Anerkennungsgesetz
Ausländische Berufsabschlüsse werden oft anerkannt
Immer mehr Ausländer beantragen in Deutschland die Anerkennung ihres im Herkunftsland erworbenen Berufsabschlusses. Das geht aus einem Bericht des Bundesbildungsministeriums hervor.
Donnerstag, 09.06.2016, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 09.06.2016, 17:58 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Seit Einführung des Rechtsanspruchs auf ein Anerkennungsverfahren vor vier Jahren ist die Zahl der Anträge deutlich gewachsen. Zwischen 2012 und 2014 wurden mehr als 44.000 Anträge auf Berufsanerkennung allein für bundesrechtlich geregelte Berufe gestellt, davon gut 17.600 Anträge im Jahr 2014. Das geht aus einem Bericht von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) zur Bilanz des 2012 in Kraft getretenen Gesetzes hervor.
Die Erfolgsquote sei dabei recht hoch. 78 Prozent der im Jahr 2014 erteilten rund 15.000 Bescheide zu bundesrechtlich geregelten Berufen hätten „eine volle Gleichwertigkeit“ festgestellt. „Die Ablehnungsquote ist mit 3,6 Prozent erneut äußerst niedrig“, heißt es in dem Bericht.
http://www.bmbf.de/pub/Bericht_zum_Anerkennungsgesetz_2016.pdf
„Wir machen sehr gute Erfahrungen mit der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. Das Anerkennungsgesetz wirkt. Berufsanerkennung ist für Menschen mit einem ausländischen Bildungsabschluss eine Brücke in eine Beschäftigung, die ihrer Qualifikation entspricht. Das hilft bei der Arbeitsmarktintegration“, erklärte Ministerin Wanka.
Die meisten Antragsteller hätten ihre Ausbildungen in Ländern wie Polen, Rumänien sowie Bosnien-Herzegowina gemacht. Mehr als 60 Prozent der Anträge 2014 bezogen sich auf die Anerkennung als Ärzte, Gesundheits- und Krankenpfleger und damit laut Ministerium auf Berufe mit hohem Fachkräftemangel.
So gut die Zahlen auf den ersten Blick auch aussehen, von den Anfänglich aufgestellten Zielen ist man nach wie vor weit entfernt. 300.000 Einwanderer sollten vom Anerkennungsgesetz profitieren. Die neuen Zahlen für 2015 wird das Statistische Bundesamt im Herbst vorlegen. (mig/epd) Aktuell Politik
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