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ARD/ZDF in der Pflicht

Wissenschaftler fordert bessere Forschung zu Integration und Medien

Kommunikationswissenschaftler Ruhrmann fordert ARD und ZDF auf, mehr Verantwortung beim Thema Integration zu übernehmen. Auch die Hochschulen seien gefordert, bei der Erforschung dieses Themenkomplexes mehr in die Tiefe zu gehen.

Mittwoch, 11.05.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 12.05.2016, 18:06 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Der Kommunikationswissenschaftler Georg Ruhrmann fordert eine bessere Forschung zum Thema Integration und Medien. Wünschenswert sei eine Neuauflage der ARD/ZDF-Studie „Migranten und Medien“, sagte der in Jena lehrende Professor am Dienstag auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig. Die Studie aus dem Jahr 2007 sei europaweit einzigartig gewesen, mittlerweile seien die Befunde aber veraltet. Eine neue Ausgabe dürfe nicht am Geld scheitern, denn ARD und ZDF könnten so auch einen indirekten Beitrag zur Programmqualität leisten.

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Das Thema Integration sei eine politische und intellektuelle Herausforderung großen Ausmaßes, sagte Ruhrmann. Deshalb sei auch mehr universitäre Grundlagenforschung erforderlich. Diese müsse in die Tiefe gehen und psychologische und soziologische Aspekte behandeln. Wenig erforscht sei zudem die Rolle der Online-Kommunikation. Lob äußerte Ruhrmann für das Internet-Format „Marhaba“, in dem sich der n-tv-Moderator Constantin Schreiber auch auf Arabisch an Zuwanderer aus dem Nahen Osten richtet und ihnen das Leben in Deutschland erklärt. Die Sendung sei immer professionell gemacht und unterhaltsam.

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Schreiber sagte in einer Diskussionsrunde, er habe die Idee für das Format im vergangenen Herbst entwickelt. Damals habe er sich über eine Talkshow geärgert, in der „alte deutsche Politiker“ Forderungen an Flüchtlinge gerichtet hätten. Diese nähmen aber von solchen Sendungen keine Notiz. „Marhaba“ versuche hingegen, via Facebook direkt auf Migranten zuzugehen. Interessant sei, dass bei der arabischsprachigen Version mittlerweile die Hälfte der Nutzung auf Regionen „entlang der Balkanroute“ oder im Nahen Osten entfalle. „Marhaba“ wurde im April mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

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Der Medientreffpunkt Mitteldeutschland befasst sich noch bis Mittwoch mit dem Thema „Die Wucht des Wandels – In neuen Systemen leben“. Insgesamt waren an den drei Kongresstagen 35 Veranstaltungen geplant, mehr als 150 Referenten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirche und Medien wurden zu den Diskussionen erwartet. Veranstalter sind unter anderem die Landesmedienanstalten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der MDR und die Stadt Leipzig. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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