Zermürbende Unsicherheit
Jugendämter fordern mehr Ausbildungsplätze für junge Flüchtlinge
Um 63.000 junge Flüchtlinge kümmern sich Jugendämter in Deutschland. Jetzt fordern sie eine echte Bleibeperspektive für die Jugendlichen. Die größte Schwierigkeit, die die Flüchtlingen haben, sei die "zermürbende" Unsicherheit über die Zukunft.
Dienstag, 22.11.2016, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 22.11.2016, 16:51 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Jugendämter in Deutschland fordern eine „echte Bleibeperspektive“ für junge Flüchtlinge. Dazu müsse die Wirtschaft mehr Ausbildungsplätze bereitstellen, sagte die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter, Birgit Zeller, am Montag beim Jugendamts-Tag in Berlin. Die rund 600 Jugendämter in Deutschland kümmern sich nach eigenen Angaben derzeit um rund 63.000 junge Flüchtlinge, darunter 51.000 Minderjährige und 12.000 junge Volljährige.
Zeller lobte die Betreuungsarbeit der Jugendämter. „Sie geben vielen jungen Flüchtlingen die erste, entscheidende Starthilfe ins neue Leben – eine soziale, pädagogische und menschliche Mammutaufgabe.“ Die Jugendämter seien zu wichtigen Integrationshelfern und „Lebens-Lotsen“ geworden. Dazu arbeiteten die Jugendämter mit Schulen, Arbeitsagenturen und Ausländerbehörden zusammen. Sie integrierten die jungen Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, in Sportvereine und in die Stadtteil- sowie Jugendarbeit, sagte Zeller.
Sie warnte allerdings vor einer „Perspektiv-Krise“ bei jungen Flüchtlingen: „Die größte Schwierigkeit, die die jungen Menschen hier haben, ist in ganz vielen Fällen die zermürbende und psychisch enorm belastende Unsicherheit über ihre Zukunft in Deutschland.“ Deshalb bräuchten sie einen Aufenthaltstitel und einen Pass. Außerdem müssten ihnen die Betriebe in Deutschland mehr Ausbildungsplätze anbieten. (epd/mig)
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