Die Flucht aus der Ukraine steht derzeit im Zentrum der europäischen Flüchtlingspolitik. Doch auch die Flucht aus Afrika geht weiter. Die „Ocean Viking“ hat im Mittelmeer weitere 30 Menschen aus Seenot gerettet.
Eine der schwersten Dürren der jüngeren Geschichte und nun auch noch steigende Lebensmittelpreise: Millionen von Menschen sind laut Oxfam in Ostafrika von einer Hungerkrise bedroht. Um die schlimmsten Folgen abzumildern, brauche es mehr Geld. Das Hilfswerk Miseror mahnt, Getreide für Brot statt Tierfutter anzubauen.
Die Ukraine und Russland produzieren einen Großteil des Getreides weltweit. Durch den Krieg in der Ukraine steigen die Preise, Weizen und Mais werden knapp - mit verheerenden Folgen vor allem für die Menschen in ärmeren Ländern.
Geberländer kürzen ihre Hilfen für Afrika zugunsten der Ukraine. Hilfsorganisationen warnen vor katastrophalen Folgen. Afrika sei bereits in großer Not aufgrund ausbleibender Getreidelieferungen aus der Ukraine. Die UNO appelliert, Opfer anderer Konflikte nicht zu vergessen, darunter 5,7 Millionen Syrer - die weltweit größte Flüchtlingskrise.
Russland und Ukraine gehören weltweit zu den größten Weizenexporteuren. Der Krieg lässt die Weizenpreise steigen. Das könnte den Hunger in armen Ländern verschärfen. Unionspolitiker dringen auf ein Sonderprogramm für Entwicklungsländer.
Während Europa sich gegen Corona boostern lässt, sind vier von fünf der Menschen auf dem afrikanischen Kontinent ohne Erstimpfung. Die Weltgesundheitsorganisation spricht von einem moralischen und epidemiologischen Versagen.
Beim Gipfel zwischen der EU und der Afrikanischen Union gibt es deutliche Kritik gegen die EU-Corona-Politik. Die Ergebnisse seien an vielen Stellen sehr enttäuschend. Kritik erntet die EU auch in der Flüchtlingspolitik.
Zumindest vor Corona wurde in Deutschland über kaum ein Thema so viel gesprochen wie über die Flüchtlinge. Das verweist auf gleich drei Probleme, die es zu lösen gilt. Von Tobias Gehring
Europa und Afrika sind keine Partner auf Augenhöhe. Die Agenda wird nach Experteneinschätzung dominiert von der EU. Interessenskonflikte gibt es auch in der Migrationspolitik: Europa wolle keine Einwanderung, Afrika wolle Auszubildende schicken. Von Phillipp Saure
Die EU wird bis Ende Februar 55 Millionen Corona-Impfdosen entsorgen, 25 Millionen mehr als die 30 Millionen, die an afrikanische Länder gespendet wurden. Das zeigt eine neue Analyse. Eine Allianz von fast 100 Organisationen fordert Patentfreigabe der Impfstoffe.