Gehört der Islam zu Deutschland? Über die Antwort wird seit Jahren gestritten. Nun befeuert der neue Bundesinnenminister Seehofer die Debatte neu. Er sagt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Der CSU-Politiker will aber den Dialog mit Muslimen. Von Corinna Buschow
Statt Solidarität und Anteilnahme nach zahlreichen Brandanschlägen auf Moscheen wurden Muslime vom neuen Innen- und Heimatminister Seehofer vor den Kopf gestoßen. Eine tiefe Verunsicherung macht sich in der muslimischen Community breit. Von Birol Kocaman. Von Birol Kocaman
Die Islam-Äußerung des neuen Innenministers Seehofer schlägt weiter hohe Wellen. Historiker widersprechen Seehofer, Extremismusforscher warnen, dass auf Worte Taten folgen könnten. Kirchenrechtler halten Trennung von Muslimen und Islam für nicht sinnvoll.
Am Freitag wurde zum Auftakt der Internationelen Wochen gegen Rassimus bundesweit in rund 1.000 muslimischen Gemeinden gegen Rassismus und für ein solidarisches Miteinander gebetet. Insgesamt sind mehr als 2.000 Veranstaltungen geplant, so viele wie noch nie.
Für Eingewanderte mit Sinnesbehinderungen sollen in Zukunft mehr Kurse angeboten werden. Darauf verständigten sich Integrationsminister und -senatoren der Länder. Das BAMF riefen sie dazu auf, die Sprachkursangebote mehr auf Migrantinnen mit Kindern zuzuschneiden.
Kaum ist die GroKo im Amt, bedient der neue Heimatminister Horst Seehofer auch schon die rechte Flanke. Er bedinet sein Klientel. Limitiert. Keine Spur von Visionen und schöpferischer Kraft. Ewiggestrig. Von Özcan Karadeniz Von Özcan Karadeniz
Dem neuen Heimat- und Innenminister Horst Seehofer zufolge gehört der Islam nicht zu Deutschland. Diese Aussage verwundert zwar nicht, ist aber trotzdem verantwortungslos. Der Heimatminister sollte sich verantwortlich fühlen, auch Muslimen eine Heimat zu bieten. Von Roman Lietz Von Roman Lietz
Der Koordinationsrat der Muslime hat nach den jüngsten Anschlägen auf Moscheen mehr Solidarität von deutschen Politikern eingefordert. Bundesinnenminister Seehofer forderten sie auf, Islamfeindlichkeit in Deutschland ernster zu nehmen.
Der Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei hält. Parallel dazu versucht die EU, mit Treuhandfonds Fluchtursachen in Afrika zu bekämpfen. Am Mittwoch schlug die EU-Kommission dafür neue Milliarden-Mittel vor - nur eine Maßnahme im Rahmen der Abschottungspolitik.
Knapp 650.000 Asylanträge wurden im vergangenen Jahr innerhalb der EU gezählt. Wie das EU-Statistikamt mitteilt, ist das ein Rückgang von fast 50 Prozent. Hauptzielland für Asylsuchende ist weiterhin Deutschland, vor Italien und Frankreich.