Globale Waffenverkäufe rückläufig
Deutsche Rüstungsexporte steigen gegen den Trend
Rüstüngskonzerne haben im vergangenen Jahr weltweit 365 Milliarden Euro umgesetzt. Das ist etwas weniger als im Jahr zuvor. Deutsche Rüstungskonzerne hingegen konnten ihren Umsatz mit Waffenlieferungen steigern. Die Linke kritisiert das "Geschäft mit dem Tod".
Dienstag, 15.12.2015, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 16.12.2015, 10:14 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Verkäufe der weltweit 100 größten Waffen- und Rüstungshersteller sind im vierten Jahr in Folge zurückgegangen. Wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervorgeht, nahmen Rüstungsexporte deutscher Hersteller im Jahr 2014 allerdings zu. Die Opposition im Bundestag kritisierte diese Entwicklung.
Weltweit setzten Rüstungskonzerne 2014 insgesamt 401 Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 365 Milliarden Euro) um. Das waren demnach 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Friedensforscher führen den Trend darauf zurück, dass führende Unternehmen in den USA und Westeuropa weniger Waffen und Militärausrüstung verkauften, während Rüstungsunternehmen in anderen Teilen der Welt ihre Umsätze steigern konnten. In Westeuropa, wo die Waffenverkäufe 2014 insgesamt um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sanken, verzeichneten nur deutsche und Schweizer Konzerne ein Umsatzplus (9,4 bzw. 11,2 Prozent).
„Entgegen dem weltweiten Trend haben es führende deutsche Rüstungsbetriebe wieder einmal geschafft, ihren globalen Handel mit todbringenden Waffensystemen zu erhöhen“, kritisierte die abrüstungspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Inge Höger. Das Plus sei vor allem auf den wirtschaftlichen Erfolg von ThyssenKrupp und Rheinmetall zurückzuführen.
ThyssenKrupp verkaufe Kriegsschiffe und U-Boote zu einem erheblichen Teil in Krisenregionen, und auch der Erfolg von Rheinmetall sei auf den Verkauf in Drittstaaten zurückzuführen. „Dieses Geschäft mit dem Tod führt global zur weiteren Destabilisierung und bindet Finanzmittel, die für eine nachhaltige Entwicklung in den betroffenen Regionen dringend nötig wären“, erklärte Höger.
Obwohl die größten russischen Rüstungsbetriebe im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 48,8 Prozent erzielen konnten, sind die zehn größten Waffenkonzerne dem Bericht zufolge nach wie vor in den USA und Westeuropa ansässig. Ihr Gesamtumsatz machte im vergangenen Jahr laut Sipri 49,6 Prozent der globalen Verkäufe aus. Trotz des leichten Rückgangs waren die Umsätze der weltweit 100 größten Unternehmen im Jahr 2014 um 43 Prozent höher als noch 2002.
Experten zufolge sind Waffenexporte in Krisenregionen mit ein wesentlicher Grund für die aktuellen Flüchtlingsbewegungen. Vor allem Waffenlieferungen an Diktatoren und Regime, die Terror unterstützen oder das eigene Volk unterdrücken, ernten Kritik von Menschenrechtsorganisationen. (epd/mig) Aktuell Politik
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