Spezialausgabe
Ikea-Katalog ohne Frauen für ultraorthodoxe Juden
Die Möbelhauskette Ikea hat ein Spezial-Katalog für ultraorthodoxe Juden in Israel herausgebracht. Darin sind keine Frauen und Mädchen abgedruckt, dafür religiöse Literatur, Sabbat-Schmuck und Jungs mit Kippas. 2012 hatte eine Sonderausgabe für Saudi-Arabien eine weltweite Debatte über die Rolle der Frau im Islam entfacht.
Montag, 20.02.2017, 4:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 20.02.2017, 20:42 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die schwedische Möbelhauskette Ikea hat in Israel eine Spezialausgabe ihres Katalogs für ultraorthodoxe Juden herausgebracht. Nach einem Bericht der Jerusalem Post zeigt das Heft Regale mit jüdischer religiöser Literatur, Kerzen und Tischschmuck für den Sabbat sowie Männer und Jungen mit Kippas – aber keine Frauen und Mädchen. Das Unternehmen reagiere mit dem Katalog auf entsprechende Anfragen, wird Ikea zitiert.
In Zeitungen, Webseiten und andere Medien der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinschaft werden Bilder von Frauen schon seit langem herauszensiert. In den letzten Jahren habe sich diese Praxis auch auf Kataloge ausgeweitet, hieß es.
Weltweite Debatte über Rolle der Frau
Im Oktober 2012 hatte ein ähnlicher Vorfall eine Debatte um die Rolle der Frau im Islam entfacht. Damals hatte die Ikea Frauenbilder in der saudi-arabischen Katalog-Version wegretuschiert. Die schwedische Politik zeigte sich entrüstet, Ikea sprach von einem Versehen. Der Katalog sei von einem externen Unternehmen fertiggestellt worden.
Eine Ikea-Sprecherin erklärte: „Wir hätten reagieren und erkennen müssen, dass der Ausschluss von Frauen aus der Saudi-Arabien-Version des Kataloges in Konflikt steht zu den Werten der Ikea-Gruppe.“ Dazu gehöre „ein klarer Verhaltenskodex“, der jede Diskriminierung wegen Geschlechts, Rasse, Religion, Behinderungen oder Sexualität ausschließe. (epd/mig) Aktuell Panorama
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Was man den Juden zugesteht, gesteht man den Muslimen noch lange nicht zu, auch wenn es im Grunde dasselbe ist. Die Europäer sind Meister darin, mit zweierlei Maß zu messen, um dies dann in heuchlerischer Weise zu leugnen zu versuchen.