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Türkische Presse Europa

11.11.2009 – Mauerfall, El-Scherbini, Islamunterricht

Die Europaausgaben der türkischen Zeitungen berichten unter anderem über die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Fall der Mauer in Berlin. Weitere Themen sind die Türkei-Reise des hessischen Integrationsministers Hahn, die Schweineblut-Attacke auf eine Moschee in Elsenfeld, der Mordprozess Marwa El Sherbini, Staatsverträge mit Muslimen u.v.m.

Donnerstag, 12.11.2009, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.08.2010, 23:19 Uhr Lesedauer: 4 Minuten  |  

„Die Mauer stürzte auf die Türken“ (Schlagzeile)
Die deutsche Vereinigung vor genau 20 Jahren habe die türkischstämmigen Zuwanderer in die Krise gestürzt, meint die SABAH. Die Arbeitslosigkeit unter den Türken sei stark angestiegen und die türkische Jugend sei seitdem in einer Identitätskrise. Auch die HÜRRIYET räumt dem Mauerfall breiten Raum ein und berichtet über die Feierlichkeiten in Berlin.

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In welcher Sprache soll der islamische Religionsunterricht erteilt werden?
Der hessische Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) hat eine mehrtägige Türkei-Reise begonnen, berichtet die SABAH. Hahn habe unter anderem mit dem türkischen Staatsminister Faruk Celik den Religionsunterricht in Hessen erörtert. Er habe die Unabhängigkeit der Ansprechpartner angemahnt. Celik habe versichert, dass die DITIB in Deutschland demokratisch organisiert sei. Es gebe keine Einflussnahme aus Ankara. Celik habe zudem hervorgehoben, dass das Erlernen der deutschen Sprache für seine Landsleute sehr wichtig ist. Die türkische Sprache dürfe jedoch nicht vernachlässigt werden. Das wäre dann nämlich keine Integrations- sondern eine Assimilationspolitik. In diesen Rahmen falle auch der Religionsunterricht, der in Türkisch erteilt werden müsse. Hahn habe erklärt, dass er zu 99 Prozent der gleichen Ansicht sei, wie Celik. Nur der Religionsunterricht müsse ihrer Ansicht nach in der Landessprache erteilt werden.

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Laut HÜRRIYET wollen Hahn und Koch unter anderem nach einer Partnerregion für Hessen suchen und Wirtschaftskontakte mit der Türkei vertiefen. Als Partnerstadt sei Izmir im Gespräch.

Schweineblut-Attacke auf Moschee ist aufgeklärt
Knapp zwei Wochen, nachdem die im Bau befindliche Moschee in Elsenfeld mit Schweineblut beschmutzt wurde, haben nun die Fahnder der Aschaffenburger Kripo die Verantwortlichen ermittelt, berichtet die ZAMAN. Einen rechtsradikalen Hintergrund habe die Polizei ausgeschlossen. Grund für den Angriff sei das Unverständnis für die Genehmigung der Moschee.

Ist der Mörder von Marwa al-Scharbini schizophren?
Im Prozess um die tödliche Messerattacke auf die Ägypterin Marwa al-Scharbini im Dresdner Landgericht hätten russische Behörden ein Schreiben vorgelegt, wonach der deutsch-russische Staatsbürger wegen einer “nicht differenzierten Schizophrenie” für ein Jahr von der russischen Generalstaatsanwaltschaft “unter Beobachtung gestellt worden” sei, berichten die MILLIYET und TÜRKIYE. Entgegen dem Dokument aus Russland hatte der psychiatrische Gutachter in Dresden dem Angeklagten die volle Schuldfähigkeit und damit psychische Gesundheit attestiert. Der Staatsanwalt Frank Heinrich habe gestern scharfe Worte für den Angeklagten gefunden: “Was unsere Gesellschaft nicht braucht, sind Menschen wie Sie; Menschen, die mit kruden Vorstellungen hierherkommen, die für die Gesellschaft nichts leisten, dafür aber feige töten. Auch hier haben Sie sich feige gezeigt! Ihr ganzes Auftreten vor Gericht war erbärmlich! Ich bin gottfroh, dass ich Sie hier nur noch bis Mittwoch, dem Tag des Urteils, ertragen muss!” Türkische Presse Europa

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  1. Krause sagt:

    „Celik habe versichert, dass die DITIB in Deutschland demokratisch organisiert sei. Es gebe keine Einflussnahme aus Ankara. Celik habe zudem hervorgehoben, dass das Erlernen der deutschen Sprache für seine Landsleute sehr wichtig ist. “

    Schämen sich diese Leute eigentlich nicht so zu lügen. Es gab doch kürzlich den Streit um die Satzungen der DITIB-Vereine, wonach der staatlich eingesetzte Iman die Mehrheit der Stimmrechte im jeweiligen Verein hat.

    „Die türkische Sprache dürfe jedoch nicht vernachlässigt werden. Das wäre dann nämlich keine Integrations- sondern eine Assimilationspolitik. In diesen Rahmen falle auch der Religionsunterricht, der in Türkisch erteilt werden müsse.“

    Hallo, geht’s noch!!!!! Religionsunterricht auf türkisch? Und was ist mit den arabischen und bosnischen Muslimen.

    • Markus Hill sagt:

      “Die türkische Sprache dürfe jedoch nicht vernachlässigt werden. Das wäre dann nämlich keine Integrations- sondern eine Assimilationspolitik. In diesen Rahmen falle auch der Religionsunterricht, der in Türkisch erteilt werden müsse.”
      Mir erscheint diese Argumention sehr „Türken-spezifisch“. Die Gruppe, die mit Teilgruppen die grössten Probleme bei der Integration verursachen und in der Migrationsdebatte eher als „Minus-Einwanderungsgruppe“ betrachtet werden (zum Schaden der gut-integrierten türkischen Migranten) pochen immer mit Vehemenz auf diesen Punkt. Irgendwie fallen die meisten anderen Migrantengruppen angenehm dadurch auf, dass Sie diesen „Integrationshemmungsansatz“ tunlichst vermeiden.
      Es wäre vielleicht von Vorteil, wenn man den Einfluss der DITIB in Deutschland irgendwie stärker begrenzen könnte. Wenn das mit der „demokratischen“ Struktur oben stimmen sollte (kann ich hier nicht schnell nachprüfen) – im übertragenen Sinne: Warum schmeisst man die nicht einfach raus aus Deutschland?
      Man könnte doch eigene Strukturen für die Moslems (Lehrer etc.) in Deutschland bilden. Dann wäre auch nicht das schädliche Image da, dass da nur ein staatlicher Arm aus der Türkei in die deutschen Politik Eingriff vornehmen will. Da könnte die Bundesregierung stärker unterstützend wirken, vielleicht könnten die Migrantenverbände da Unterstützung leisten.
      Zudem gibt es noch eine andere Seite der Medaille: Die meisten Deutschen empfinden die Integration von Polen etc. als vorbildlich. Assimilation ist keineswegs hier negativ belegt. DITIB kann das gerne als „persönliche“ Meinung äussern, als eine von vielen.:-)