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MiGAZIN Kolumnist Sven Bensmann © privat, bearb. MiG

Nebenan

Flut und Boden

Die allererbärmlichsten Wesen, die sich noch zur menschlichen Rasse zählen, sind jene „Identitären“, die auszogen, Kriegsflüchtlinge kriminellen Marodeuren und Schlächtern auszuliefern, aus Angst, die eigene Identität könne verloren gehen, wenn man dies nicht täte.

Dienstag, 01.08.2017, 4:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 06.11.2017, 12:42 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Auf, solche, die bereits am Boden liegen, soll man nicht noch eintreten: Das ist eine zivilisatorische Errungenschaft und vielleicht der moralische Kern des gesamten Asylrechts. Wer zu Hause kein Leben hat, kann sein Überleben auf einer manchmal gefährlichen Reise auf‘s Spiel setzen, um unter neuen Nachbarn ein besseres Leben zu finden. Deshalb ist das Asylrecht gerade für Kriegsflüchtlinge selbst unter Christen unbestritten: Krieg ist das ultimative Ende jeder Zivilisation und ihr direkter Widerspruch.

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Andererseits: Wenn das Treten derer am Boden zur raison d‘etre eines noch so erbärmlichen Wesens geworden ist, muss es dann nicht doch erlaubt sein, vielleicht sogar eine moralische Pflicht, zu treten? – und sei es nur metaphorisch.

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Die allererbärmlichsten Wesen, die sich noch zur menschlichen Rasse zählen, sind jene „Identitären“, die auszogen, Kriegsflüchtlinge kriminellen Marodeuren und Schlächtern auszuliefern, aus Angst, die eigene Identität könne verloren gehen, wenn man dies nicht täte. Und während es schon jämmerlich genug ist, eine solch asoziale Identität überhaupt erhalten zu wollen, rührt es mich doch fast zu Tränen, zu lesen, was genau diesen Menschen nun passiert ist. Tränen des Lachens und Tränen der Freude.

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Denn die Nazipiraten haben sich als das enttarnt, was sie sind: Versager, Opfer, Verlierer, die rein gar nichts auf die Reihe bekommen, Kriminelle und … Schlepper. Genau: Die Nazis, die angeblich auszogen, Schleppern das Handwerk zu legen, haben wohl nicht nur Papiere gefälscht und internationales Recht gebrochen – sie haben sich auch genau der Straftat schuldig gemacht, die sie den diversen Hilfsorganisationen vorgeworfen haben: Eine Geschichte, die nur die Wirklichkeit schreiben kann – ich jedenfalls hätte mir ein solch episches Scheitern nicht in meinen kühnsten Träumen ausmalen können. Und ich habe es versucht…

Übrigens: Als ich schon vorletzte Woche einen Text über dieses Thema schrieb, war mir noch unbekannt, dass die europäischen Nationalisten unter dschibutischer Flagge kreuzten. Das tun sie inzwischen immerhin nicht mehr: Sie sind jetzt Teil der ruhmreichen Flotte der Mongolei.

Darum an dieser Stelle noch ein Lob auf jenes spezifisch deutsche Kulturgut, dass es als Sprachfigur auch in andere Sprachen geschafft hat. Ein Hoch auf die Schadenfreude! Und ein schallendes Gelächter den Leichtmatrosen auf mongolischer Kaperfahrt.

Jungs: selbst für Nazis seid ihr wahrlich herausragende Versager. Bitte, startet doch mehr solche Spendenaufrufe. Je mehr von euch auf ausgemusterten Schiffen in der mongolischen Steppe herumkreuzen, desto besser für uns alle. Wenn die Mongolen euch wollen, dann findet ihr vielleicht auch endlich, wonach ihr euch schon so lange sehnt: Lebensraum im Osten. Aktuell Meinung

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  1. xyz sagt:

    Zum Konzept der „Identitären“ gehört es aufzufallen.
    Es ist völlig egal durch was sie auffalen. Sie wollen Aufmerksamkeit.
    Alle ihre Aktionen zielen auf Aufmerksamkeit.
    Leider fallen die Medien immer darauf ein und berichten ausführlich über „spektakuläre Aktionen“.
    Es ist nicht ihr Ziel stets Erfolge zu haben, sondern Ideen und Wünsche zu platzieren und in die Köpfe der Menschen wirken zu lassen, auch mit den vermeintlich absurdesten Aktionen.
    Auch bad news sind good news aus Sicht der Identitären.