Unpassend
Sachsen fährt Imagewerbung „So geht sächsisch“ herunter
"So geht sächsisch". Mit diesem Slogan wirbt Sachsen international für das Land. Angesichts der fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Heidenau und der Pegida in Dresden sei die Kampagne aber nicht mehr passend. Die Zahl der Hotelübernachtungen sinke.
Dienstag, 01.09.2015, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 02.09.2015, 21:07 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Sachsen will wegen der rechtsextremen Ausschreitungen in Heidenau und der fremdenfeindlichen „Pegida“-Demonstrationen seine internationale Imagekampagne „So geht sächsisch“ herunterfahren. Regierungssprecher Christian Hoose erklärte, man setze jetzt auf leisere Töne. So werde es vorerst keine Fernseh-Spots und großflächigen Plakat-Aktionen mehr geben.
Sachsen hatte die Kampagne 2013 gestartet. In Großstädten wie Frankfurt am Main, Zürich und Basel wurden Tausende Plakate geklebt. In London warben Doppelstockbusse mit riesigen Aufklebern für Sachsen. Die millionenschwere Kampagne soll jetzt an die Debatte um die Flüchtlingspolitik angepasst werden, sagte der Sprecher. Für einen Zeitraum von vier Jahren waren ursprünglich 32 Millionen Euro eingeplant gewesen.
Die rechten Aufmärsche haben bereits Auswirkungen auf den Tourismus. Dresden meldete kürzlich einen Rückgang der Zahl der Übernachtungen um 3,2 Prozent. Hoteliers klagen, dass sie gezielt wegen „Pegida“ Absagen erhielten.
Der Tourismusverband Sächsische Schweiz zeigt sich ebenfalls besorgt um das Image der Region. Bei diesen Ausschreitungen gehe es um mehr als den „guten Ruf“: „Es geht um unsere Zukunft. Und wir werden nicht zulassen, dass diese von einer geist- und kulturlosen Minderheit ruiniert wird“, sagte Verbandsvorsitzender Klaus Brähmig. Für die Tourismusbranche – die „mehr als jeder andere Wirtschaftszweig Frieden, Freiheit und Neugier“ brauche – sei dies sogar existenziell, betonte der Verbandschef. (epd/mig) Aktuell Politik
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