„Weltentdecker“ statt „Anne Frank“: Eine Kita in Sachsen-Anhalt könnte umbenannt werden. Die Diskussion über die Änderung läuft schon länger - jetzt ist sie vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts und dem wachsenden Antisemitismus in Deutschland zum Politikum geworden. Von Wilhelm Pischke und Isabell Scheuplein
Die Ausgangslage für den Bund-Länder-Gipfel zur Migration war ohnehin schon schwierig. Dann machten die von CDU, CSU und Grünen geführten Länder auch noch ein neues Faß auf: Asylverfahren in Afrika. Das Ergebnis war am frühen Abend offener denn je. Von Michael Fischer, Martina Herzog, Theresa Münch und Sascha Meyer
Seit der Gewalteskalation im Nahen Osten tritt in Deutschland Antisemitismus offener zutage. Neu ist die Feindlichkeit hierzulande aber nicht. Schon vor dem 7. Oktober registrierte die Polizei laut vorläufigen Zahlen auffällig viele antisemitische Taten.
Die Asyl- und Migrationsdebatte wird immer schärfer. Integrationsbeauftragte, kirchliche Vertreter und Zivilgesellschaft mahnen Sachlichkeit an und warnen: Probleme nicht zu migrantisieren.
An deutschen Verwaltungsgerichten ist zwar die Dauer von Asylprozessen gesunken. Von dem Ziel, insbesondere für Angehörige von Staaten mit geringer Anerkennungsquote nur drei Monate zu brauchen, sind die Gerichte aber mehrheitlich weit entfernt.
Seit dem Krieg in Nahost ist die Stimmung in Berlin zum Teil aufgeheizt. Zuletzt hatte es Vorfälle auf Demos gegeben. An diesem Wochenende verliefen die Demos weitestgehend friedlich. Dennoch diskutiert die Politik über mögliche Konsequenzen.
Sie haben Verfolgung, Gewalt oder auch Folter erlebt - Migranten brauchen daher oft psychologische Beratung und Begleitung. Nötig sind oft Sprachmittler, damit sich Patienten und Therapeuten verstehen. Ein spezielles Angebot stopft eine Lücke, die die Regelversorgung offenlässt. Die Finanzierung ist aber nicht gesichert.
Viele jüdische Menschen in Deutschland sorgen sich derzeit um Freunde oder Verwandte in Israel - zunehmend aber auch wegen antisemitischer Vorfälle hierzulande. Mancher fühlt sich von der Zivilgesellschaft alleingelassen. Solidarität sei zwar da - aber oft zu leise. Von Eva Krafczyk
Weltweit demonstrieren Menschen für ein Ende des Gaza-Krieges. Israel und die USA lehnen einen Waffenstillstand ab, weil der aus ihrer Sicht nur der Hamas helfen würde. Jordaniens Außenminister warnt mit drastischen Worten vor Langzeitfolgen.
Wenige Monate vor der Parlamentswahl in Pakistan greifen die Behörden hart durch. Ihre Pläne für Massenabschiebungen von Geflüchteten stoßen auf scharfe Kritik. Viele Afghanen wissen nicht wohin. Pro Asyl fordert Aufnahme von Afghanen.