Der Niger ist derzeit in Brüssel in vieler Munde: Das Land in Westafrika wird von der EU als Vorzeigeland für die sogenannten Migrationspartnerschaften gelobt. Die umstrittenen Pakte waren Thema beim letzten EU-Gipfel des Jahres. Hilfsorganisationen halten die Partnerschaften für hochproblematisch.
Eigentlich war er Europa immer schon sehr nahe, doch erst mit den Flüchtlingsbewegungen rückte der afrikanische Kontinent ins Zentrum der politischen Debatte. Kurz vor dem EU-Gipfel wird über die richtige Strategie gerungen.
Mehr Entwicklungshilfe soll laut Bundesregierung dazu beitragen, dass weniger Menschen nach Europa fliehen. Sie fordert einen Marshall-Plan für Afrika, den ärmsten Kontinent - und hat damit eine hitzige Debatte losgetreten. Von Marc Engelhardt
Das Bundeskabinett hat den Einsatz von 20 Beamten der Bundespolizei im Niger beschlossen. Das Land ist wichtigstes Transitland von afrikanischen Flüchtlingen. Die Beamten sollen beim Aufbau von Grenzmanagement und Migrationskontrolle helfen.
Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst mahnt mehr Umsicht in der Asylgesetzgebung an. Zur Fluchtursachenbekämpfung müssten Deutschland und Europa zudem eine andere Afrika-Politik praktizieren.
Die Giftliste ist lang: Trump will Afrikaner aus den USA ausweisen, zollfreie Importe für afrikanische Länder beenden und Entwicklungshilfe streichen. Und ansonsten Afrika mit seiner Not und seinen Problemen einfach ignorieren. Von Marc Engelhardt
Seit Menschen in Not zu uns nach Deutschland kommen, reden wir von Armutsflüchtlingen. Das suggeriert, als seien die Menschen selbst schuld an ihrem Schicksal. Dabei trägt unser Wohlstand maßgeblich mit dazu bei, dass diese Menschen nichts haben. Von Sven Bensmann Von Sven Bensmann
Die Diskussion um die sogenannten Migrationspartnerschaften der EU mit afrikanischen Staaten ebbt nicht ab. Befürworter wollen den Prozess beschleunigen, Kritiker bemängeln, dass es nur um Verhinderung von Migration geht.
Um die Flüchtlingsbewegungen aus Afrika aufzuhalten hat die EU sogenannte Migrationspartnerschaften begonnen. Der EU-Gipfel verteidigte den neuen Ansatz, während Kritiker vom Verrat an europäischen Werten sprechen. Von Philipp Saure
Seit Jahrzehnten leistet Europa Entwicklungshilfe - ein Topthema für EU-Gipfel war das lange nicht. Jetzt gerät Entwicklungspolitik in den Fokus, weil sie mit Migration und Flüchtlingen zu tun hat. Kanzlerin Merkel fordert eine kritische Überprüfung.