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Innere Sicherheit

Marokko verbietet Verkauf von Burkas

Marokko hat den Verkauf von Burkas verboten. Als Begründung werden Sicherheitsbedenken angeführt. Das Verbot löste in dem Maghreb-Staat ein geteiltes Echo aus.

Donnerstag, 12.01.2017, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 12.01.2017, 21:25 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Während Europa über ein Burka-Verbot streitet, hat Marokko den Verkauf, die Herstellung und den Import des islamischen Ganzkörperschleiers verboten. Die Anordnung sei den Händlern in dem nordafrikanischen Land am Montag mit einer 48-Stunden-Frist mitgeteilt worden, berichtete der französische Auslandssender RFI am Mittwoch.

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Als Grund wurden nach Angaben des marokkanischen Nachrichtenportals Le360 Sicherheitserwägungen genannt. Die Burka sei für Verbrechen genutzt worden, hieß es demnach aus Kreisen des Innenministeriums. Ob den Frauen auch das Tragen des Ganzkörperschleiers verboten werden soll, blieb unklar.

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Burka wenig verbreitet in Marokko

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In Marokko ist die Vollverschleierung wenig verbreitet. Viele Frauen tragen einen Hidschab, der das Gesicht freilässt. Der marokkanische König Mohammed IV. steht für einen moderaten und toleranten Islam.

Das Verkaufsverbot löste in dem Maghreb-Staat ein geteiltes Echo aus. Die Feministin Najwa Boukouss plädierte für ein generelles Verbot der Burka: „Sie ist eine Bedrohung unserer Sicherheit, sie ist eine Bedrohung unseres Respekts.“ Die frühere Frauenministerin Nouzha Skalli bezeichnete das Verkaufsverbot als wichtigen Schritt im Kampf gegen religiösen Extremismus.

Menschenrechtler kritisieren Verbot

Menschenrechtler sprachen dagegen von einem willkürlichen Eingriff des Staates in bürgerliche Freiheiten. Der Salafist Hammad Kabbaj, der wegen extremistischer Haltungen nicht zur Parlamentskandidatur zugelassen wurde, übte Kritik. Marokko verbiete den Verkauf von Burkas, betrachte aber das Tragen eines westlichen Badeanzugs an seinen Stränden als unantastbares Recht, kritisierte er.

Burka-Verbote haben Frankreich, Belgien und die Schweiz beschlossen sowie die Niederlande für öffentliche Gebäude. In Deutschland hat sich die Bundesregierung im Dezember darauf verständigt, Beamten und Soldaten bei Ausübung ihres Dienstes und bei Tätigkeiten „mit unmittelbarem Dienstbezug“ eine Verhüllung des Gesichts zu verbieten. (epd/mig) Aktuell Ausland

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  1. karakal sagt:

    Gestern brachte der arabische Satellitensender alhadath einen Bericht über dieses angebliche Verbot des Verkaufes von Burqa´s in Marokko. Die Händler im Sūq von Rabat wußten jedoch nichts davon, und während des mehrstündigen Umherstreifens der Reporter in den Straßen der Altstadt von Rabat begegnete ihnen – laut ihrer Aussage – keine einzige Burqa´- oder Niqāb-Trägerin.
    Und was nützt ein Verbot des Verkaufs solcher Kleidungsstücke allein ohne das Verbot, sie zu tragen? Man läßt sie sich schneidern oder schneidert sie sich selbst. Und was ist mit den Männern im Süden Marokkos, die sich bei großer Hitze oder Kälte ihr Gesicht außer den Augen mit ihrem Turbantuch umhüllen: soll das diesen dann auch verboten werden?
    Das Ganze mutet mehr wie ein verfrühter Aprilscherz an, oder man will dem König irgendeinen Fauxpas anhängen.