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Umfrage

Mehrheit für faire Verteilung der Flüchtlinge

Immer mehr EU-Länder wollen sich angesichts der Flüchtlingskrise abschotten. Die Mehrheit der Bürger ist laut einer Umfrage aber für eine faire gemeinsame Lösung. Allerdings gibt es in östlichen EU-Ländern auch Skepsis.

Mittwoch, 17.02.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 18.02.2016, 17:25 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Mehrheit der EU-Bürger will einer Umfrage zufolge eine faire Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union. Die Bürger wollten mit großer Mehrheit eine europäische Antwort auf die Flüchtlingskrise und seien für eine faire Lastenverteilung auf alle Länder, erklärte die Bertelsmann Stiftung am Dienstag in Gütersloh bei der Vorstellung der europaweiten Umfrage. Danach sprechen sich 87 Prozent der Bevölkerung in allen 28 EU-Mitgliedsstaaten für eine gemeinschaftliche Sicherung der EU-Außengrenzen aus. Vier von fünf Bürgern (79 Prozent) wünschen sich eine faire Verteilung der Asylsuchenden auf alle Länder der Union.

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Bei der repräsentativen Umfrage wurden im Dezember in allen 28 EU-Ländern insgesamt 11.410 Bürger befragt. In der Studie unter Titel „eupinions“ ermittelt die Stiftung den europäischen Bürgerwillen in Bezug auf die Fortentwicklung der Europäischen Union und einzelne Politikfelder.

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Fast 80 Prozent wollen den Ergebnissen zufolge die Reisefreiheit innerhalb der EU geschützt sehen. Eine Mehrheit von 69 Prozent unterstützt zudem die Forderung, dass diejenigen Staaten weniger Geld aus der EU-Kasse erhalten, die eine gemeinsame Flüchtlingsverteilung ablehnen.

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Laut Umfrage gibt es in der Einschätzung einen deutlichen Unterschied zwischen den alten und den ab 2004 beigetretenen östlichen EU-Staaten. In den neuen Mitgliedsländern sind lediglich 54 Prozent der Bürger dafür, dass Asylbewerber fair verteilt werden. In den alten Mitgliedsstaaten wird eine solche Lastenverteilung von 85 Prozent der Befragten befürwortet.

Die Zustimmung für eine gemeinsame europäische Asyl- und Migrationspolitik sei hoch, erklärte die Bertelsmann Stiftung. Zugleich seien die Europäer bei der Beurteilung der Neuankommenden gespalten. Jeder zweite Befragte erklärte, er fühle sich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land. 58 Prozent befürchten negative Folgen für die Sozialsysteme. 54 Prozent wollen, dass die Kriterien für Asylbewerber nicht zu großzügig ausgelegt werden.

Für eine gemeinsame europäische Asyl- und Migrationspolitik sprechen sich 79 Prozent aller Europäer aus. Jeder zweite Befragte wünscht sich dabei eine Federführung der EU, 27 Prozent sind für eine gemeinsame Verantwortung der EU und der Mitgliedstaaten. Lediglich 22 Prozent würden die Migrationspolitik lieber ihrem eigenen Land überlassen.

Eine deutliche Mehrheit der Europäer habe damit in Sachen Flüchtlingspolitik eine klare Botschaft an den EU-Gipfel: „Findet eine europäische Lösung, die auf Solidarität basiert, Stabilität bringt und die Reisefreiheit wahrt“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Aart De Geus. Die europäischen Staats- und Regierungschefs sollten sich den klaren Wunsch ihrer Bürger nach einer europäischen Lösung zu Herzen nehmen. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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