In einer Zeit, in der die Öffentlichkeit in fast inflationärer Weise mit Erklärungen, Aufrufen und Deklarationen zur Islam-Debatte überschüttet wird, braucht es eine grundlegende Standortbestimmung. Es ist unverzichtbar, die Grundkoordinaten der aktuellen Diskussionen offenzulegen, um Akteure, Positionen und Argumente richtig einordnen zu können. Im Folgenden ein erster Auftakt für diese Standortbestimmung in 10 Thesen. Von Murat Kayman Von Murat Kayman
Erneut mahnt die EU-Kommission die europäischen Regierungen zur Solidarität: Sie sollen Griechenland und Italien endlich wie versprochen Zehntausende Flüchtlinge abnehmen - sonst drohen rechtliche Konsequenzen. Von Phillipp Saure
Über 300.000 minderjährige Flüchtlinge halten sich in Deutschland auf, jeder Dritte ist unter sechs Jahren. Die Grünen kritisieren die Bundesregierung für ihren Umgang mit den Kindern als "unfassbar unsensibel".
Laut Bundesagentur für Arbeit gibt es in Deutschland keinen Wettbewerb um Arbeitsplätze zwischen Deutschen und Flüchtenden. Neue Jobs würden vielmehr von mehr berufstätigen Frauen und EU-Bürgern besetzt.
Die Schlucht von Babi Jar wurde im Zweiten Weltkrieg zum Massengrab für die Kiewer Juden. Die Deutschen verübten dort nach dem Angriff auf die Sowjetunion eines der grausamsten Massenverbrechen des Krieges. Von Jürgen Prause
Zentralrat der Muslime spricht von Terror in Dresden; Rechtsextreme wegen geplanter Anschläge angeklagt; SPD-Politikerin spricht von "Rechtsterrorismus"; Brand an Asylunterkunft in Köthen; Ein Flüchtling wird von der Berliner Polizei erschossen; Mehr Lehrer für Flüchtlinge; Partei verteilt „Asylspray“ gegen Ausländer Von Ümit Küçük
Der Bundesfreiwilligendienst mit Bezug zur Flüchtlingshilfe kommt nur schleppend voran. Eine große Gruppe von Flüchtlingen hat keinen Zugang zum Dienst. Hinzu kommt: der Freiwilligendienst ist bei Jobcentern und Flüchtlingen relativ unbekannt.
Zwei Sprengstoffanschläge auf eine Moschee und ein Kongresszentrum erschüttern Dresden. Beamte überwachen nun Moscheen und das islamische Zentrum. Muslime fordern schonungslose Aufklärung. Es dürfe keinen zweiten NSU geben.
Vor zehn Jahren startete der Dialog zwischen Staat und Muslimen. Vertreter beider Seiten sehen Erfolge. Sie wissen aber auch, dass die Aufgaben in der erhitzten Islam-Debatte nicht kleiner geworden sind.
In den OECD-Ländern gab es im vergangenen Jahr 1,65 Millionen Asylgesuche. Das ist doppelt so hoch wie im Vorjahr und so viel wie am Ende des Zweiten Weltkriegs. Jeder vierte Asylbewerber ist Syrer.