Pro Asyl
Strenge Kontrolle der Security in Asylunterkünften notwendig
Pro Asyl fordert strengere Kontrollen von Wachdiensten in Flüchtlingsunterkünften durch die öffentliche Hand. Zuletzt sorgte ein Handgranatenanschlag auf ein Flüchtlingsheim für Aufmerksamkeit. Wie die Polizei nun mitteilt, handele es sich um einen Streit zwischen zwei Sicherheitsunternehmen.
Donnerstag, 11.02.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 14.02.2016, 20:19 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Nach den ersten Ermittlungsergebnissen im Fall des Handgranatenwurfs an einer Flüchtlingsunterkunft in Baden-Württemberg bekräftigt Pro Asyl seine Forderung nach einer besseren Kontrolle von Wachdiensten. „Die Probleme sind bekannt: Überforderung, mangelnde Qualifikation und Überprüfung, Zahlung von Dumpinglöhnen und die undurchsichtige Weitervergabe von Aufträgen an Subunternehmen“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer Bernd Mesovic am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst. „Das alles wirkt zusammen, so dass man sich um einen Teil der Branche schon Sorgen machen muss.“
Die Polizei vermutet einen Streit zwischen Sicherheitsunternehmen als Hintergrund der Tat. Die Handgranate war am 29. Januar in Richtung eines Containers für das Wachpersonal auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Villingen-Schwenningen geworfen worden. Fremdeinfeindliche Motive könnten ausgeschlossen werden, hieß es. Vier Männer im Alter zwischen 22 und 37 Jahren wurden festgenommen. Weitere Details nannte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.
Die Kontrolle der Wachdienste durch die öffentliche Hand finde nicht ausreichend statt, sagte Mesovic und ergänzte: „Dass möglicherweise mutmaßliche Straftäter aus bestimmten Milieus in Sicherheitsdiensten tätig werden und Gebietsansprüche wie Mafiabanden untereinander auskämpfen, kann nicht beruhigen.“
Fehlverhalten und Straftaten durch Wachdienste hatten in der Vergangenheit immer wieder für Entsetzen gesorgt. Unter anderem machte ein Fall im siegerländischen Burbach Schlagzeilen, wo Wachleute Bewohner eines Flüchtlingsheims geschlagen und gedemütigt haben sollen. Oftmals werden private Dienste für die Sicherheit in Asylunterkünften eingesetzt.
Mesovic forderte eine stärkere Überprüfung der Qualifikationen von Mitarbeitern, die Flüchtlingen gegenüberstehen. „Viele bemühen sich, es korrekt zu machen. Es scheint aber auch so zu sein, dass ein Teil der Branche nach wie vor unzuverlässig ist“, sagte er. (epd/mig) Aktuell Politik
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