Studie
Studierende mit Migrationshintergrund müssen häufiger BAföG beziehen
Studierende in Deutschland haben mehr Geld zur Verfügung. Allerdings stehen den Mehreinnahmen höhere Ausgaben gegenüber. Migranten haben es besonders schwer. Ihr Studium kann deutlich seltener von den Eltern finanziert werden.
Mittwoch, 28.06.2017, 4:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:43 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die finanzielle Lage von Studenten in Deutschland hat sich verbessert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Studentenwerks, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Studenten haben danach monatlich im Schnitt 918 Euro zur Verfügung. 2012 waren es noch 842 Euro.
68 Prozent der Studenten gaben an, finanzielle Unterstützung von den Eltern zu bekommen. Im Schnitt seien das 541 Euro pro Monat, 2012 lag diese Zahl noch bei 481 Euro. Außerdem seien 68 Prozent der Befragten während des Studiums erwerbstätig, ergab die Studie.
Studierenden mit Migrationshintergrund stehen im Vergleich zu ihren Kommilitonen ohne Migrationshintergrund etwa gleich viel Geld zur Verfügung (916 Euro/Monat). Allerdings erhalten sie deutlich weniger Unterstützung von den Eltern (43 Prozent vs. 52 Prozent). Dies kompensieren sie hauptsächlich durch BAföG-Leistungen, die bei ihnen 18 Prozent der Gesamteinnahmen ausmachen. Bei Studierenden ohne Migrationshintergrund beträgt dieser Anteil 10 Prozent.
Eingebürgerte müssen häufiger BAföG beziehen
Differenziert nach Migrationsstatus verfügen Eingebürgerte Studierende über die geringsten monatlichen Einnahmen (898 Euro/Monat). Die elterliche Unterstützung macht bei ihnen lediglich 27 Prozent der Gesamteinnahmen aus. Sie müssen deshalb neben dem Studium häufiger jobben und beziehen BAföG-Leistungen. Fast ein Drittel (31 Prozent) der eingebürgerten Studierenden wird nach dem BAföG gefördert.
Insgesamt hätten Studenten zwar mehr Geld zur Verfügung als vor fünf Jahren. Allerdings seien auch die Ausgaben gestiegen, sagte der Präsident des Deutschen Studentenwerks, Dieter Timmermann. „Der Kostendruck auf die Studierenden nimmt zu, vor allem fürs Wohnen. Die Miete bleibt der größte Ausgabeposten“, sagte Timmermann.
Jeder Zweite ist Akademikerkind
Mit Blick auf die Berufsabschlüsse der Elterngeneration der Studenten zeigt sich, dass 48 Prozent keine akademisch ausgebildeten Eltern haben. Allerdings hat der Anteil der Studenten, von denen mindestens ein Elternteil Abitur gemacht hat, zugenommen. 2012 gaben 60 Prozent der Studenten an, einen Elternteil mit Abitur zu haben, 2016 liegt der Anteil bei 66 Prozent.
Für die 21. Sozialerhebung wurden im Sommersemester 2016 etwa 60.000 Studenten an 248 Hochschulen befragt. Die Umfrage erfolgte zum ersten Mal online. (epd/mig) Aktuell Studien Wirtschaft
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