Arbeitsmarkt
Drei von vier Hartz-IV-Beziehern sind Deutsche
Trotz Einwanderung von Menschen ohne Arbeitserlaubnis ist der Anteil der deutschen Hartz-IV-Bezieher weiter konstant. Wie die Bundesagentur für Arbeit bestätigt, sind drei von vier der insgesamt sechs Millionen Hartz-IV-Bezieher deutsche Staatsbürger.
Dienstag, 02.08.2016, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 03.08.2016, 19:04 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Der Anteil deutscher Hartz-IV-Bezieher ist Dank hoher Einwanderungszahlen von Menschen ohne Arbeitserlaubnis gesunken. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) bezogen im April 2016 fast sechs Millionen Menschen Hartz IV, drei von vier waren deutsche Staatsbürger. Die BA bestätigte damit einen Bericht des Boulevardblattes Bild. Im Vergleich zum Vorjahr bezogen rund 170.000 Migranten mehr Hartz-IV. Die Zahl deutscher Hartz-IV-Bezieher lag im April 2016 bei rund 4,5 Millionen.
Den Angaben zufolge kommen besonders viele Migranten, denen Leistungen zustehen, aus östlichen EU-Ländern oder sind anerkannte Flüchtlinge. Im Rahmen der EU-Osterweiterung habe rund 276.000 Menschen Hartz-IV zugestanden. Im Vergleich zum Vorjahr seien es im April 2016 deutlich mehr Rumänen (plus 36 Prozent) und Bulgaren (plus 35 Prozent) gewesen.
Zahl beschäftigter Ausländer steigt
Rund 411.500 Hartz-IV-Bezieher kamen im April 2016 aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern, wie aus der Statistik der BA hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahr waren das rund 181.000 Menschen mehr. Die Zahl der anerkannten Flüchtlinge aus Eritrea, die Hartz-IV beziehen, wuchs um 229 Prozent auf rund 16.770 Menschen. Aus Syrien bezogen laut BA 160.000 Menschen mehr als im Vorjahr Hartz IV (plus 195 Prozent).
Zeitgleich ist jedoch auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer in Deutschland gestiegen. Im Mai 2016 waren 3,1 Millionen Menschen aus dem Ausland hier sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 312.996 mehr als ein Jahr zuvor oder ein Plus von 11,2 Prozent.
Deutsche dürfen arbeiten, Flüchtende nicht
Frauke Wille von der Bundesagentur für Arbeit sagte dem Evangelischen Pressedienst, der Anstieg an Hartz-IV-Beziehern aus Syrien und Eritrea sei nicht überraschend. „Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat die Asylverfahren beschleunigt und für diese Länder gibt es eine hohe Anerkennungsquote“, sagte Wille. Die Geflüchteten würden also schneller anerkannt. Hätten sie nicht schon Kontakte zu möglichen Arbeitgebern geknüpft, sei zunächst das Jobcenter die erste Anlaufstelle nach der Anerkennung als Flüchtling.
Die meisten Flüchtenden dürfen in Deutschland nicht arbeiten und sind auf staatliche Hilfs- und Unterstützungsleistungen angewiesen. Für deutsche Staatsbürger gibt es keine Arbeitsverbote. Vielmehr werden sie von den JobCentern bei der Arbeitssuche unterstütz und können sich im Einzelfall sogar auf Staatskosten weiterqualifizieren, um eine passende Arbeitsstelle zu finden. (epd/mig) Aktuell Wirtschaft
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