Mittelmeer
Fast 1.800 gerettete Flüchtlinge in Italien angekommen
Erneut haben nichtstaatliche Helfer zahlreiche Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet, darunter Schwangere, Neugeborene und unbegleitete Minderjährige. Ärzte ohne Grenzen fordert die Europa auf, legale Fluchtwege zu schaffen.
Montag, 17.07.2017, 4:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 17.07.2017, 17:29 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Helfer haben am Freitag 1.795 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Darunter seien viele Schwangere, einige Neugeborene und zahlreiche unbegleitete Minderjährige gewesen, teilte „Ärzte ohne Grenzen“ mit. Die Geflohenen seien auf zwei Schiffen nach Italien gebracht worden. Viele von ihnen hätten wegen Kriegsverletzungen und nach Misshandlungen in Libyen medizinisch versorgt werden müssen. Nach UN-Angaben sind seit Januar 2.357 Menschen bei der Überquerung des Mittelmeers ums Leben gekommen.
Unter den Geretteten seien zehn schwangere Frauen gewesen, teilte die medizinische Hilfsorganisation mit. Insgesamt 76 Kinder waren demnach an Bord der beiden Schiffe, davon 60 ohne ihre Eltern. Laut „Ärzte ohne Grenzen“ berichteten Patienten von rassistischen Übergriffen in Libyen und Misshandlungen durch Schmuggler.
Die Hilfsorganisation forderte die EU auf, sichere und legale Migrationswege zu schaffen, damit die Flüchtlinge nicht die Gefahr der Fahrten über das Mittelmeer auf sich nehmen müssten. „Die Menschen werden weiter aus Libyen fliehen, unabhängig von dem Risiko, das ihnen auf dem Meer droht.“ Insgesamt sind nach UN-Angaben seit Anfang des Jahres 103.145 Flüchtlinge über den Mittelmeerweg nach Europa gekommen. Knapp 85 Prozent von ihnen kommen in Italien an. (epd/mig)
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Am Wochenende waren in Italien 7.000 angekommen
Der Vorschlag, ’sichere und legale Fluchtwege‘ zu schaffen, leuchtet angesichts der dramatischen Gefahrensituation auf dem Mittelmeer unmittelbar ein. Allerdings wäre es hilfreich zu erfahren, wie solche Fluchtwege aussehen könnten und wie dann mit den legal und sicher (zwei ziemlich unterschiedliche Kategrien) Zugewanderten in den Ankunftsländern verfahren werden sollte.
Also: ein wenig fassbarer und weniger plakativ sollten Alternativvorschläge schon formuliert werden.