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OECD Prognose für 2015

400.000 Flüchtlinge werden in Europa auf Dauer bleiben

OECD-Schätzung zufolge werden im laufenden Jahr bis zu 450.000 der derzeit ankommenden Flüchtlinge auf Dauer in Europa bleiben. Insgesamt geht die OECD von bis zu einer Million Asylanträgen in Europa aus. Die Bundesregierung hatte allein für Deutschland 800.000 Flüchtlinge prognostiziert.

Mittwoch, 23.09.2015, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 25.09.2015, 0:43 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Nach Schätzungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden in diesem Jahr europaweit 350.000 bis 450.000 der derzeit ankommenden Asylbewerber als Flüchtlinge anerkannt und auf Dauer bleiben. Die OECD gehe derzeit von bis zu einer Million Asylanträgen in Europa aus, sagte Migrationsexperte Thomas Liebig am Dienstag in Berlin. Abzüglich der voraussichtlich nicht bewilligten Anträge bleibt diese Differenz.

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Die OECD-Schätzung klingt damit weit weniger dramatisch als die derzeitigen Prognosen in Deutschland. Die Bundesregierung rechnet nach ihrer offiziellen Schätzung mit bis zu 800.000 Flüchtlingen für diesem Jahr allein in der Bundesrepublik. Zuletzt sprach Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) von einer Million Flüchtlingen, mit denen Deutschland rechne.

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Laut dem inzwischen 39. OECD-Jahresbericht zur Migration ist die derzeitige Fluchtbewegung dennoch für Europa die größte seit dem Zweiten Weltkrieg. Liebig sagte, man dürfe die Herausforderung nicht kleinreden. Viele Länder seien aber gut vorbereitet, darunter Deutschland. Europa als Ganzes habe die Kapazitäten, Fähigkeiten und die Kraft, die Aufnahme der Menschen zu bewältigen, sagte er.

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Auch der OECD-Bericht bestätigt die derzeitige ungleiche Verteilung der Flüchtlinge. Die meisten Asylanträge werden demnach in Ungarn, Österreich, Schweden und Deutschland gestellt. Vor dem Hintergrund des Ringens der EU-Innenminister um eine andere Verteilung forderte Liebig mehr Unterstützung für die mittel- und osteuropäischen Länder, die sich einer Quote bislang versperren.

Anders als Deutschland und andere Länder seien sie nicht auf die steigenden Flüchtlingszahlen vorbereitet, hätten wenig Erfahrung und keine entsprechenden Infrastrukturen. Sie müssten von der EU unterstützt werden. Der existierende Asylfonds der EU sei auf die derzeitige Krisensituation nicht vorbereitet, sagte Liebig. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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