Rechtsextremismus
In Ostdeutschland überdurchschnittlich viele rassistische Gewalttaten
Fast jede zweite rassistisch motivierte Straftat wurde im Osten der Republik verübt und die meisten davon bleiben unaufgeklärt. Das teilt die Bundesregierung auf Anfrage mit.
Mittwoch, 19.08.2015, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 20.08.2015, 17:05 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl rassistisch motivierter Gewalttaten ist im Osten Deutschlands überproportional hoch. Im vergangenen Jahr wurden in Berlin und den fünf ostdeutschen Ländern 47 Prozent der in Deutschland registrierten Übergriffe verübt, berichten die Mitteldeutsche Zeitung und die Berliner Zeitung. Der Bevölkerungsanteil liege bundesweit aber nur bei knapp 17 Prozent, schreiben die Blätter. Sie berufen sich auf Angaben des Bundesinnenministeriums auf eine Bundestagsanfrage der Grünen.
Die Behörden registrierten 2014 bundesweit 130 rassistische Gewalttaten. Weitaus höher ist die Zahl der rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten insgesamt – also solcher, die sich nicht nur gegen Migranten richtete. Sie lag mit 1029 wesentlich höher, hieß es weiter. Dabei rangierte Nordrhein-Westfalen mit 370 auf Platz eins, gefolgt von Berlin mit 111, Sachsen mit 86, Brandenburg mit 73, Bayern mit 68, Thüringen mit 57, Niedersachsen mit 54 und Sachsen-Anhalt mit 47 – wobei Nordrhein-Westfalen, Bayern und Niedersachsen jeweils sehr viel mehr Einwohner zählen als die Ost-Länder.
Die Aufklärungsquote politisch rechts motivierter Bundesweit wurde 2014 mit einer Quote von 45 Prozent nicht einmal jede zweite Straftat im Bereich der politisch rechts motivierten Kriminalität aufgeklärt. Wie die Zeitungen weiter berichten, lag die Aufklärungsquote bei Gewalttaten allgemein mit 64 Prozent deutlich höher. (epd/mig)
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