Salzhemmendorf
Brandstifter des Flüchtlingsheims war Feuerwehrmann
Mit einem Molotow-Cocktail hatten zwei Männer und eine Frau eine Flüchtlingsunterkunft in Brand gesteckt. Wie nun bekannt wurde, war einer der Täter Feuerwehrmann und an den Löscharbeiten nach dem Anschlag beteiligt.
Dienstag, 01.09.2015, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 02.09.2015, 21:07 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Einer der mutmaßlichen Täter des Brandanschlags auf eine Flüchtlingsunterkunft im niedersächsischen Salzhemmendorf war Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in dem Ort. „Mit großem Entsetzen und Erschrecken ist uns diese Information zuteilgeworden“, sagte Salzhemmendorfs Bürgermeister Clemens Pommerening (parteilos) am Montag dem Norddeutschen Rundfunk. Der Mann war demnach sogar an den Löscharbeiten nach dem Anschlag in der Nacht zum Freitag beteiligt.
Während der Feuerwehrdienste sei er in keiner Weise politisch rechtsradikal aufgefallen, sagte der Bürgermeister. „Dann hätte die Gemeinde sofort reagiert und ihn aus dem Dienst entfernt.“ Allerdings sei er vor Jahren bereits durch kleinere Brandstiftungen strafrechtlich in Erscheinung getreten. Damals sei er aus der Feuerwehr ausgetreten. Vor zwei Jahren sei er jedoch wieder aufgenommen worden.
Bei dem Brandanschlag wurde aus einem Auto mit laufendem Motor ein Molotow-Cocktail in die Wohnung einer Flüchtlingsfamilie geworfen. Die 34-jährige Mutter und ihre vier, acht und elf Jahre alten Kinder aus Simbabwe konnten das Gebäude gerade noch rechtzeitig verlassen. Am Wochenende erließ die Staatsanwaltschaft Hannover Haftbefehl gegen zwei Männer im Alter von 24 und 30 Jahren aus dem Ort sowie gegen eine 23-jährige Frau aus der Region Hannover wegen gemeinschaftlichen versuchten Mordes. Die mutmaßlichen Brandstifter sitzen in Untersuchungshaft. (edp/mig)
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