Ellen Kollender

Ellen Kollender beschäftigt sich in ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin, freie Autorin und Referentin in der politischen Erwachsenenbildung mit Diskursen, Macht und Identitäten in der Migrationsgesellschaft. Auf ihrem Blog "elalem", versucht sie gemeinsam mit Janne Grote ihre Position als Mensch ohne (offensichtlichen) Migrationshintergrund auf der Bühne der Unterscheidungen in Frage zu stellen und einen kritischen Blick auf umkämpfte Wahrheiten in aktuellen Migrationsdiskursen zu werfen. In ihrem Fokus stehen dabei unterschiedliche Dimensionen von Rassismus und Diskriminierung sowie dessen Verankerung in der Mitte einer (weißen) 'Mehrheitsgesellschaft'.

Interview mit NSU-Nebenklage

„Aufklärung nur mit Auseinandersetzung staatlicher Mitverantwortung.“

04.07.2018

Die AnwältInnen Seda Başay-Yıldız und Carsten Ilius vertreten Adile Şimşek und Elif Kubaşık als NebenklägerInnen im kurz vor Urteilsverkündung stehenden NSU-Prozess. Im Interview sprechen sie über die Bedeutung von institutionellem und strukturellem Rassismus bei den Ermittlungen, das Unterstützungsnetzwerk des NSU, Leerstellen bei der juristischen Aufarbeitung der rechtsextremen Taten sowie notwendige Ansatzpunkte, um Rassismus auf unterschiedlichen Ebenen zu begegnen.

Interview

„Wir wünschen uns, dass Ihr auch in Zukunft Widerstand leistet“

12.02.2018

Die Ausschwitz-Überlebende und Sängerin Esther Bejarano sowie der Rapper und Sozialarbeiter Kutlu Yurtseven stehen seit zehn Jahren im Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus gemeinsam auf der Bühne. Im Interview sprechen sie über ihre Motivationen, Kontinuitäten des Rassismus sowie (künstlerischen) Widerstand.

Nach dem Anschlag in Berlin

Keine einseitigen Vereinfachungen zulassen

22.12.2016

Als am Montagabend ein Lastwagen in den Charlottenburger Weihnachtsmarkt fuhr und dabei zwölf Menschen tötete und Dutzende verletzte, saß ich auf der Verleihung des Integrationspreises der Bundesregierung im Bundeskanzleramt. Es war eine friedliche Veranstaltung – während nur wenig Kilometer weiter viele Menschen durch einen Gewaltakt starben ...

Kolumne ohne Migrationshintergrund

„Die Flüchtlinge“, „die Rassisten“ und „Wir“

14.09.2015

Zu den rassistischen Ausschreitungen in Heidenau, Tröglitz und andernorts haben viele Promis klar Position bezogen – „Pack“, „Vollidioten“, „Dumpfbacken“. Doch welches Rassismus-Verständnis kommt hier eigentlich zum Ausdruck? Und welche Schwierigkeiten gehen mit der Konjunktur des deutschen 'Helfer-Wirs' einher? Zu den Ambivalenzen im Flüchtlingsdiskurs.

Staatenbericht

Wenn die Vereinten Nationen von Rassismus sprechen – und Deutschland nicht

18.06.2015

Im Mai wurde die Anti-Rassismus-Politik Deutschlands durch die internationale Gemeinschaft umfassend beleuchtet. Die Bundesregierung hatte dem Anti-Rassismus-Ausschuss der Vereinten Nationen in Genf ihren turnusgemäßen Staatenbericht zur Umsetzung des internationalen Übereinkommens gegen rassistische Diskriminierung vorgelegt. Obwohl der Ausschuss diesbezüglich auf akute gesellschaftliche Problemlagen hingewiesen hat, fristet das Übereinkommen auch fast ein halbes Jahrhundert nach dessen Unterzeichnung in Deutschland ein Schattendasein. Was hat das Schweigen über die Anti-Rassismus-Konvention hierzulande mit dem allgemeinen gesellschaftlichen Schweigen über Rassismus zu tun? Ein Kommentar.

Kolumne ohne Migrationshintergrund

Wie Rassismus über das Leistungsprinzip aus der Mitte spricht

08.06.2015

Rassismus ist vielfältig. Über unterschiedliche Kanäle, Logiken und Diskurse bahnt er sich seinen Weg in die Mitte der Gesellschaft. Aktuell findet er besonders über das Leistungsprinzip, das Menschen primär nach ihrem wirtschaftlichen 'Nutzen' bewertet, eine sagbare Ausdrucksform – und irritiert darüber mitunter selbst diejenigen, die sich eigentlich gegen rassistische und diskriminierende Zuschreibungen positionieren wollen.

Kolumne ohne Migrationshintergrund

Diskriminierende und rassistische Sprachgewohnheiten – eine Selbstbeobachtung

31.03.2015

Die eigene Sprache überdenken, weil sie Rassismen transportiert? Ellen Kollender und Janne Grote sind im beruflichen und alltäglichen Umgang mit dieser Frage häufig auf Abwehr gestoßen. Zum Auftakt ihrer neuen MiGAZIN-Kolumne versuchen sie sich an einer Systematik 'weißer' Abwehrstrategien und schlussfolgern: Es fehlt an einer Haltung, in der sich die kritische Reflexion von Sprache mit der Frage nach damit verbundenen Diskriminierungsverhältnissen verbindet.

NSU-Opferanwalt Daimagüler

„Wir brauchen eine stärkere Auseinandersetzung mit institutionellem Rassismus“

12.09.2014

Der Anwalt Mehmet Gürcan Daimagüler vertritt im NSU-Prozess die Angehörigen von zwei Mordopfern. Mehr als ein Jahr nach Prozessbeginn zieht er ein gemischtes Zwischenfazit und fordert eine verstärkte Auseinandersetzung mit institutionell verankertem Rassismus.

Abschiebehaft in der EU

Asylrechtliche Grauzonen für nicht rückführbare Geflüchtete

15.04.2014

Der Europäische Flüchtlingsrat weist in einer aktuellen Studie darauf hin, dass sich EU-weit zahlreiche Geflüchtete in Abschiebehaft befinden, obwohl sie nicht in ihre Herkunftsländer rückgeführt werden können. Ellen Kollender über juristische Grauzonen und Verantwortung.