszone mit ihrem Beitritt zur chinesisch-dominierten AIIB. Damit sind auch russische Strategien die EU und Ostasien und Indien zu trennen erst einmal abgewendet.

    Ebenso hat die BRD die Gefahr eines Bieterwettbewerbs um Energie gegen die mit USD prall gefüllten US-Verbündeten Japan und Süd-Korea abwenden können, und kann den Produktionsausstoß halten. Die Währungsswaps von EUR mit Renminbi sparen USD-Reserven, die die BRD im Energiekauf einsetzen kann. Die US Strategie die MItteleuropäer zu erdrosseln ist somit erst einmal gescheitert, wenn es um Öl-Käufe in USD geht.

    Was das relative Gewicht der BRD gegenüber Frankreich anlangt, da spielt die Bevölkerungszahl eine Rolle. Frankreich’s Drohkulisse kommt erst zum Tragen, wenn es schafft sich mit Russland zu verbünden. Solange die BRD + Österreich kombiniert mehr russisches Gas abnehmen als Frankreich allein, macht das nicht viel aus.

    Frankreich ist ein überzentralisiertes Land und viel zu klein, um makroökonomische Variable im Alleingang beeinflussen zu können. Es taumelt zwischen den Seilen: weder Linkspopulismus noch Rechtspopulismus richten irgendetwas aus im heutigen Mächte-Konzert.

    Hauptsächlich findet Umverteilung in der BRD statt zwischen Körperschaftssteuer und Einkommen- und Verbrauchssteuer, daneben gibt es sehr starke regionale Umverteilungen durch den Länderfinanzausgleich. Dann wird man durch Steuerabkommen zwischen Großbritannien + Irland + Niederlande ausgesaugt, die es Konzernen mit geschickt gewählten Firmensitzen minimale bis Null Steuern zu zahlen. Dann wäre noch die Schweiz zu nennen als schwarzes Loch. Solidarpakt für den Aufbau Ost macht einen Riesenbatzen aus. Das Gerangel um die Fremdrenten der deutschen Aussiedler. Der kommunale Finanzausgleich raubt solide geführte Kommunen zugunsten Klüngel Kommunen aus (z.B. weil es da Energieversorger gibt, die unbedingt ein Fußballstadion finanzieren müssen).

    Man muss einfach nur lernen über die richtigen Themen zu reden – anstatt immer den PR-Leuten auf den Leim zu gehen, dann klappt es auch mit der Migrationsthematik. Solche Themen gehören eigentlich abgefragt beim Integrationskurs.