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Ausländeramt

Wer hier meckert wird erschossen!

"Wer hier meckert wird erschossen". Dieser Satz steht auf einem Plakat, das in einem Büroraum der Zentralen Ausländerbehörde Bielefeld hängt - deutlich sichtbar für alle Flüchtlinge, die sich hier registrieren müssen. Stadtverwaltung verspricht: Aushang wird entfernt.

Montag, 13.06.2016, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 16.06.2016, 17:38 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

In Bielefeld sorgt ein Aushang in der Zentralen Ausländerbehörde für Empörung. Die Zeitung „Neue Westfälische“ veröffentlichte am Samstag ein Foto des Plakates mit dem Text: „Wer hier meckert wird erschossen!“ (sic). Das Plakat sei durch eine Glasscheibe für Besucher sichtbar, hieß es.

Die Leiterin der Flüchtlingshilfe Lippe in Detmold, Lina Droste, der das Foto zunächst zugeschickt worden war, teilte am Wochenende mit: „Diese Drohung hängt in einer deutschen Behörde. Der Text ist menschenverachtend und spiegelt die aktuelle rassistische Realität in Deutschland wider.“ Wie Pfarrer Dieter Bökemeier vom Vorstand der Flüchtlingshilfe dem epd bestätigte, hat sich die Organisation selbst davon überzeugt, dass das Plakat in der Behörde hängt.

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Die Zentrale Ausländerbehörde Bielefeld ist eine der ersten Anlaufstellen für Asylbewerber. Um registriert zu werden, müssen sich alle Geflüchteten an der Pforte der Behörde vorstellen. Von dort aus soll das Schild sichtbar sein. Der Büroraum ist den Angaben zufolge nur für Mitarbeiter der Behörde zugänglich. Folglich könne das Schild auch nur von Bediensteten und nicht von Außenstehenden aufgehängt worden sein, hieß es.

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Die Stadt Bielefeld sicherte zu, das Plakat am Montagmorgen vor Öffnung der Behörde zu beseitigen. Die Pressesprecherin der Stadt, Gisela Bockermann, sagte der „Neuen Westfälischen“: „Ich bin schockiert, dass in einer Bielefelder Behörde ein Plakat mit diesem Text sichtbar für jeden Flüchtling hängt. Dieser Zustand ist untragbar, kann nicht geduldet werden und muss unverzüglich abgestellt werden.“ Es werde versucht, den Urheber dieses Textes zu finden. Ihm drohten erhebliche Konsequenzen. (epd/mig) Leitartikel Politik

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  1. Lea sagt:

    Meines Wissens nach hängen solche Sprüche in vielen Büros, sei es im Rathaus, in vielen Firmenbüros, auch in Call-Centern (also ohne Kundeneinsicht) zusammen mit anderen Plakaten, die sich an den Chef, die Kollegen, die Kunden oder wen auch immer richten. Der Artikel zeigt vor allem, wie aufgeladen die Debatte aktuell ist.

    Ja, Rassismus ist bei so manchem Mitarbeiter der Ausländerbehörde ein Problem. Das ändert man aber nicht, in dem man Plakate abhängt.

  2. Magistrat sagt:

    @Lea
    Ja, natürlich kennt man diese Sprüche aus Büros.

    Aber in diesem Gesamtkontext mutet es schon sehr geschmacklos und vor allem entwürdigend an. Hier geht es nicht um einen kecken Bürospruch, sondern ganz klar um gezielte Häme. Nicht schön, v.a. vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Debatte, in der mittlerweile groteskes Geschütz aufgefahren wird.

  3. Mike sagt:

    „Ja, Rassismus ist bei so manchem Mitarbeiter der Ausländerbehörde ein Problem. Das ändert man aber nicht, in dem man Plakate abhängt.“

    Diese Aussage können Sie sicherlich belegen?