Politik
Diskriminierung im Namen der Integration?
Diskriminierungen sind entscheidende Hindernisse bei der Integration von Migrantinnen und Migranten in die Aufnahmegesellschaft. Die Integrationspolitik wird zwangsläufig fehlschlagen, sind sich Migrations- und Integrationsforscher einig, wenn die Gleichheit für alle Mitglieder der Gesellschaft, einschließlich der Minderheiten und Zuwanderer, nicht gewährleistet wird.
Von Bekir Altas Montag, 23.02.2009, 18:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.09.2010, 22:46 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Deshalb ist es wichtig, bei der Förderung der Integration von Zuwanderern insbesondere auch Maßnahmen zum Abbau und zur Beseitigung von Diskriminierungen zu treffen, sowie gezielte Erleichterungen für ausgegrenzte Personen bei der Teilnahme am öffentlichen Leben vorzunehmen.
Viele Diskriminierungen werden in der breiten öffentlichen Debatte in Deutschland jedoch oftmals erst gar nicht als Problem wahrgenommen. Ein Blick in die Berichte von zahlreichen Antidiskriminierungsstellen reicht hingegen aus, um zu erkennen, dass Diskriminierung auch in unserer Gesellschaft in Deutschland in nahezu allen Lebensbereichen eine Dauererscheinung darstellen. Diese gesellschaftliche Wahrnehmungsverzerrung führt oftmals dazu, dass bei Bürgern und vielen Politikern Diskriminierung als „normal“ oder gar als „angebracht“ wahrgenommen wird. Dies kann unter Umständen bis zur Institutionalisierung von Diskriminierungen führen; und nicht selten auch im Namen der Integration.
Neben vorbildlichen Bemühungen um die Integration von Zuwanderern, die auf „MiGAZIN“ regelmäßig vorgestellt werden, ist es Ziel dieser Rubrik, auch auf Probleme hinzuweisen, die die Integration dieser Personengruppe erschweren. Jeden Monat wird dafür anhand eines konkreten Falles der „Diskriminierungsalltag“ in Deutschland vor Augen geführt und Maßnahmen zum Abbau und zur Beseitigung der konkreten Diskriminierung vorgestellt. Auch sollen rechtspolitische Regelungen gegen Diskriminierung und institutionalisierte Maßnahmen, wie die positive Diskriminierung und Konzepte wie die „Affirmative Action“, die die Diskriminierung von Mitgliedern einer Gruppe beheben sollen, hier diskutiert werden.
Anlässlich des Tages der Muttersprache am 21. Februar richten wir unser Augenmerk nächste Woche auf den muttersprachlichen Unterricht für Migrantenkinder in Deutschland. Unesco-Generaldirektor Koichiro Matsuura stellte in seiner Rede fest, dass die Sprache die Identität einer Person ausmacht und bezeichnete die Förderung der Muttersprache als ein Menschenrecht. Wie ist die Situation in Deutschland zu bewerten? Hinweise aus der Leserschaft nehmen wir dankbar an. Meinung
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