Fachverband fordert
Fachkräfte statt pensionierte Lehrer für Flüchtlinge
Flüchtlinge sollen möglichst schnell die deutsche Sprache lernen. Dafür braucht es Lehrer. Der Fachverband Deutsch als Fremd- und Zweitsprache fordert die Einstellung von kompetentem Personal. Nicht jeder, der deutsch spreche, könne auch deutsch unterrichten.
Freitag, 30.10.2015, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 01.11.2015, 21:17 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Um Flüchtlingskindern die deutsche Sprache beizubringen, fordert der Fachverband Deutsch als Fremd- und Zweitsprache den Einsatz von speziell ausgebildeten und erfahrenen Lehrern in Vorbereitungs- oder Willkommensklassen. Für diese Aufgabe gebe es nicht zu wenig Fachkräfte, sondern die Politik stelle die falsche Anforderungen, sagte Verbandsvorsitzende Matthias Jung am Donnerstag im WDR-Radio.
„Die Schulverwaltungen wollen immer Leute mit dem Zweiten Staatsexamen einstellen, das heißt klassische Lehrer mit zwei Fächern“, beklagte der Experte. Fachkräfte mit Deutsch als Zweit- und Fremdsprache zählten aber nicht dazu. „Deshalb holt man dann lieber irgendeinen pensionierten Lehrer aus irgendeinem Fach zurück.“ Diesen fehle jedoch oft das Bewusstsein für Deutsch als Fremdsprache, gab Jung zu bedenken.
Englisch- oder Französischlehrer seien besser geeignet, weil sie eine Vorstellung vom Vermitteln einer Fremdsprache hätten. „Das Entscheidende ist, ein Gefühl dafür zu haben, was es bedeutet, deutsch als eine fremde Sprache zu lernen“, betonte Jung. Er bezeichnete es als Katastrophe, wenn die Vorstellung entstehe, „jeder, der deutsch spricht, kann deutsch unterrichten“. (epd/mig)
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Koalitionäre einig Aus für Turbo-Einbürgerung, Aus für Familiennachzug,…
- Mehr Nazi-Material aufgetaucht Richter im Solingen-Prozess kritisiert Polizei: „Das…
- Uraltes Villenviertel-Privileg Streit um Flüchtlingsunterkunft im Hamburger Nobelviertel
- Sachsen-Anhalt Ministerpräsident verspricht mehr Sicherheit für Migranten
- Hackordnung in Deutschland Edelausländer – und andere
- Bundesverfassungsgericht Abgeschobener kann in Griechenland „schwarz“ arbeiten