Eine Recherchestelle dokumentiert in Thüringen einen starken Anstieg antisemitischer Vorfälle. Gerade die Folgen des Hamas-Angriffs auf Israel und die Gewalteskalation im Gazastreifen wirken sich demnach aus.
Im August und September vor einem Jahr dominiert nur ein Thema die Schlagzeilen: Die Affäre um ein antisemitisches Flugblatt aus Hubert Aiwangers Schulzeit. Was ist ein Jahr später daraus geworden? Von Marco Hadem, Frederick Mersi und Simon Sachseder
Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt. Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle will nun den Schutz von Juden als Staatsziel. Nicht alle in der Politik gehen da mit.
Seit der Gewalteskalation in Nahost nahmen antisemitische Straftaten auch in Deutschland stark zu. Die Zahl bleibt hoch, wie eine Anfrage der Linken-Politikerin Petra Pau zeigt.
Erst seit wenigen Wochen gibt es in Brandenburg einen Antisemitismusbeauftragten. Nun wurde sein Auto mit rechtsextremen Symbolen zerkratzt. Was macht das mit dem Betroffenen?
Für Hubert Aiwanger hatte die Affäre um ein antisemitisches Flugblatt keine Konsequenzen. Ein Ex-Lehrer kann bis heute nicht aufatmen – auch wenn er keine strafrechtlichen Folgen mehr befürchten muss.
Schwarz-Grün will verhindern, dass Antisemitismus mit Steuergeld gefördert wird. Allerdings ist der gewählte Weg im Landtag umstritten. Die Opposition warnt, in der Formulierung gebe es rechtliche und tatsächliche Bedenken: Gut gemeint, aber nicht gut gemacht?
Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober und dem folgenden Gaza-Krieg nehmen auch in Hamburg die Angriffe auf Juden zu. Jetzt wurde eine erste Studie zu dem Thema vorgestellt. Beim Thema Sicherheitsgefühl gibt es noch viel zu tun. Von Carola Große-Wilde
Furcht, sich offen zur eigenen Religion zu bekennen. Hass, der immer wieder spürbar ist. Juden in Europa sind sehr verunsichert. Beim Antisemitismus ist laut Umfrage auch Deutschland keine Ausnahme.
Die Feindseligkeiten gegen Juden in der Bundesrepublik haben eine neue Dimension erreicht. Das Netzwerk Rias fordert eine Gegenwehr der Gesellschaft. Die Bundesregierung will Lage nicht hinnehmen. Der Beauftragte fordert Allianzen gegen alle Diskriminierungsformen. Von Verena Schmitt-Roschmann und Jörg Ratzsch