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Tatverdächtiger gefasst

Schüsse auf Asylbewerber vermutlich nicht fremdenfeindlich motiviert

Schüsse auf eine Flüchtlingsunterkunft in Hessen hatten zu Jahresbeginn für Entsetzen gesorgt. Die Ermittlungen ergaben: Vermutlich hatte der Angriff keinen fremdenfeindlichen Hintergrund. Möglicherweise war ein missglückter Drogendeal der Auslöser.

Von Marc Patzwald Donnerstag, 21.04.2016, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 01.05.2016, 13:29 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Nach der Festnahme eines 27-jährigen Tatverdächtigen mehren sich die Hinweise, dass hinter den Schüssen auf eine Flüchtlingsunterkunft im südhessischen Dreieich kein fremdenfeindliches Motiv steckt. Wie der Radiosender HR info am Mittwoch berichtete, war möglicherweise ein missglücktes Drogengeschäft Auslöser für die Tat. Bei den Schüssen war in der Nacht zum 4. Januar ein schlafender syrischer Asylbewerber leicht am Bein verletzt worden. Kirchliche Flüchtlingshelfer äußerten sich erleichtert, dass die Tat vor der Aufklärung steht.

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Der verdächtige 27-Jährige war rund dreieinhalb Monate nach der Tat am frühen Dienstagmorgen von Spezialkräften in seiner Wohnung festgenommen worden. Er ist der Polizei laut HR info als Drogenhändler bekannt. Handy-Daten sollen die Ermittlerin auf seine Spur geführt haben. Gegen den Verdächtigen wurde Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Mordes, der gefährlichen Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Waffengesetz erlassen.

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Staatsanwältin Nina Reininger sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), als Motiv sei von „persönlichen“ oder „geschäftlichen“ Beweggründen auszugehen: „Ein fremdenfeindlicher Hintergrund als Beweggrund für die Tat ist nach derzeitigem Stand nicht erkennbar.“ Die Behörden fahndeten weiter nach mindestens einem bislang unbekannten Mittäter.

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Die Schüsse auf die Flüchtlingsunterkunft im Dreieicher Stadtteil Dreieichenhain hatten zu Jahresbeginn bundesweit für Entsetzen gesorgt. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) schrieb auf Twitter, man dürfe nicht zusehen, wie sich die Spirale der Gewalt weiterdrehe. Der Rechtsstaat dürfe und werde eine solche Tat nicht hinnehmen. Noch am Tatabend versammelten sich rund 250 Menschen, auch von der Burgkirchengemeinde, an der Flüchtlingsunterkunft zu einer Mahnwache. Wenige Tage danach protestierten in Dreieich rund 700 Menschen gegen Fremdenfeindlichkeit. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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