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Religion

Juden-Zentralrat und evangelische Kirche für Islamunterricht

Zentralrat der Juden und die Evangelische Kirche fordern bundesweiten Islamunterricht an Schulen. Zentralratspräsident Schuster bemängelt zudem, dass in Moscheen Imame aus dem Ausland prädigen. Muslime sehen darin eine Einmischung in innere Angelegenheiten.

Mittwoch, 06.07.2016, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 07.07.2016, 20:38 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sprechen sich für bundesweiten Islamunterricht an Schulen aus. „Einen flächendeckenden Islamunterricht in deutscher Sprache an allen Schulen anzubieten, halte ich für eine sehr gute Lösung“, sagte Schuster der Heilbronner Stimme.

Bedford-Strohm schrieb in einem Beitrag für das evangelische Monatsmagazin chrismon, durch Islamunterricht könnten muslimische Jugendliche vor fundamentalistischen Abwegen bewahrt werden. Auch sollten islamisch-theologische Fakultäten an den Universitäten unterstützt werden, „an denen die islamische Tradition selbstkritisch reflektiert wird“.

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Juden und Muslime uneins

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Zentralratspräsident Schuster äußerte sich kritisch zum Mitwirken der Islamverbände bei den Bemühungen um die Integration von Flüchtlingen in Deutschland. „Mir ist noch unklar, inwieweit die muslimischen Verbände selbst aktiv die Integration fördern“, sagte er: „Man muss leider auch einen Fakt benennen: Es gibt muslimische Gemeinden, die unser Wertesystem in keiner Weise praktizieren. Imame aus dem Ausland sind in Deutschland aktiv, die leider ein anderes Wertesystem lehren, als wir uns das vorstellen.“

Die unter dem Koordinationsrat der Muslime (KRM) vereinigten islamischen Religionsgemeinschaften wehren sich gegen solche Vorwürfe. Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) etwa verweist darauf, dass Imame aus der Türkei vorher einen umfassenden Kurs über das jeweilige Land besuchen müssen, ehe sie im Ausland tätig werden dürfen. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sieht in der Kritik eine „Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Religion“. Schließlich gebe es Hunderte von Gemeinden anderer Religionsgemeinschaften in Deutschland, die selbstverständlich ausländische Priester und Rabbiner hätten. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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