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Für Extremisten attraktiv

Experte bescheinigt Bundeswehr strukturelles Problem

Der Historiker Michael Wolffsohn bescheinigt der Bundeswehr ein strukturelles Problem. Sie sei attraktiv für Extremisten. Verteidigungsministerin von der Leyen nimmt der Experte in Schutz. Sie habe lediglich das Problem benannt.

Mittwoch, 03.05.2017, 4:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 04.05.2017, 17:36 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

In der Debatte um die jüngsten Bundeswehr-Skandale hat der Historiker Michael Wolffsohn den deutschen Streitkräften ein strukturelles Problem bescheinigt. Seit der Abschaffung der Wehrpflicht sei die Bundeswehr „attraktiv für Extremisten jedweder Couleur“, sagte Wolffsohn dem Berliner Tagesspiegel. Diese Entscheidung sei verantwortlich dafür, dass dem Militär jetzt die „normalen“ Bürger fehlten.

„Und es hat die Dämme geöffnet für den Zustrom extremistischen Personals“, sagte der frühere Geschichtsprofessor an der Münchner Bundeswehr-Hochschule. Er verwies darauf, dass die Streitkräfte nicht nur in Deutschland ein großes Personaldefizit hätten und „für Menschen mit Gewaltbereitschaft ein ideales Übungsfeld sind“.

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Sie bekämen die Ausbildung umsonst, könnten leicht Waffen und anderes militärisches Material schmuggeln, an das sie sonst nur schwer herankommen würden. So würden sich auch Islamisten von der Bundeswehr angezogen fühlen. „Und ich bin mir sicher, dass es auch Linksextremisten gibt, die diese instrumentellen Vorteile für sich nutzen werden oder sie bereits genutzt haben“, sagte der Historiker.

Gleichzeitig nahm Wolffsohn Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gegen Kritik in Schutz. „Es gefällt mir, dass die Ministerin nicht um den heißen Brei herumredet, sondern das Problem klar und ohne jede Beschönigung benennt“, sagte er. Außerdem sei sie offensichtlich bereit, Konsequenzen zu ziehen. „Der Fisch stinkt nicht vom Kopf her“, sagte Wolffsohn. Von der Leyen sei noch nicht lange genug Ressortchefin, um für falsche Strukturen in der Bundeswehr verantwortlich gemacht werden zu können. (epd/mig) Aktuell Politik

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